Die Investoren Advent, Centerbridge und CPPIB zielten darauf ab, das Wachstum der Aareal Bank in ihren drei Segmenten in den nächsten Jahren weiter zu forcieren. Der Verkauf der Bank sei daher "aus strategischer Sicht im besten Interesse der Gesellschaft", ihrer Mitarbeiter, Kunden und Aktionäre. In einer Investorenvereinbarung hatten die Bank-Gremien zugesichert, die Übernahme zu unterstützen.
Vorstand und Aufsichtsrat hätten Gutachten (Fairness Opinions) der Investmentbanken Perella Weinberg und Deutsche Bank eingeholt, die bestätigten, dass der Kaufpreis von 29 Euro je Aktie angemessen sei, erklärte die Bank. Auch die Kursziele der Analysten hätten vor den ersten Verkaufsgerüchten im Oktober unter diesem Preis gelegen. An der Bietergesellschaft halten Advent und Centerbridge jeweils 37 Prozent. Sie hatten den kanadischen Pensionsfonds CPPIB mit ins Boot geholt, der 21 Prozent beisteuert.
Aktivistische Aktionäre wie Petrus Advisers und Teleios kritisieren allerdings, dass die Aareal Bank unter Wert verkauft werde. Sie halten jeweils mehr als fünf Prozent an der Bank, 7,8 Prozent liegen bei dem tschechischen Investor Daniel Kretinsky. Stellen sie sich quer, könnte es für die Bieter knapp werden, wie angestrebt 70 Prozent der Aareal-Bank-Aktien angedient zu bekommen. Sie wollen das Institut nach der Übernahme von der Börse nehmen.
Petrus hatte auf der außerordentlichen Hauptversammlung die Abwahl von drei Aufsichtsräten durchgesetzt, doch verfehlten die von Petrus nominierten Ersatzkandidaten die Mehrheit. Nach einem Bericht des "Manager Magazins" lag das daran, dass die beauftragte Investmentbank Morgan Stanley die Stimmen von Teleios nicht abgegeben hat. Nun muss das Amtsgericht Wiesbaden drei neue Aufsichtsräte bestellen; bis dahin besteht das Gremium aus neun Mitgliedern, davon vier Arbeitnehmervertreter. Die Bank selbst hat drei neue Kandidaten vorgeschlagen.
rtr