Die Analysten der DZ Bank gehen in einer aktuellen Studie davon aus, dass die Coronavirus-Epidemie negative Auswirkungen haben wird auf die globale Konjunktur und damit auch auf die Gewinnentwicklung der börsennotierten Unternehmen. Die zuletzt zu registrierenden Kursverluste seien so gesehen keine Überraschung.

In diesem Zusammenhang erinnert man auch daran, dass das Ausmaß einer "durchschnittlichen" Korrektur im Jahresverlauf, das heißt vom jeweiligen Jahreshoch zu einem unterjährigen Jahrestief, seit 1964 rund 16 Prozent betrug. Der jüngste Rückschlag beim DAX vom Jahreshoch bei 13.800 Punkten sie so gesehen bislang noch eine völlig normale Konsolidierung.

Zu bedenken gibt man auch, dass die Bewertung, die Marktstimmung und die Gewinnerwartungen der Analysten vor Beginn der Korrektur sehr ausgeprägt waren, die "Fallhöhe" der Kurse also höher gelegen habe als sonst.

Auch wenn die DZ Bank vor diesem Hintergrund weitere Kursverluste am Gesamtmarkt nicht ausschließt, so gibt es im intern beobachteten Anlageuniversum dennoch trotzdem auch Titel, denen man mittel- bis langfristig gesehen Kurschancen zubilligt.

Für Anleger, die mit einer gewissen Sicherheitsmarge investieren wollen, erstellen die Analysten regelmäßig Listen mit Unternehmen, deren Aktien Qualität und Value zu bieten haben. Aus den aktuellen Screenings stellen wir nachfolgende fünf deutsche Aktien vor, die in Sachen Qualität und Bewertung ganz weit oben stehen. Zudem sind diese Titel alle mit einer Kaufempfehlung der DZ Bank versehen. Die Kursziele bewegen sich dabei in der Spitze um 55 Prozent über den aktuellen Notierungen.

BMW-Aktie



In der Liste mit dem laut Value- und Qualitäts-Screening-Ansatz interessanten Aktien mit DZ Bank Kaufempfehlung taucht derzeit auf dem fünften Platz BMW auf. Beim so genannten Value Marathon-Score, bei dem die Langlebigkeit des Geschäftsmodells zählt, einen von drei möglichen Sternen vergeben und bei der Bilanz sind es zwei Sterne.

Bei dem auf Kennzahlen basierenden Bewertungsmodell kommt BMW auf zwei Sternen und beim und auf Modell-basierter-Basis (unter anderem Owners Earnings, Earnings Power Value (EPV), ROE-Modell, Penman-Ansatz) auf drei Sterne. Die Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel von 90,00 Euro versehen. Damit ergibt sich gemessen an der aktuellen Notiz von 58,00 Euro ein Aufwärtspotenzial von gut 55 Prozent.

Die DZ Bank räumt zwar allgemein ein, dass sich BMW dürfte der aus Sicht der Anlaysten bestehenden leichten Wettbewerbsvorteile bei den Themen E-Mobilität und Nachhaltigkeit nur bedingt vom Marktumfeld dürfte abkoppeln können. Insbesondere die erwartete Marktentwicklung sowie der zunehmende Preisdruck stünden einer deutlichen Margenerholung entgegen.

Auf Basis der aktuellen Annahmen und unter Berücksichtigung eines nach der Teileinigung zwischen den USA und China von zehn Prozent auf fünf Prozent gesenkten Handelskriegs-Abschlags impliziert das angewandte ROE/COE-Bewertungsmodell aber dennoch einen von bislang 87 Euro auf 90 Euro gestiegenen fairen Wert.

Dazu ist wissenswert, dass sich auf Basis des für 2020 erwarteten Gewinns je Aktie von 8,92 Euro ein geschätztes KGV von nur 6,5 ergibt. Die für 2020 derzeit unterstellte Dividendenzahlung von 3,20 Euro je Aktie würde zudem auf eine Dividendenrendite von 5,5 Prozent hinauslaufen.

Charttechnik

Wie so viele andere traditionelle Autobauer gestaltet sich auch das Chartbild bei BMW wenig ermutigend. Den bisher seit März 2009 laufenden Bullenmarkt hat der Titel jedenfalls nur bis März 2015 mitgemacht. Die damals markierten 122,60 Euro erwiesen sich im Nachhinein bislang als die Bestmarke auf Schlusskursbasis und gemessen daran hat sich die Notiz bis heute mehr als halbiert. Damit sich die charttechnische Ausgangslage nicht noch weiter verschlechtert, geht es darum, nicht nachhaltig unter das Vorjahrestief von 58,70 Euro zu fallen. Der in diesem Jahr sehr steile Abwärtstrend spricht aber nicht unbedingt dafür, dass dies gelingt, zumal diese wichtige Marke zum Wochenauftakt bereits verletzt wurde.

Profil

Die BMW AG ist einer der weltweit führenden Hersteller von Automobilen und Motorrädern. Die Besonderheit des Unternehmens besteht darin, dass es eine reine Premium-Markenstrategie verfolgt: BMW entwickelt, produziert und vermarktet seine Produkte unter den bekannten Marken BMW, Rolls-Royce Motor Cars und MINI. Darüber hinaus bietet die Gruppe im Zusammenhang mit ihren Produkten Premium-Dienstleistungen für individuelle Mobilität. Dazu gehören Finanzleistungen wie Finanzierung, Leasing, Vermögensmanagement oder das Flottengeschäft für Privat- und Geschäftskunden.

Im Software-Standort Ulm entwickelt die BMW-Tochterfirma BMW Car IT GmbH Software für Fahrzeuge und individuelle Mobilität; besonderer Fokus liegt dabei auf der Fahrzeugvernetzung. Mit dem Hersteller Toyota kooperiert das Unternehmen bei der Elektrifizierung von Antrieben und der Entwicklung von Brennstoffzellen. Die Standorte in 150 Ländern auf allen sechs Kontinenten werden von der Unternehmenszentrale in München aus verwaltet.

Takkt-Aktie



Den vierten Platz im aktuellen Value- und Qualitäts-Screening-Ansatz mit DZ Bank Kaufempfehlung belegen derzeit die Aktien von Takkt. Bei dem die Langlebigkeit des Geschäftsmodells beurteilenden Value Marathon-Score haben die Analysten einen von drei Sternen vergeben und mit Blick auf die Bilanz zwei Sterne.

Bei dem auf Kennzahlen basierenden Bewertungsmodell kommt der B2B-Spezialversandhändler auf die maximal möglichen drei Sterne und das ist auch das Ergebnis auf Modell-basierter-Basis (unter anderem Owners Earnings, Earnings Power Value (EPV), ROE-Modell, Penman-Ansatz). Die Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel von 14,50 Euro ausgestattet, wobei man diese Vorgabe im Januar um 0,50 Euro erhöht hat. Gemessen an der aktuellen Notiz von 11,60 Euro hat dieser Titel theoretisch 25 Prozent Luft nach oben.

Ein striktes Kostenmanagement ermöglichte es Takkt laut dem zuständigen Analysten Thomas Maul, im Jahr 2019 trotz des ungünstigen Marktumfelds eine solide EBITDA-Marge zu erzielen. Die überraschende Ankündigung einer Sonderdividende reflektiere die Cashflow-Stärke des Geschäftsmodells und die gute Eigenkapitalausstattung.

Die Einschätzung des Vorstands, dass sich das Wachstum im Jahr 2020 nach einem schwierigen Start sukzessive beschleunigen werde, hält Mail aufgrund der jüngsten Stabilisierungstendenzen bei den europäischen Einkaufsmanagerindices für plausibel. Allerdings dürfte diese Einschätzung aufgrund des Coronavirus mittlerweile gefährdet sein.

Die Abwärtsrisiken für die Aktien dürften mit Blick auf die im historischen Vergleich günstige Bewertung begrenzt sein. Man rate daher weiter zum Kauf der Aktie. Das wie erwähnt unlängst erhöhte Kursziel begründet der Analyst mit einem fairen Wert, der basierend auf einem abgezinsten Cashflow-Modell dank höherer Gewinnschätzungen gestiegen ist.

Konkret ging es im Januar mit den Ergebnisschätzungen je Aktie für 2020 und 2021 um je zwei Cent auf 1,18 Euro bzw. 1,24 Euro nach oben. Auf letztgenannter Basis ergibt sich ein geschätztes KGV von 9,4. Die erwartete Dividendenzahlung für das laufende Geschäftsjahr beträgt 0,55 Euro je Anteilsschein, was einer Rendite von 4,74 Prozent gleichkäme.

Charttechnik

Bei den Aktien der Takkt AG sind derzeit Kurse wie schon zur Jahrtausendwende zu konstatieren. Von 2000 bis heute bewegte sich der Titel dabei in einer Spanne von 3,45 Euro bis 23,13 Euro, wobei das letztgenannte Rekordhoch vom Januar 2017 stammt. Von Langeweile von der Kursentwicklung könnte trotz der letztlich unter dem Strich seit 20 Jahren unveränderten Notierungen folglich keine Rede sein. Jüngst arbeitete der Titel an einer Bodenbildung. Aber der Versuch, den seit dem vierten Quartal 2017 bestehenden Abwärtstrend zu beenden, ist wegen dem Coronavirus ernsthaft in Frage gestellt. Und solange das nicht gelingt, fehlt es an einem charttechnischen Kaufsignal.

Profil

Die Takkt AG ist die in Europa und Nordamerika führende Versandhandelsgruppe für Business Equipment Solutions. Weltweit liefert TAKKT an Kunden in über 25 Ländern. Als Basis ihres Erfolgs sieht die Gruppe ein starkes Systemgeschäft, das kontinuierlich optimiert wird. Der Business-to-Business-Handel unterteilt sich in die Vertriebswege Einzelhandel, Großhandel und Versandhandel. Über diese Vertriebswege werden nahezu alle Produkte für den Geschäftsbedarf vertrieben. Die Produkte können in die Produktgruppen Verbrauchsgüter (consumables), dauerhafte Güter für die Betriebs- und Geschäftsausstattung (durables) und Spezialprodukte wie Elektrokomponenten, Werkzeuge und Arbeitssicherheitsprodukte (specialities) eingeteilt werden.

In dem so beschriebenen Gesamtmarkt für Geschäftsbedarf konzentrieren sich die Gesellschaften der TAKKT-Gruppe auf den Business-to-Business-Versandhandel mit Betriebs-, Büro- und Lagerausstattungen sowie Arbeitssicherheitsprodukten. Ziel ist, Kunden die komplette Ausstattung für ihr Unternehmen aus einer Hand anzubieten. Dazu erstellen die Gesellschaften der TAKKT-Gruppe ein umfassendes Gesamtsortiment, welches insgesamt aus mehr als 500.000 Produkten besteht. Ergänzt wird das Angebot durch eine Servicepalette.

Continental-Aktie



Den ersten der drei Podestplatz im derzeit gültigen Value- und Qualitäts-Screening-Ansatz mit DZ Bank Kaufempfehlung haben die Aktien von Continental inne. Beim Value Marathon-Score hat sich der Autozulieferer laut den Analysten einen Stern verdient und bei der Bilanz zwei Sterne.

Jeweils die maximal möglichen drei Sterne gibt es sowohl bei dem auf Kennzahlen basierenden Bewertungsmodell als auch für das Ergebnis auf Modell-basierter-Basis (unter anderem Owners Earnings, Earnings Power Value (EPV), ROE-Modell, Penman-Ansatz). Die Kaufempfehlung ist mit einem Kursziel von 140,00 Euro garniert. Das heißt, damit die Rechnung aufgeht, müsste der Titel ausgehend von der aktuellen Notiz von 97,83 Euro um gut 43 Prozent zulegen.

Das Anlagevotum hat man im Januar von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft und dabei gleichzeitig den fairen Wert je Aktie von 130 Euro auf die zuvor erwähnten 140 Euro angehoben. Die Teileinigung im US-chinesischen Handelskonflikt habe die Stimmung der Anleger derzeit deutlich aufgehellt, schrieb damals der zuständige Analyst Michael Punzet in einer Branchenstudie.

Spätestens 2021 könnte sich diese Trendwende in höheren Umsätzen und Ergebnissen der Sektoren Industriegüter und Automotive zeigen. Das Umfeld für Automobilhersteller- und zulieferer bleibe ansonsten aber schwierig. Bei Conti wertet er das Strategieprogramm und die geplante Abspaltung der Antriebsstrang-Sparte positiv und sieht die schwache Marktlage ausreichend in der aktuellen Bewertung berücksichtigt.

Ausgewählte Bewertungsrelationen lesen sich derzeit wie folgt: 8,2-faches Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT, KGV von knapp zehn, 1,3-faches Verhältnis bei der Kurs-Umsatz-Relation, ein 4,4-faches Kurs-Cashflow-Verhältnis sowie eine Dividendenrendite von 3,8 Prozent.

Charttechnik

Die Aktien von Continental haben von März 2009 bis Januar 2018 mit einem Anstieg von 11,35 Euro auf 251,30 Euro eine sehr starke Aufwärtsbewegung hingelegt. Seitdem hat sich aber ein Abwärtstrend entfaltet, der auch uneingeschränkt intakt ist. Denn zum Wochenauftakt hat der Titel das bisheriges Mehrjahrestief von 100,32 Euro unterschritten und angesichts neuer Zwischentiefs hat sich die zuvor ohnehin bereits schwache Charttechnik noch weiter verschlechtert.

Profil

Die Continental AG ist ein international führender Hersteller von Reifen, Komponenten und Modulen für die Fahrzeugindustrie. Die Produktpalette von Continental umfasst neben Reifen auch Technologien für Bremssysteme, Fahrdynamikregelungen und Luftfedersysteme.

Des Weiteren stellt Continental Produkte für die Passagiersicherheit sowie die Geräusch- und Schwingungsdämpfung an Chassis und Karosserie von Autos her. Zu den Nicht-Reifen-Produkten gehören neben Fahrwerksensoren, Fahrerassistenz- und Airbagsystemen auch Produkte für die Motorsteuerung und Einspritztechnik, Schlauchleitungssysteme, Formpolster, Transportbandysteme und Beschichtungen.

Dürr-Aktie



Den zweiten Platz im aktuellen Value- und Qualitäts-Screening-Ansatz mit DZ Bank Kaufempfehlung belegen die Aktien von Dürr. Beim Value Marathon-Score hat sich der Lackieranlagenbauer den Angaben zufolge ebenso wie bei der Bilanz zwei Sterne.

Zwei Sterne hat die DZ Bank dem Wert zudem gemäß dem auf Kennzahlen basierenden Bewertungsmodell zugestanden und beim Ergebnis auf Modell-basierter-Basis (unter anderem Owners Earnings, Earnings Power Value (EPV), ROE-Modell, Penman-Ansatz) stehen die maximal möglichen drei Sterne zu Buche. Die Kaufempfehlung kommt mit einem Kursziel von 36,00 Euro daher. Gemessen an der der aktuellen Notiz von 25,24 Euro verspricht das einen Anstieg von 42,6 Prozent, falls die Vorhersage aufgeht.

Dürr profitiert als Weltmarktführer bei Lackieranlagen/-applikationen (Marktanteil 50 Prozent) nach Einschätzung des zuständigen Analysten Alexander Hauenstein weiter von struktureller Nachfrage seitens westlicher und asiatischer Automobil OEMs (Verbrennungsmotor und Elektroautos).

Er konstatiert ein allerdings limitiertes Risiko für für das Automobil-Geschäft auch bedingt durch das negative Autosektor-Momentum, Capex Ausrüster). Der Bereich Homag kämpfe mit deutlich reduzierter Nachfrage (US-chinesischer Handelskrieg), aber neuerdings gebe es hier auch Lichtblicke. Der Gruppenumsatz 2020 und die Marge seien abhängig vom Erfolg der Kostenreduktions-Maßnahmen.

Die Schätzung für den Gewinn je Aktie bewegt sich für 2020 bei 2,13 Euro und für 2021 bei 2,50 Euro. Daraus ergibt sich auf der letztgenannten Basis ein geschätztes KGV von gut zehn. Die Dividendenprognose für 2020 bewegt sich bei 0,95 Euro je Anteilsschein, woraus sich eine Rendite von 3,76 Prozent errechnet.

Charttechnik

Die Aktien von Dürr waren in dem im März 2009 aufgenommenen Bullenmarkt lange so etwas wie ein Vorzeigewert. Stieg der Kurs doch von März 2009 bis November 2017 von 1,82 Euro auf 59,33 Euro. Danach musste der Titel dann aber in den Rückwärtsgang schalten und bisher hat man noch nicht wieder so nachhaltig in den Vorwärtsgang gefunden, dass es dadurch gelungen wäre, den mittelfristigen Abwärtstrend zu überwinden. Als Folge davon kommt von der Charttechnik kein grünes Licht für einen Einstieg, zumal ein scharfer Einbruch von mehr als zehn Prozent im Xetra-Handel zum Wochenauftakt zunächst zu Vorsicht mahnt.

Profil

Die Dürr AG ist einer der weltweit führenden Anlagen- und Maschinenbaukonzerne. Produkte, Systeme und Services von Dürr ermöglichen hocheffiziente Fertigungsprozesse in unterschiedlichen Industrien. Der Großteil des Umsatzes entfällt auf das Geschäft mit Automobilherstellern und -zulieferern. Weitere Abnehmerbranchen sind zum Beispiel der Maschinenbau, die Chemie- und Pharmaindustrie und - seit der Übernahme der HOMAG Group AG im Oktober 2014 - die holzbearbeitende Industrie.

Dürr verfügt über 92 Standorte in 28 Ländern. Der Konzern agiert mit fünf Divisions am Markt: Paint and Final Assembly Systems (Lackierereien und Endmontagewerke für die Automobilindustrie), Application Technology (Robotertechnologien für den automatischen Auftrag von Lack sowie Dicht- und Klebstoffen), Measuring and Process Systems (Auswucht- und Reinigungsanlagen sowie Montage-, Prüf- und Befülltechnik), Clean Technology Systems (Abluftreinigungsanlagen und Energieeffizienztechnik) sowie Woodworking Machinery and Systems (Maschinen und Anlagen für die holzbearbeitende Industrie).

Fresenius-Aktie



Den ersten Platz im Value- und Qualitäts-Screening-Ansatz mit DZ Bank Kaufempfehlung haben momentan die Aktien von Fresenius erobert. Beim Value Marathon-Score, welche die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells erobert, hat sich der Gesundheitskonzern die maximal möglichen drei Sterne verdient. Für die Bilanz hat die DZ Bank einen Stern vergeben.

Zwei Sterne hält man zudem jeweils gemäß dem auf Kennzahlen basierenden Bewertungsmodell als auch beim Ergebnis auf Modell-basierter-Basis (unter anderem Owners Earnings, Earnings Power Value (EPV), ROE-Modell, Penman-Ansatz) für angemessen. Die Kaufempfehlung für den DAX-Wert ist mit einem Kursziel von 59,00 Euro versehen. Das heißt, bei einer aktuellen Notiz von 42,57 Euro ergibt sich ein Aufwärtspotenzial von 38,6 Prozent.

Laut dem zuständigen Analysten Sven Kürten hat Fresenius mit den unlängst vorgelegten Zahlen für das vierte Quartal etwas besser als erwartet abgeschnitten. Der Ausblick des Unternehmens auf das erste Quartal 2020 gehe von einem Nettogewinnwachstum von einem bis fünf Prozent aus, gegenüber einer bisherigen Marktschätzung von fünf Prozent, doch letztlich sei das keine wirkliche negative Überraschung, da der Markt in den letzten Wochen in Bezug auf die Aussichten für 2020 unserer Meinung bereits immer vorsichtiger geworden sei.

Zu beachten sei, dass der abgegebene Ausblick keine Auswirkungen des Coronavirus beinhalte, da es nach Einschätzung der Verantwortlichen noch zu früh ist, diese zu quantifizieren. Bei der Ergebnisvorlage hat das Unternehmen aber noch keine wesentlichen Auswirkungen erwartet. Angesichts der zuletzt in dieser Hinsicht negativen Entwicklungen kann sich das aber natürlich jederzeit ändern.

Kürten bestätigte nach der Zahlenvorlage aber seine Kaufempfehlung sowie das Kursziel. In Sachen Bewertung veranschlagt er das Verhältnis von Unternehmenswert zum EBIT auf das rund 12-fache, das KGV auf 12,2, das Kurs-Buchwert-Verhältnis auf das 1,3-fache sowie das Kurs-Cashflow-Verhältnis auf das 5,7-fache. Die Dividendenrendite taxiert er auf zwei Prozent.

Charttechnik

Von Oktober 2002 bis Juni 2017 war mit den Aktien von Fresenius viel Geld zu verdienen. Denn der Kurs stieg damals von 2,38 Euro auf 79,65 Euro. Anschließend konnte der Titel aber nicht mehr nachlegen und aktuell handelt der Wert nur auf einem bereits im vierten Quartal 2014 gültigen Niveau. Wichtig aus charttechnischer Sicht ist jetzt, nicht nur unter das Zwischentief von 38,99 Euro vom Dezember 2018 zu rutschen. Denn dann würde sich die Charttechnik weiter spürbar eintrüben.

Profil

Die Fresenius SE ist ein international tätiger Gesundheitskonzern, der Produkte und Dienstleistungen für Krankenhäuser, die ambulante medizinische Versorgung von Patienten und die Dialyse anbietet. Weitere Arbeitsfelder sind das Krankenhausträgergeschäft sowie Engineering- und Dienstleistungen für verschiedene Gesundheitseinrichtungen. Zum Fresenius-Konzern gehören vier Unternehmen, die weltweit eigenverantwortlich wirtschaften und handeln: Fresenius Medical Care, Fresenius Kabi, Fresenius Helios und Fresenius Vamed. Fresenius Medical Care ist der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Patienten mit chronischem Nierenversagen.

Fresenius Kabi ist Marktführer in der Infusionstherapie und in der klinischen Ernährung in Europa. Die Helios Kliniken Gruppe ist eines der größten und medizinisch führenden Klinikunternehmen Europas und auf den Betrieb und das operative Management von Krankenhäusern spezialisiert. Vamed ist weltweit im Projekt- und Managementgeschäft von Gesundheitseinrichtungen tätig. Dazu zählen Krankenhäuser, Gesundheitszentren sowie Thermen- und Wellnesscenter. Darüber hinaus werden über die Fresenius NetCare Dienstleistungen im Bereich Informationstechnologie angeboten.