Der von Europa mit den USA ausgefochtene Handelskrieg stellt nicht zuletzt auch für die exportlastige deutsche Konjunktur eine Bedrohung dar. Die UBS geht vor diesem Hintergrund in einer Studie der Frage nach, wie die wirtschaftlichen Auswirkungen für Deutschland durch den Handelskonflikt einzustufen sind.

Wie es heißt, könnte das deutsche Wachstum dadurch um rund 0,5 Prozent geringer ausfallen. Als anhaltende Wachstumstreiber dürfte sich dagegen der private Konsum erweisen, da dieser von steigenden Löhnen und Renten sowie Steuersenkungen getrieben werde. Angesichts dieser Bestandsaufnahme bedeute das für die Aktienstrategie, den Fokus auf inländisch orientierte Unternehmen zu legen, womit nicht zuletzt Immobilien-, Telekom- und Versorgeraktien gemeint seien.

Die eingeführten Handelstarife und ihre möglichen Nebenwirkungen könnten sich wie es weiter heißt negativ auf einige der von der UBS abgedeckten 82 deutschen Aktien auswirken. Deshalb haben die Analysten das verfolgte Universum nach Namen durchsucht, die relativ stark auf die USA und auf China ausgerichtet sind. Darüber hinaus hat man das Universum auf Unternehmen mit starker Fokussierung auf das Inland oder das europäische Ausland durchforstet, weil diese regionale Ausrichtung eine gewisse Isolierung gegenüber den Zollproblemen bieten könnte.

Von den 82 Aktien, welche die UBS in Deutschland abdeckt, sind 40 mit Kaufen und zehn mit Verkaufen eingestuft. Die derzeitigen fünf Top-Picks, die man derzeit unter den Kaufempfehlungen favorisiert, haben bei einer Ausrichtung auf das Inland entweder eine interessante Anlagestory zu bieten oder es handelt sich um Unternehmen, deren Engagement in Regionen außerhalb Europas die Analysten als nicht entscheidend negativ beeinflusst durch die Zollproblematik einstufen.

Wir stellen diese fünf Titel auf den nachfolgenden Seiten näher vor, denen die UBS ein Kurspotenzial von 15 Prozent bis 47 Prozent zubilligen. Als am wenigsten interessant im verfolgten Anlageuniversum bezeichnet die UBS ansonsten übrigens die Aktien von Axel Springer, Fresenius, Hapag-Lloyd, Münchener Rück und Zalando. Alle diese Titel sind mit einem Verkaufsvotum versehen.

Auf Seite 2: RWE





RWE-Aktie



Beim DAX-Vertreter RWE nennt die UBS im Zuge einer Kaufempfehlung als Kursziel 24,50 Euro. Dazu muss man wissen, dass diese Vorgabe erst am 20. August von zuvor 20,50 Euro deutlich angehoben worden ist. Auf dem aktuellen Niveau von 21,01 Euro ergibt sich ein Aufwärtspotenzial von 20,9 Prozent. Zur regionalen Umsatzverteilung heißt es, 57 Prozent stammten aus Deutschland und nichts aus den USA oder aus China.

Zur Begründung für das erhöhte Kursziel führte der zuständige Analyst Sam Arie an, er halte bei der RWE-Aktie die transformatorischen Effekte des Innogy-Deals für noch nicht eingepreist. Außerdem seien die Risiken im Kohlegeschäft handhabbar. Ungeachtet der bereits starken Kursentwicklung von RWE seit Jahresbeginn gebe es weiteres Aufwärtspotenzial. Die Effekte der erneuerbaren Energiequellen Windkraft und Solarenergie werden laut dem UBS-Analysten weiterhin unterbewertet.

Mit Blick auf die Branche allgemein heißt es, man gehe davon aus, dass sinkende Kosten für ein starkes Volumenwachstum bei Wind & Solar sorgen, während gleichzeitig die Bedeutung von Größe & Effizienz zu einer globalen Branchenkonsolidierung und dem Entstehen einer kleinen Anzahl von großen Wind- & Solar-Spezialisten führen dürfte, welche die Branche anführen. Laut Arie hat RWE die Chance, zu diesen führenden Unternehmen zu gehören. Bei einer Kapazität von derzeit 8,6 Gigawatt unterstellt er jedenfalls bis 2016 einen Ausbau dieser Kapazitäten auf 26 Gigawatt.

Aire räumt zwar auch Risiken ein, wie sinkende Strompreise, früher als unterstellte Beschränkungen beim Kohlegeschäft oder weiter steigende Kohlendioxidpreise. Aber die Bewertung der Kohle-Assets sei bereits sehr niedrig und er glaubt, dass die Preise von hier aus sogar steigen könnten. Eine etwaige Stilllegung von Kohle-Kraftwerken dürfte mit Kompensationen verbunden sein und wenn die Kohlendioxidpreise steigen sollten, würde davon die Gas-Flotte von RWE profitieren, weil der Bestand an CO2-Zertifikaten Milliarden wert sein könnte.

Das Kursziel von 24,5 Euro basiere auf konservativen Annahmen, errechnet aus einer Summe aller Einzelteile. Den Gewinn je Aktie sieht man von 2018 bis 2021 von 1,09 Euro auf 3,38 Euro steigen. Für das Ende des genannten Zeitraums ergibt sich daraus ein geschätztes KGV von 6,2. Bei der Dividende geht die UBS für die Geschäftsjahre von 2018 bis 2022 von folgender Zahlungsreihe aus: 0,70, 0,85, 1,00, 1,10 und 1,20 Euro je Anteilsschein. Damit könnte der Versorger auch aus Dividendenbringer wieder zusehends interessanter werden.

Charttechnik



Die RWE-Aktien haben in den vergangenen Jahren nichts zustande gebracht. Von Januar 2008 bis September 2015 hatten die Aktionäre einen Kursrückgang von 100,64 Euro auf 9,20 Euro zu beklagen. Von diesem Tief hat sich die Notiz zwar deutlich erhöht, doch um der Erholungsbewegung neuen Schub zu verleihen, ist es eine unabdingbare Voraussetzung, endlich das Vorjahreshoch von 23,14 Euro zu knacken, was sich bisher aber als eine zu hohe Hürde erwiesen hat.



Profil



Die RWE AG ist die Holdinggesellschaft der RWE Gruppe, die zu den führenden europäischen Energieversorgern zählt. RWE ist auf allen Wertschöpfungsstufen der Energieversorgung tätig. Dazu gehören Öl, Gas und Braunkohle, der Bau und Betrieb von konventionellen und erneuerbaren Kraftwerken, der Handel mit Rohstoffen sowie der Transport und die Vermarktung von Strom und Gas. RWE fokussiert sich auf den europäischen Markt. Dabei gehört der Energieversorger in Deutschland, den Niederlanden und in Großbritannien zu den Marktführern. RWE setzt auf ein Kraftwerksportfolio und ein Investitionsprogramm zum Aufbau neuer klimaschonender und flexibler Erzeugungskapazitäten.

Im Dezember 2015 wurde bekannt, dass der Vorstand die Aufspaltung des Unternehmens in zwei börsennotierte Gesellschaften plane. Dabei sollen die Geschäftsfelder Erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb im In- und Ausland in eine neue Gesellschaft ausgegliedert werden. Am 11.12.2015 stimmte der Aufsichtsrat einstimmig den Plänen zum Konzernumbau zu. Die neue Tochtergesellschaft Innogy wurde 2016 an der Börse notiert. Im März 2018 wurde bekannt, dass die Anteile der innogy SE im Rahmen eines weitreichenden Tauschs von Geschäftsaktivitäten und Beteiligungen an E.ON verkauft werden sollen. RWE soll im Gegenzug das Erneuerbaren Energien-Geschäft von E.ON erhalten.

Auf Seite 3: Deutsche Wohnen





Deutsche Wohnen-Aktie



Bei der Deutsche Wohnen hat die UBS eine bestehende Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 50,00 Euro versehen. Das heißt, der im MDAX enthaltene Immobilien-Konzern verfügt bei einem aktuellen Kurs von 43,28 Euro über 15,5 Prozent Luft nach oben. Mit Blick auf einen möglichen Handelskrieg wird angemerkt, dass 100 Prozent der Umsätze aus Deutschland stammen und es keine Aktivitäten in den USA oder in China gibt.

Die Schweizer Großbank hatte die positive Einstufung für den Titel nach den Halbjahreszahlen bestätigt. Operativ habe das Immobilienunternehmen im Rahmen der Erwartungen gelegen, schrieb Analyst Charles Boissier in einer Einschätzung. Allerdings sei der Wert des Portfolios weniger als von ihm erwartet gestiegen. Das Unternehmen habe damit nicht vollständig an dem Preisanstieg auf dem Berliner Immobilienmarkt partizipiert, was jedoch eine vorübergehende Entwicklung sein sollte.

Allgemein setze sich die Geschäftsdynamik an zwei Fronten fort. Das flächenbereinigte Mietwachstum habe sich weiter auf 4,5 Prozent beschleunigte, getragen von Berlin (+5,3 Prozent). Die Leerstandquote sei konstant mit 2,1 Prozent ausgewiesen worden. Die Marge für den operativen Gewinn sei im Quartalsvergleich um weitere 40 Basispunkte auf 79,4 Prozent gestiegen.

Ansonsten habe die Gesellschaft 30 Pflegeeinrichtungen mit 4.700 Pflegeplätzen für 680 Millionen Euro und einer EBITDA-Rendite von rund fünf Prozent auf voll integrierter Basis erworben. Die Objekte lägen zu 90 Prozent in Ballungsräumen. Allerdings sei die Akquisition nicht einfach, denn sie beinhalte eine Minderheitsbeteiligung an einem Betreiber und das Portfolio erfordere Investitionen. Auch deshalb sei man mit Blick auf die Diversifikation über die Pflegeheim-Schiene vorsichtig.

Bossier sagt für den Gewinn je Aktie von 2017 bis 2023 folgende Entwicklung voraus: 1,30, 1,39, 1,54, 1,65, 1,70 und 1,80 Euro. Beim Buchwert je Aktie sehen die Schätzungen für den genannten Zeitraum folgendermaßen aus: 35,71, 43,25, 47,52, 51,71, 54,42 und 57,19 Euro. Die Dividendenzahlungen sieht er außerdem stetig von 0,80 Euro auf 1,14 Euro je Aktie steigen.

Charttechnik



Eine bessere Kursentwicklung, als die von Deutsche Wohnen, kann sich ein Anleger kaum wünschen. Zumindest gilt das für die Zeit ab November 2018. Denn seitdem ist der Kurs von 2,32 Euro auf 43,75 Euro gestiegen. Das letztgenannte Rekordhoch stammt dabei vom 30. August. Die Bestmarke ist somit noch frisch und daraus ergibt sich ein völlig intakter charttechnischer Aufwärtstrend, was für den Titel spricht.



Profil



Die Deutsche Wohnen SE ist eine börsennotierte Immobilien-Aktiengesellschaft, die sich operativ auf die Wohnungsbewirtschaftung, das Portfoliomanagement und die Wohnungsprivatisierung konzentriert. Das Portfolio umfasst derzeit insgesamt fast 150.000 Einheiten, davon rund 147.000 Wohneinheiten und über 2.000 Gewerbeimmobilien. Die Deutsche Wohnen AG fungiert als Holding und nimmt zentrale Finanz- und Managementaufgaben wahr. Die operative Geschäftstätigkeit wickelt die Gesellschaft über die Deutsche Wohnen Management GmbH, Deutsche Wohnen Real Estate GmbH und die Katharinenhof Seniorenwohn- und Pflegeanlage Betriebs-GmbH ab.

Auf Seite 4: Vonovia





Vonovia-Aktie



Mit Vonovia zählt neben Deutsche Wohnen ein zweiter Immobilienkonzern zu den derzeitigen Top 5-Empfehlungen der UBS für Deutschland. Das Kursziel ist hier auf 55,00 Euro festgezurrt. Das heißt, damit die Rechnung der UBS aufgeht, müsste dieses DAX-Mitglied bei einer derzeitigen Notiz von 43,48 Euro um 26,5 Prozent zulegen. Die Umsätze stammen zu 96 Prozent aus Deutschland und in den USA oder in China werden keine Geschäfte gemacht.

Für die nächsten drei Jahre prognostiziert die UBS in diesem Fall auf vergleichbarer Fläche ein Mietwachstum von 4,9 Prozent p.a. Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auf dem deutschen Immobilienmarkt dürfte sich in den nächsten fünf Jahren fortsetzen und sogar noch verstärken. Man nimmt die Pläne der Koalition zur Kenntnis, zwischen 2017 und 2021 1,5 Millionen neue bezahlbare Wohnungen zu bauen. Dies sei zwar ein höheres Angebotstempo als in der Vergangenheit, der prognostizierte jährliche Neubaubedarf bewege sich aber bei 350.000 bis 400.000 Wohnungen Damit dürfte Deutschland auch in den kommenden Jahren in Markt für Vermieter bleiben.

Insgesamt hat die UBS eine positive Einschätzung zum deutschen Wohnungsmarkt, insbesondere zu Berlin. Da die operative Performance des Sektors zunehmend durch das Asset Management erfasst werde, glaubt man daran, dass die Plattform von Vonovia ein solides Wachstum der Mieten auf vergleichbarer Fläche ermöglichen wird.

Zum jüngst von Vonovia vollzogenen Einstieg in den Immobilienmarkt in Schweden heißt es, der Markt dort stabilisiere sich langsam und bei der übernommenen Victoria Park handele es sich ähnlich wie bei Vonovia ebenfalls um eine "Modernisierungsmaschine" Ab dem Jahr 2019 könnte sich der Deal dank Modernisierung und Ausbau der Aktivitäten leicht positiv auf das Ergebnis je Aktie auswirken.

Den operativen Gewinn sieht die UBS bei Vonovia in 2018 bei 2,06 Euro je Aktie, 2019 bei 2,42 Euro und 2020 bei 2,69 Euro. Den Nettoinventarwert taxiert man für die genannten Jahre auf 47,50 Euro, 52,60 Euro und auf 58,40 Euro. Für das Geschäftsjahr 2018 rechnet man mit einer Dividendenzahlung von 1,44 Euro je Anteilsschein.

Charttechnik



Der Aktienkurs von Vonovia hat es geschafft, sich von Juli 2013 bis August 2018 von 17,56 Euro auf 44,67 Euro nach oben zu schrauben. Das ist eine reife Leistung, wichtig dabei ist aus aktueller Sicht aber, dass bei einem erst am 29. August aufgestellten Rekordhoch das Chartbild im Großen und Ganzen nach wie vor gut aussieht, auch wenn sich kurzfristig aufgrund der zuletzt starken Gewinne vielleicht etwas Konsolidierungsbedarf aufgestaut haben dürfte.



Profil



Die Vonovia SE, vormals Deutsche Annington, ist ein Immobilienunternehmen, das sich auf die Verwaltung von Wohnungen spezialisiert hat. Der Firma gehören rund 370.000 Wohnungen und sie übernimmt Leistungen wie Instandhaltung und Modernisierung. Dabei wird das Portfolio ständig optimiert, was bedeutet, dass einzelne Bestandsobjekte verkauft und dafür neue Immobilien erworben werden. Der allgemeine Anspruch besteht darin, bezahlbaren Wohnraum für verschiedene Bevölkerungsschichten anbieten zu können. Neben den Wohnimmobilien besitzt die Vonovia auch einige Gewerbeobjekte, die hauptsächlich an Kleinbetriebe zur lokalen Versorgung in Wohngebieten vermietet sind. Die Objekte befinden sich ausschließlich in Deutschland.

Auf Seite 5: Deutsche Telekom





Deutsche Telekom-Aktie



Als vierten von fünf besonders interessanten Titeln aus Deutschland stellt die UBS für den Fall eines sich verschärfenden Handelskrieges die Deutsche Telekom heraus. Das Kursziel ist hier auf 18,30 Euro festgezurrt. Bei einem derzeitigen Kurs von 13,445 Euro müsste der Titel folglich um 36,1 Prozent steigen, um die Vorgaben zu erreichen.

Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für die DAX-Vertreter erst am vergangenen Freitag bekräftigt. Das ist insofern interessant, als bei dem Telekom-Konzern nach Angaben der Analysten immerhin 48 Prozent der Umsätze aus den USA stammen und das somit sogar einem höheren Anteil als den 38 Prozent aus Deutschland entspricht.

Laut dem zuständigen Analysten Polo Tang bietet im Falle eines genehmigten Zusammenschlusse aber die geplante Fusion von T-Mobile US mit Sprint einiges an Chancen. T-Mobile US verzeichne trotz eines wettbewerbsintensiven Marktes weiterhin ein robustes organisches Umsatz- und EBITDA-Wachstum.

Die Kostensynergien aus dem geplanten Zusammengehen mit Sprint seien mit einem Barwert von 43 Milliarden Dollar signifikant. Da die Deutsche Telekom einen Anteil von 42 Prozent an einem fusionierten Unternehmen halten würde, könnten sich die Synergien auf drei Euro je Aktie belaufen. Angesichts der Unsicherheit über die regulatorische Freigabe des habe man dies bei der Berechnung des Wertes der Summe der Einzelteile aber nicht berücksichtigt.

Außerdem werde das Wachstum in Deutschland unterschätzt. Auf dem Heimatmarkt profitiere das Unternehmen von einem guten Wachstum der Mobilfunkumsätze, unterstützt durch die wachsende mobile Datennutzung und Preiserhöhungen. Man sieht die Gesellschaft insbesondere im High-End-Bereich des Mobilfunkmarktes gut positioniert und verzeichne ein gutes Wachstum im Bereich Geschäftskunden. Die Rückgänge im Festnetzgeschäft nähmen ab.

Bei einer unterstellten Zahlung von 0,70 Euro je Aktie für das Geschäftsjahr 2018 sei der Titel bei einer sich daraus ergebenden Rendite von 5,2 Prozent auch unter Dividendenaspekten interessant. Wobei die UBS für die Folgejahre noch höhere Ausschüttungen von 0,74, 0,79, 0,84 und 0,88 Euro unterstellt.

Charttechnik



Die Aktie der Deutschen Telekom hat langfristig nicht viel zustande gebracht. Aktuell kostet der Titel so viel wie beispielsweise auch schon im Jahr 2002. Die Performance in diesem Jahr ist negativ und seit Mitte 2017 sogar deutlich negativ. Gegenüber dem Jahrestief von 12,85 Euro hat sich der Wert etwas stabilisiert, wirklich prickelnd sieht das Chartbild aber nicht aus.



Profil



Die Deutsche Telekom AG ist ein weltweit führendes Dienstleistungs-Unternehmen der Telekommunikations- und Informationstechnologie-Branche. Der Konzern bietet seinen Kunden die gesamte Palette der Telekommunikations- und IT-Branche aus einer Hand, was Festnetztelefonie, Breitbandinternet, Mobilfunk, TV oder komplexen ICT-Lösungen für Geschäftskunden umfasst. Die Gesellschaft ist international ausgerichtet und in rund 50 Ländern vertreten. Der wachsenden Konvergenz der Technologien trägt die Gesellschaft mit einem zunehmend integrierten Produktportfolio Rechnung, das den Zugriff auf persönliche Daten wie Musik, Videos oder auch Adressen über alle Endgeräte hinweg ermöglicht.

Kunden werden sowohl Netzzugänge wie auch Kommunikations- und Mehrwertdienste über Festnetz und Mobilfunk zur Verfügung gestellt. Das Stammgeschäft machen dabei klassische Anschlüsse aus. Die Gesellschaft ist auch in der Erschließung des Smart Grid Marktes, mit IT-Services sowie mit Internet- und Netzwerkdiensten tätig. Des Weiteren betreibt T-Systems, die Großkundensparte des Unternehmens, das Geschäft mit netzzentrierten ICT-Lösungen. Für einen Transaktionswert von 300 Millionen Euro verkauft die Deutsche Telekom 2015 das Internetportal T-Online sowie den Digitalvermarkter Interactive Media an die Werbefirma Ströer.

Auf Seite 6: Rheinmetall





Rheinmetall-Aktie



Bei Rheinmetall hat die DZ Bank eine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 130,00 Euro versehen. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 88,76 Euro gibt es eine Chance auf einen Anstieg von 46,5 Prozent. Mit Blick auf einen möglichen Handelskrieg heißt es, 23 Prozent der Umsätze kommen aus Deutschland, neun Prozent aus den USA, drei Prozent aus China und der Rest aus anderen Weltregionen.

Laut dem zuständigen Analysten Sven Weier sind im Aktienkurs nur die kurzfristigen Risiken aus der Autozuliefer-Sparte eingepreist, aber nicht das langfristige Aufwärtspotenzial im Rüstungssegment. Dabei hätten die Zahlen für das zweite Quartal einen Hinweis auf das starke Aufwärtspotenzial im Verteidigungsgeschäft gegeben und die Widerstandsfähigkeit des Automobilzuliefererbereichs bestätigt.

Der Rüstungskonzern hat im abgelaufenen Quartal mehr verdient als am Markt erwartet und die Gewinnspanne verbessert. Den Ausblick für das Gesamtjahr passte der Vorstand aber nach unten an, sehen die Verantwortlichen das Umsatzwachstum inzwischen doch nur noch am unteren Ende der bisherigen Prognosespanne.

In dieser Einschätzung sah er sich erst kürzlich wieder bestätigt, als der MDAX-Vertreter einen Rüstungsauftrag von Australien im Wert von mehr als zwei Milliarden Euro ergattern konnte. Weier erhöhte daraufhin die Schätzung für den Auftragseingang im Verteidigungsbereich für das Gesamtjahr um zehn Prozent auf 5,6 Milliarden Euro. Denn er erwartet auch die Verbuchung eines australischen Lkw-Auftrags sowie weitere dreistellige Millionen-Auslandsaufträge und Aufträge aus Deutschland im Wert von 500 Millionen Euro. Die neue Prognose impliziere ein Verhältnis von Auftragseingang zum Auftragsbestand von 1,7.

Den Umsatz sieht die UBS von 2017 bis 2022 von 5,896 Milliarden auf 7,330 Milliarden Euro steigen. Gleichzeitig rechnet man beim Gewinn je Aktie im genannten Zeitraum mit einer Verbesserung von 5,65 Euro auf 8,16 Euro. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 10,9. Bei der Dividende sagt Weier für 2018 eine Zahlung von 2,00 Euro je Aktie nach zuletzt 1,70 Euro voraus. In den vier Jahren danach sollen dann mit 2,20, 2,50, 3,00 und 3,30 Euro je Anteilsscheine jeweils noch höhere Zahlungen fließen.

Charttechnik



Rheinmetall ist ein recht zyklisches Unternehmen und das dokumentieren auch volatile Kursausschläge in den vergangenen Jahrzehnten. Unter dem Strich ging es aber aufwärts mit den Notierungen. Das gilt auch im Zuge des laufenden Bullenmarktes. Kam der Kurs doch von November 2008 bis April 2018 von 16,82 Euro auf 118,15 Euro voran. In den vergangenen Monaten hat sich aber eine Korrekturbewegung entfaltet und noch ist der dabei entstandene mittelfristige Aufwärtstrend intakt, nachdem der Titel gerade erst neue Zwischentiefs markiert hat.



Profil



Rheinmetall Automotive produziert Komponenten und Module für klassische und E-/Hybrid-Motoren (Mechatronik, Hardparts wie bspw. Kolben, Service). Defence zählt zu den größten europäischen Herstellern für militärische Heerestechnik. Neben Waffen, Munition und elektronischen Lösungen gehören unter anderem taktische und logistische Fahrzeugsysteme wie zum Beispiel Panzer und LKWs zum Produktportfolio.