So seien die Investoren euphorisch (zum Ausdruck komme das unter anderem durch ein sehr niedriges Verhältnis von Verkauf- zu Kaufoptionen in den USA), die Bewertung der Aktienmärkte hoch (das Kurs-Buchwert-Verhältnis des S&P 500 von 4,2 müsste 35 Prozent fallen, um wieder auf dem Zehnjahresdurchschnitt von 2,7 zu notieren), die Inflationserwartungen stiegen stetig weiter, und das Geldmengenwachstum in China geht deutlich zurück.
Folglich könnte sich dort das Wirtschaftswachstum abschwächen, sodass sich die DAX-Gewinnperspektiven nach der Veröffentlichung starker Gewinnzahlen für das zweite Quartal wieder eintrüben könnten. Darum dürfte der DAX, der am Mittwoch mit 15.150 Punkten aus dem Xetra-Handel ging, zum Jahresende gemäß Commerzbank-Prognose nur noch bei 14.200 Zählern stehen.
Das ist die schlechte Seite der Medaille, die gute Seite sieht aber beim DAX nach einer kurzfristigen Konsolidierung im Mai dafür, dass der deutsche Leitindex bis zum August die Marke von 16.000 Punkten ins Visier nehmen kann.
Für Hürkamp sprechen dafür die attraktive Dividendenrendite von 2,9 Prozent, der dynamische Anstieg der Gewinnerwartungen für das Geschäftsjahr 2021 (diese sind seit Jahresanfang unerwartet kräftig von 878 auf 981 Indexpunkte gestiegen) und das starke Geldmengenwachstum M1 von 13 Prozent im Euroraum (dieses hat sich zwar von 16 Prozent abgeschwächt, liegt aber noch deutlich über dem langjährigen Durchschnitt von sieben Prozent.
Losgelöst von dieser zweigeteilten Meinung zu den weiteren Aussichten am Gesamtmarkt sind die Commerzbank-Analysten bei einigen ausgewählten Einzelaktien zuversichtlich gestimmt, dass deren Kurse anziehen können. Wir stellen davon fünf Kauf-Tipps vor, bei denen die Kursziele um bis zu 24 Prozent über den aktuellen Notierungen liegen.
Adidas-Aktie
Nach der Vorlage von neuen Geschäftszahlen hat die Commerzbank beim Sportartikelherstellers Adidas am vergangenen Freitag die Kaufempfehlung ebenso bestätigt wie das Kursziel von 322,00 Euro. Das ist eine Vorgabe, die sich knapp über dem bisherigen Schlussrekordhoch von 316,05 Euro vom 15. Januar 2020 bewegt und gemessen an der Schlussnotiz vom Mittwoch von 286,55 Euro 12,4 Prozent Aufwärtspotenzial birgt.
Aus den präsentierten Ergebnissen zum ersten Quartal zog der zuständige Analyst Andreas Riemann die folgenden Schlüsse: Die übertroffenen Analystenprognosen waren breit abgestützt und somit von hoher Qualität. Der positive Ausblick impliziert, dass es in China keinen größeren Gegenwind durch das Xinjiang-Problem gibt. Mit einer zunehmenden Filial-Wiedereröffnungsrate sollte sich das Momentum im zweiten Quartal beschleunigen.
Konkret sei etwa der Umsatz im abgelaufenen Quartal währungsbereinigt um 27 Prozent (Konsens: 21 Prozent, Commerzbank-Annahme: 20 Prozent) auf 5,3 Milliarden Euro gestiegen. Alle wichtigen Regionen hätten dabei positiv überrascht: Westeuropa sei um acht Prozent gewachsen, trotz einer Filialeröffnungsrate von weniger als 50 Prozent in Europa Ende März, Nordamerika um acht Prozent und China habe um 156 Prozent zugelegt, allerdings auf Basis einfacher Vergleichswerte.
Weitere Wachstumstreiber seien E-Commerce (plus 43 Prozent) und Schuhe (plus 31 Prozent) gewesen. Das EBIT habe sich auf 704 Millionen Euro (Konsens: 616 Millionen Euro, Commerzbank: 647 Millionen Euro) verbessert und habe damit 13Prozent über dem Konsens gelegen, was eine Marge von 13,4 Prozent bedeute. Die Bruttomarge (plus 210 Basispunkte) habe sich von dem Rückschlag im letzten Jahr erholt, und die operativen Kosten seien um fünf Prozent gesunken, hauptsächlich aufgrund von weniger Marketing.
Das Management habe auch das Umsatzziel für das Geschäftsjahr 2021 erhöht und erwarte nun ein Wachstum im hohen Zehnprozentbereich ohne Berücksichtigung von Fremdwährungen gegenüber einem Wachstum im mittleren bis hohen Zehnprozentbereich zuvor (Konsens: 17 Prozent), während das Ziel für die EBIT-Marge und den Nettogewinn unverändert geblieben seien.
Riemann glaubt, dass dies höhere Wachstumskosten einschließlich Frachtkosten oder Gegenwind durch Wechselkurse widerspiegele. Darüber hinaus prognostiziere das Unternehmen ein Umsatzwachstum von 50 Prozent im zweiten Quartal 2021 (Konsens: rund 44-45 Prozent). Im Hinblick auf China habe das Management erklrät, dass es in diesem Jahr ein starkes Wachstum erwarte und im April eine langsame und stetige Erholung sehe.
Die Schätzungen zum Gewinn je Aktie für die Jahre 2021, 2022 und 2023 betragen 7,28 Euro, 9,35 Euro und 10,90 Euro, nach 2,12 Euro im Vorjahr. Das heißt, auf letztgenannter Basis beträgt das geschätzte KGV26,3. Die Vorhersagen zur Dividendenzahlung für die drei genannten Geschäftsjahre bewegen sich bei 3,50 Euro je Aktie, 3,90 Euro und 4,30 Euro.
Vonovia-Aktie
Auch bei Vonovia war die Commerzbank mit den jüngst vorgelegten Ergebnissen zufrieden. Der zuständige Analyst Tom Carstairs bestätigte im Anschluss daran sein Kaufvotum sowie sein Kursziel von 63,00 Euro. Damit haben die Anteilsscheine des Immobilienkonzerns gemessen an einer Schlussnotiz am Mittwoch von 50,74 Euro theoretisch gut 24 Prozent Luft nach oben.
Die Segmente "Wiederkehrende Umsätze" und "Value-add" sorgten laut Carstairs im ersten Quartal 2021 für positive Überraschungen im Vergleich zu den Erwartungen. Die wiederkehrenden Umsätze hätten ein angepasste EBITDA von 47,1 Millionen Euro erwirtschaftet, ein Plus von 78 Prozent, während das angepasste EBITDA im Bereich Value-add mit 45,8 Millionen Euro um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen sei.
Die wiederkehrenden Umsätze hätten von erhöhten Absatzzahlen profitiert, die auf zwei Effekte zurückzuführen seien. Zum einen auf die hohe Nachfrage im vierten Quartal und zum anderen auf den Blockverkauf von einigen schwer verkäuflichen Einheiten. Mit einem operativen Ergebnis von 382,9 Millionen Euro (erstes Quartal 2020: 335,5 Millionen Euro) liege Vonovia über der Run-Rate für das Erreichen der Prognose für das Fiskaljahr 2021 von 1.415 bis 1.465 Millionen Euro. Der Analyst ist der Meinung, dass die Entscheidung des Unternehmens, die Gewinnprognose beizubehalten, anstatt sie zu erhöhen, im Kontext des aktuellen politischen Umfelds mit den noch in diesem Jahr anstehenden Bundestagswahlen betrachtet werden sollte.
Das Portfolio werde erst zum Halbjahr neu bewertet. Der Vorstand habe aber durchblicken lassen, dass Vonovia bei der Halbjahresbewertung von einer Renditekompression getriebene Gewinne erwartet. Das Unternehmen schätzt den gesamten Marktwertzuwachs auf 3,5 - 4,5 Milliarden Euro (plus sechs bis acht Prozent) für die rund drei Viertel des Portfolios, die bei der Halbjahresbewertung berücksichtigt würden.
Das Unternehmen habe angegeben, dass die Märkte mit dem stärksten Momentum Märkte mit historisch geringerer Renditekompression seien, z.B. Hamburg, Duisburg, Lübeck, Braunschweig, während das schwächste Momentum in den Märkten mit der höchsten Renditekompression in der Vergangenheit zu beobachten sei, z.B. München, Stuttgart, Berlin. Obwohl man von der Größenordnung des von Vonovia erwarteten Fair-Value-Wachstums positiv überrascht sei, glaubt die Commerzbank, dass dies im Einklang mit dem allgemeinen Aufholtrend stehe, der in Deutschland zu beobachten sei.
Die guten Ergebnisse von Vonovia seien allerdings von externen Faktoren überschattet worden. Gemeint sind damit Zinssorgen als auch der in letzter Minute eingereichte Antrag der Berliner Grünen, die Möglichkeit eines Mietendeckels auf Bundesebene in ihr Wahlprogramm für die Bundestagswahl im Herbst aufzunehmen. Dies würde eine Abkehr von dem aktuellen Vorschlag der Bundesgrünen bedeuten und es Kommunen ermöglichen, in "überhitzten" Wohnungsmärkten einzugreifen. Carstairs interpretiert die erste Reaktion der grünen Parteiführung so, dass sie den Vorschlag weder rundheraus ablehnt noch unterstützt, was bedeutet, dass sie sich die Flexibilität belässt, den Vorschlag anzunehmen, sollte er sich als populär in der Wählerschaft erweisen.
Die Dividendenschätzungen für die Jahre 2021 bis 2023 betragen 1,76 Euro, 1,82 Euro und 1,87 Euro. Auf Basis dieser Prognosen ergeben sich Renditen von 3,47 Prozent, 3,59 Prozent und 3,68 Prozent. Die Vorhersagen zum angepassten EPRA Nettoinventarwert je Aktie bewegen sich bei 65,90 Euro, 68,30 Euro 70,70 Euro und übersteigen somit den aktuellen Kurs deutlich.
Deutsche Post DHL-Aktie
Bei der Deutschen Post zeigte sich der zuständige Commerzbank-Analyst Adrian Pehl angetan von den Zahlen, die das Logistik- und Postunternehmen jüngst vorgelegt hat. Er bekräftigte anschließend seine Kaufempfehlung und erhöhte das Kursziel leicht von 60,00 Euro auf 61,00 Euro. Das heißt, bei einem Schlusskurs zur Wochenmitte von 50,08 Euro müsste der Titel um 21,8 Prozent zulegen, um diese Vorgabe zu erreichen.
Nach der Meinung von Pehl erlebte die Deutsche Post im jüngsten Berichtszeitraum ein beispielloses Quartal, in dem in allen Bereichen Rekorde erzielt worden seien. Dies habe das Unternehmen zu einer deutlichen Anhebung der Prognose (etwa eine Milliarde Euro für das EBIT 2021 und 2023 sowie für den Dreijahresausblick zum freien Cashflow) veranlasst.
Die Anhebung des Ausblicks selbst sei zwar nicht die Überraschung gewesen, aber die Größenordnung dürfte im Konsens über den Erwartungen liegen. Für ihn selbst sei die zusätzliche Anhebungsgröße für 2023 die Nachricht des Tages gewesen. Denn diese signalisiere, dass das Unternehmen nicht nur gut beim B2C-Geschäft sondern auch beim B2B-Geschäft sei.
Es sei mit Selbsthilfe im Geschäftsbereich Global Forwarding und Freight und wahrscheinlich bei DHL E-Commerce Solutions zu rechnen, während die Einheit Express weiterhin starke Ergebnisse aus einem gut ausgelasteten Netzwerk abliefern sollte. In Anbetracht der Tatsache, dass das Management auch für 2022 ein EBIT-Wachstum sieht (die Commerzbank sieht es in etwa gleichbleibend) und eine allmähliche Normalisierung im Verlauf des zweiten Halbjahres 2021 unterstellt, könnten bei den Anleger den Eindruck erwecken, dass wir uns auf dem Höhepunkt der Dynamik befinden. Die jüngsten Trends bei eCommerce-abhängigen Aktien zeigten aber keine negativen Reaktionen auf einen guten Nachrichtenfluss.
Im Falle der Deutsche Post komme hinzu, dass es neben dem positiven Produktmix ein weiterer differenzierender Faktor gebe, dass in einer Bewertung bestehe, die nicht über dem historischen Fünf-Jahres-Durchschnitt von 13x beim Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT liege (11,7x-11,8x für 2021/22). Eine weitere Anhebung der mittelfristigen Aktionärsvergütung sollte außerdem ein weiterer unterstützender Faktor sein.
Die Prognosen zum Ergebnis je Aktie sehen für das laufende und das kommende Geschäftsjahr Werte von 3,26 Euro bzw. von 3,25 Euro vor. 2023 sollen dann 3,35 Euro herausspringen. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von knapp 15. Für die drei genannten Jahren kalkuliert man zudem jeweils mit Ausschüttungen von 2,00 Euro je Anteilsschein. Daraus ergeben sich Dividendenrenditen von vier Prozent.
BASF-Aktie
Bei den Aktien von BASF hat die Commerzbank in der Vorwoche im Rahmen einer bekräftigten Kaufempfehlung das Kursziel leicht um zwei Euro auf 83,00 Euro angehoben. Da die Anteilsscheine des Chemiekonzerns am Mittwoch den Xetra-Handel mit 69,13 Euro beendeten, winkt damit ein Plus von rund 20 Prozent für den Fall, dass man Recht behalten sollte.
Die Schätzungen zum Gewinn je Aktie hat der verantwortliche Analyst Michael Schäfer für 2021 von 4,51 Euro auf 5,21 Euro angehoben und für 2022 von 4,93 Euro auf 5,21 Euro. Für 2023 kalkuliert er mit 5,42 Euro. Das geschätzte KGV für das übernächste Jahr beträgt somit 12,75. Die Dividende taxiert er für die drei genannten Geschäftsjahre auf 3,40 Euro, 3,50 Euro und auf 3,60 Euro. Damit winken Renditen von 4,92 Prozent, 5,06 Prozent und 5,21 Prozent.
Die Multiplikatoren beim Verhältnis von Unternehmenswert zum EBITDA für die Geschäftsjahre 2021 und 2022 b beziffert Schäfer auf 7,9x und 7,7x. Das liegt seinen Aussichten zufolge um 24 Prozent und um 16 Prozent unter den Durchschnittswerten für die Vergleichsgrippe.
Ansonsten sei die bestätigte Kaufempfehlung auch im Hinblick auf eine etwaige weitere Verbesserung der Geschäftsprognose durch das Unternehmen im weiteren Jahresverlauf zu sehen sowie dem bevorstehenden Börsengang von Wintershall-Dea, der eine weitere Finanzierungsquelle für primär organisches Wachstum eröffne.
Für Schäfer liest sich die von der Gesellschaft für die zweite Hälfte des Geschäftsjahres 2021 abgegebene Prognose konservativ. Er hat jedenfalls seine Prognose für das EBIT in 2021 deutlich auf 5.709 Millionen Euro angehoben und er erwartet für 2022 ein vergleichbares Niveau von 5.649 Millionen Euro bei einer weiter reduzierten Kostenbasis. Zudem geht er von einer kombinierten Mengen- und Preiserholung aus, die im 4. Quartal 2020 begonnen habe und sich bis ins Jahr 2021 fortsetze, was dazu beitragen dürfte, das netto zwei Milliarden- Kosteneinsparungsprogramm von BASF sichtbarer zu machen.
Addiere man alles zusammen, könne man sogar zu dem Schluss kommen, dass die eigenen angehobenen Schätzungen möglicherweise noch immer nicht das volle Ertragspotenzial des Unternehmens widerspiegeln und weitere Upgrades noch bevorstehen könnten.
BioNTech-Aktie
Bei den Anteilsscheinen von BioNTech, die in der Liste der meistgesuchten Aktien auf https://www.boerse-online.de/ regelmäßig ganz weit oben zu finden sind, hat die Commerzbank einen Kauf-Tipp mit einem Kursziel von 213,00 Dollar versehen. Beides hat der zuständige Analyst Daniel Wendorff zum Wochenauftakt auch jeweils bestätigt. Da der Kurs des deutschen COVID-19-Impfstoff herstellenden Biotechunternehmens mit US-Listing den Handel am Mittwoch mit 191,71 Dollar beendete, erhofft man sich somit ein Kursplus von gut elf Prozent.
Den Umsatz sieht Wendorff in den Jahren 2021 bis 2023 bei 13,147 Milliarden, 16,862 Milliarden und 11,321 Milliarden Euro, nach 482 Millionen Euro in 2020. Den Gewinn je Aktie veranschlagt er im laufenden Jahr auf 28,40 Euro, im kommenden Jahr auf 39,10 Euro und im übernächsten Jahr auf 27,42 Euro, nach 0,06 Euro im Vorjahr. Für 2023 errechnet sich daraus ein geschätztes KGV von 5,8.
Laut Wendorff legte BioNTech einen Umsatz für das erste Quartal von 2,05 Milliarden Euro vor. Seine Schätzung betrug 1,43 Milliarden Euro. Beim EBIT standen 1,66 Milliarden Euro zu Buche, gegenüber seiner Schätzung von 991 Millionen Euro. Dies sei durch besser als erwartete Umsätze für COMIRNATY getrieben worden. Da der Deal mit Pfizer funktioniere (50:50 Aufteilung des Bruttogewinns; jedes Unternehmen bucht die Umsätze in den eigenen Territorien; für BioNTech sind es nur Deutschland und die Türkei), habe BioNTech einen Bruttogewinn von 1,82 Milliarden Euro (89 Prozent Marge) verbucht.
Da der feste Auftragsbestand gewachsen sei (von rund 1,4 Milliarden Dosen beim letzten Update auf jetzt rund 1,8 Milliarden), habe das Unternehmen seine Umsatzprognose für den COMIRNATY-Umsatz von 9,8 Milliarden Euro auf 12,4 Milliarden Euro angehoben. Da die Commerzbank davon ausgeht, dass sich das feste Auftragsbuch weiter entwickeln wird (im eigenen Modell stehen 2,4 Milliarden ausgelieferte Dosen), dürfte dies nicht das Ende der Geschichte sein. Man erwartet für das Geschäftsjahr 2021 einen Umsatz von 13,15 Milliarden Euro (13,03 Milliarden Euro von COMIRNATY) und ein EBIT von 9,8 Milliarden Euro, der Bloomberg-Konsens sei bisher nur von einem Umsatz von 10,5 Milliarden Euro und einem EBIT von 8,1 Milliarden Euro für 2021 ausgegangen.
Positiv nahm Weindorff außerdem drei weitere Meldungen rund um das Unternehmen auf. Gemeint ist damit erstens die Nachricht, dass die EU den Vertrag mit BioNTech über 1,8 Milliarden Dosen für 2022 und 2023 mit einem Gesamtvolumen von bis zu 35 Milliarden Euro unterzeichnet hat. Das Deal-Volumen würde rund 19,44 Euro je Dosis bedeuten, spekuliert worden sei auf 19,5 Euro. Die wichtigste Botschaft aus Sicht der Commerzbank ist, dass die Preise steigen. Beim Vertragsabschluss dürfte unter anderem eine sichere Lieferkette und ein Produktionsnetzwerk innerhalb der EU geholfen haben.
Zweitens habe BioNTech berichtet, eine regionale Zentrale für APAC in Singapur einzurichten. Dazu gehöre eine hochmoderne Produktionsstätte für mRNA-Impfstoffe und -Therapeutika mit einer Kapazität für mehrere hundert Millionen Dosen. Der Standort solle Anfang 2023 betriebsbereit sein. Dritten habe Shanghai Fosun Pharmaceutical ein Joint-Venture mit BioNTech angekündigt. Fosun werde bis zu 100 Millionen Dollar investieren, BioNTech werde ebenfalls bis zu 100 Millionen Dollar über Lizenzen und Produktionstechnologie investieren. Fosun werde eine Produktionsstätte bauen, die bis zu 1 Milliarden Dosen des Corona-Impfstoffs produzieren solle.
Zusammengefasst zeigten diese drei Punkte, dass erstens mRNA-Impfstoffe offenbar die Corona-Impfstoffe der Wahl würden, wobei die Datenbank für BioNTech am umfassendsten aussehe. Zudem scheine es auch einen bedeutenden Markt für COMIRNATY in China zu geben und darüber hinaus könne BioNTech durch die Pandemie seine Aktivitäten in die APAC-Region ausweiten.
Hinweis: Bei den Anlageurteilen zu den besprochenen Aktien handelt es sich um Empfehlungen des zitierten Research-Instituts. Deren Meinung kann, aber muss sich nicht mit den jeweiligen Einschätzungen der BÖRSE ONLINE-Redaktion decken.