Die jüngsten Rekordwerte bei Umsatz, operativem Ergebnis (Ebit) und Gewinn sollen 2014 noch einmal übertroffen werden. Dazu beitragen sollen alle Regionen. In das neue Jahr sind die Mannheimer bereits gut gestartet. 'Umsätze und Erträge sind in den ersten beiden Monaten gestiegen', sagte Unternehmenschef Stefan Fuchs am Donnerstag.

Auch für Nordamerika zeigte sich Fuchs nach einer schwächeren Entwicklung im Vorjahr zufrieden. Allerdings sorge der starke Euro weiterhin für kräftigen Gegenwind. Fuchs Petrolub setzt etwa die Hälfte mit Fremdwährungen um. Die Krim-Krise habe zwar für das Unternehmen selbst erst einmal keine direkten Auswirkungen, aber sie könne die Weltwirtschaft treffen, warnte Fuchs. Die Aktie fiel um gut 2,5 Prozent.

Zu hohe Erwartungen dämpfte das Unternehmen. Fuchs Petrolub gehe für 2014 von Zuwachsraten im niedrigen einstelligen Prozentbereich aus, sagte Finanzchef Alexander Selent. Dies entspreche einem Anstieg unter vier Prozent. Darin sind Übernahmen nicht eingerechnet. Sollte die Weltwirtschaft aber deutlich stärker wachsen als bislang prognostiziert, dürfte auch Fuchs Petrolub davon profitieren. Ein stärkeres Umsatzplus könnte dann zu einem noch kräftigeren Anstieg beim Ebit im mittleren bis höheren einstelligen Prozentbereich führen.

Für die kommenden Jahre peilt das Unternehmen weiterhin einen Umsatz von mehr als zwei Milliarden Euro an. 'Wir haben die Marke fest im Blick', sagte Fuchs. Wachsen will der Konzern aus eigener Kraft, aber auch durch Zukäufe. So will der Konzern 2014 das schon seit längerem geplante Werk in Brasilien bauen. In den beiden vergangenen Jahren hatte der Schmierstoffhersteller jeweils gut 70 Millionen Euro vor allem in neue Werke oder in den Ausbau bestehender Anlagen gesteckt.

Fuchs Petrolub sucht schon seit längerem nach passenden Zukäufen. An den nötigen Finanzmitteln fehlt es dem Unternehmen nicht, sondern viel mehr an passenden Gelegenheiten. 'Momentan wird uns viel angeboten, vor allem aus der Spezialchemie, was nicht zu uns passt', sagte Fuchs. Anbieter seien Banken und Private-Equity-Firmen. Aber zum Teil würden zu hohe Preise für Übernahmen gezahlt. 'Wir sprechen mit Unternehmen', sagte Fuchs. Interessant seien derzeit 20 bis 30. Der Schmierstoffmarkt ist sehr fragmentiert. Es gibt noch rund 600 unabhängige Schmierstoffhersteller und etwa 100, die zu Ölkonzernen gehören.

Das Jahr 2013 schloss die im MDax notierte Gesellschaft dank weiterhin florierender Geschäfte vor allem in Asien erneut mit einem Rekordergebnis ab. Der operative Gewinn (Ebit) stieg um 6,6 Prozent auf 312,3 Millionen Euro. Nach Steuern blieb ein Gewinn von 218,6 Millionen Euro übrig - ein Plus von 5,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Den Anteilseignern winkt je Vorzugsaktie eine Dividende von 1,40 Euro. Die Dividende für Stammaktien soll auf 1,38 Euro steigen. Das wären jeweils 10 Cent mehr als 2012. Der Umsatz kletterte leicht auf 1,83 Milliarden Euro. Ende 2013 beschäftigten die Mannheimer knapp 3.900 Mitarbeiter.

dpa-AFX

Einschätzung der Redaktion:

Anleger hatten sich vom Ausblick des Mannheimer Schmierstoffspezialisten auf das laufende Jahr offensichtlich mehr versprochen. Der vorsichtige Ausblick und die sehr hohe Bewertung der Papiere haben den deutlichen Kursanstieg aus den vergangenen Tagen gestoppt. Das ändert jedoch nichts an den grundsätzlichen guten Aussichten des Unternehmens. Fuchs Petrolubs Nischenstrategie zahlt sich aus. Der Konzern ist mit seinem Produktportfolio in Märkten für Spezialprodukte, wo das Unternehmen überwiegend marktführend ist, sehr gut aufgestellt. Dies dürfte auch der Grund für die weitere Verbesserung beim Ergebnis sein. Auch die operative Marge war mit 17,1 Prozent, im Vergleich zu 16,1 Prozent im Vorjahr, höher als erwartet. Mit KGVs von über 20 für 2014 und 2015 im Vergleich zu jeweils einstelligen Wachstumsraten beim Gewinn, ist die Aktie allerdings sehr teuer. Anleger sollten erst bei deutlichen Kursrückschlägen einsteigen. Unsere Einschätzung bleibt unverändert: Beobachten.