Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub ist dank des schwächeren Euro im ersten Quartal gewachsen. Der Umsatz erhöhte sich von Januar bis März um acht Prozent zum Vorjahrszeitraum auf 493 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Sieben Prozentpunkte davon waren dem schwächeren Euro zu verdanken, da bei der Umrechnung vieler Auslandsumsätze der Betrag in heimischer Währung höher ist als vor einem Jahr. Zwei Prozentpunkte steuerten die beiden Akquisitionen des vergangenen Jahres bei. Rechnet man diese Effekte heraus, hätte Fuchs ein Prozent weniger erlöst. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) stieg um acht Prozent auf 82 Millionen Euro. Währungsbereinigt wäre es ein Plus von einem Prozent gewesen, erklärte Finanzchef Alexander Selent.

Umsatz und Gewinn übertrafen damit zwar die Erwartungen von Analysten. An der Börse stürzten die Fuchs-Aktien zeitweise um mehr als sieben Prozent ab und waren größter Verlierer im Nebenwerteindex MDax.

Der Ölpreisrückgang macht dem Hersteller von Schmierölen für die Autoindustrie und den Maschinenbau zu schaffen, da der niedrigere Einkaufspreis an die Kunden weitergegeben werden müsse, erläuterte Vorstandschef Stefan Fuchs. Zudem investieren die Mannheimer Millionen in ihre Standorte in Deutschland und den USA. Die Region Asien-Pazifik-Afrika war mit einem Umsatzplus von drei Prozent aus eigener Kraft die einzige Wachstumsregion, während die Vorzeichen in Europa wie in den USA negativ waren. Der US-Markt leidet Fuchs zufolge spiegelbildlich zum Euro-Raum unter der Dollar-Stärke. Die Industrie dort hat Nachteile im Export, die Stahlindustrie zum Beispiel mehr Konkurrenz durch Importe, und ordert daher weniger Schmierstoffe.

Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr hob Fuchs wegen der günstigeren Währungskonstellation etwas an: "Das Ebit sowie das Ergebnis nach Steuern dürften bei anhaltender Euroschwäche um einen mittleren bis höheren einstelligen Prozentsatz steigen." Bisher hatte das Unternehmen nur wenige Prozent Plus erwartet.

Reuters