Die Sparer in Deutschland zählen zu den Gewinnern der Corona-Krise. Erstmals seit vier Jahren machten sie im Juli trotz Niedrigzinsen wieder ein reales Zinsplus. Dafür gibt es genau eine Erklärung. Von Bernhard Bomke
Im Juli 2020 lag der durchschnittliche reale Zinsertrag auf gängige Spareinlagen in Deutschland bei 191,2 Millionen Euro, hat das Internetportal www.tagesgeldvergleich.net errechnet. Damit ging eine vier Jahre dauernde Durststrecke der Sparer zuende. Zuletzt hatten sie im Juni 2016 einen realen Zinsgewinn erzielt. Seinerzeit belief er sich auf 217 Millionen Euro.
Der Grund für den Kaufkraftgewinn durch Zinserträge auf Giro-, Tagesgeld- und Festgeldkonten trotz der unverändert niedrigen Zinsen: Die derzeit noch geringere Inflationsrate. Sie lag im Juli bei -0,1 Prozent und im August bei 0,0 Prozent. Das heißt, selbst Tagesgeldkonten mit einer Verzinsung von 0,01 Prozent im Jahr brachten Sparern zuletzt nicht nur ein nummerisches, sondern auch ein reales Plus. Ein reales Plus von sogar mehr als einem Prozentpunkt erzielen Sparer derzeit, wenn sie ihr Geld langfristig anlegen und dabei zum Beispiel auf die besten Anbieter zurückgreifen, die Sie in der Zinsübersicht von €uro am Sonntag (gehört wie boerse-online.de zum Finanzen Verlag) finden.
Die derzeit besten Angebote für Sparer
So bietet die FCA Bank, die Direktbank des Automobilkonzerns Fiat-Chrysler, derzeit 1,35 Prozent Zinsen für zwölf Monate an. Bei 24 Monaten sind es 1,40 Prozent im Jahr. Spareinlagen sind bis zu 100000 Euro durch die italienische Einlagensicherung geschützt. Wer sein Geld zehn Jahre anlegen möchte, erzielt etwa bei der Bigbank 1,50 Prozent Zinsen im Jahr. Hier ist es die estnische Einlagensicherung, die Spareinlagen bis zu 100000 Euro absichert.