Das Umsatzplus konnte Fuchs Petrolub nicht in gleichem Maße in mehr Gewinn ummünzen. Die Ertragskraft der im vergangenen Jahr erworbenen Konzerntöchtern liege noch unter dem Konzerndurchschnitt, begründete das Management die Entwicklung. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern wuchs um knapp sieben Prozent auf 183 Millionen Euro. Der Gewinn unter dem Strich stieg ähnlich stark auf knapp 127 Millionen Euro.
Neben den Zukäufen profitierte Fuchs Petrolub in Europa von besseren Geschäften in Deutschland, Frankreich, Spanien und Polen. Schlechter lief es für das Unternehmen in Amerika. Während in Südamerika vor allem hohe Inflation, ein Wirtschaftsabschwung und politische Unsicherheit das Geschäft belasteten, drückte eine schlechtere Nachfrage aus der Bergbau-, Öl-, Gas- und Stahlindustrie in den USA auf den Gewinn.
"Fuchs Petrolub hatte ein gutes erstes Halbjahr und hat dabei die Umsatz- und Ergebnisziele erreicht", sagte Unternehmenschef Stefan Fuchs laut Mitteilung. Für das laufende Jahr peilt die Gesellschaft vor allem wegen der Zukäufe weiterhin ein Umsatzplus von sieben bis elf Prozent an. Dabei werden Währungseffekte ausgeklammert. Der operative Gewinn (Ebit) soll um drei bis sieben Prozent zulegen.
Am Aktienmarkt kamen die Nachrichten gut an. Die Fuchs-Aktie gewann vorbörslich knapp ein Prozent an Wert. Der Schmierstoff-Hersteller habe mit einem Umsatzplus von knapp 13 Prozent und einer gut halb so starken operativen Ergebnissteigerung (Ebit) die Erwartungen übertroffen, schrieb ein Händler. Zudem bestätigte Fuchs die Jahresziele und kündigte an, einen US-Spezialisten für synthetische Spezialschmierstoffe zu kaufen. Das Unternehmen Ultrachem erwirtschaftete laut Fuchs im Geschäftsjahr 2015/2016 einen Umsatz in Höhe von 15 Millionen Euro.
In der jüngsten Vergangenheit hatte der Konzern mit der Deutschen Pentosin-Werke GmbH und der Statoil Fuel & Retail Lubricants AB zwei größere Unternehmen gekauft. Der Mannheimer Schmierstoff-Hersteller beschäftigte zuletzt mehr als 4800 Mitarbeiter.