"Nach einem starken Start ins Jahr hat sich unser Geschäft im zweiten Quartal weiter positiv entwickelt", sagte Fuchs. Umsatz und Ergebnis hätten nicht nur deutlich über dem schwachen ersten Halbjahr 2020 gelegen, sondern auch über dem ersten Halbjahr 2019. Allerdings bleibe die Lage auf der Einkaufsseite angespannt, räumte er ein. Die fortdauernden massiven Preiserhöhungen belasteten zunehmend die Bruttomarge. Einen Teil davon habe das Unternehmen zwar schon an die Kunden weitergegeben, aber weitere Erhöhungen der Preise müssten folgen. Zudem sei ein Ende der Versorgungsengpässe bei Rohstoffen sowie Verpackungsmaterialien nicht absehbar.
Das Management erwartet nun für 2021 einen Umsatz am oberen Ende der Spanne von 2,7 bis 2,8 Milliarden Euro, und damit sogar mehr als vor der Corona-Krise. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) will der Konzern nun auf 350 bis 360 Millionen Euro steigern. Bereits bei Vorlage der Zahlen zum ersten Quartal hatte das Unternehmen das Gewinnziel auf 330 bis 340 Millionen angehoben. Ursprünglich hatte mit 313 Millionen noch das 2020er-Niveau auf dem Plan gestanden.
Die Pandemie hatte Fuchs vor allem im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres getroffen, danach setzte die Erholung ein. Im ersten Halbjahr 2021 stiegen die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 26 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, das operative Ergebnis kletterte um 71 Prozent auf 191 Millionen Euro. Nach Steuern blieb ein Gewinn von 136 Millionen Euro nach 79 Millionen ein Jahr zuvor.
Zum Jahresstart 2020 hatten die Geschäfte bei Fuchs Petrolub bereits unter der in Asien grassierenden Virus-Pandemie gelitten. Die Region erholt sich inzwischen aber weiter von der Krise. In China - dem wichtigsten Automarkt der Welt - war in den ersten Jahresmonaten 2021 der Autoabsatz teils massiv angestiegen, weil die Verkäufe in den Vorjahresmonaten eingebrochen waren. Dank der hohen Nachfrage aus dem Land stieg der Umsatz von Fuchs in Asien im ersten Halbjahr um ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr. Das operative Ergebnis legte um mehr als 50 Prozent zu.
Auch die Geschäfte in Europa sowie Nord- und Südamerika liefen besser. Dabei erzielte der Konzern in der Geschäftsregion EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) einen prozentual zweistelligen Zuwachs bei Umsatz und Ergebnis. In der umsatzmäßig kleinsten Absatzregion Nord- und Südamerika legten die Erlöse ebenfalls zweistellig zu, auch dank Kosteneinsparungen konnte der Konzern sein Ergebnis dort im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppeln.
dpa-AFX