Finanzwerte sind seit einigen Monaten klar im Aufwind. Das hat zum einen mit verbesserten konjunkturellen Aussichten zu tun, zum anderen aber vor allem mit den gestiegenen Reflationserwartungen. In den USA hat die Notenbank deswegen bereits die Zinswende vollzogen und an diesem Mittwoch wurden die Leitzinsen im laufenden Erhöhungszyklus bereits zum dritten Mal angehoben.
Gemeinhin gehen Marktexperten davon aus, dass Versicherungen von günstigen volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen und steigenden Anleiherenditen profitieren. Dazu passen die Analystenschätzungen, die dem Versicherungssektor weltweit in diesem Jahr ein prozentual zweistelliges Gewinnwachstum zutrauen. Hinzu kommen vergleichsweise moderate Bewertung und oft auch relativ ansehnliche Dividendenrenditen.
Dieses Umfeld trug zu Kursgewinnen bei Versicherungsaktien in allen Weltregionen in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres bei. Die europäischen Branchenvertreter hinkten dabei mit einem im Schnitt nur sehr kleinen Plus allerdings zurück. Das ändert aber nichts daran, dass sich der STOXX 600 Insurance Performance-Index seit Mitte 2016 in einem Aufwärtstrend befindet und langsam sogar Anstalten macht, das Rekordhoch aus dem Jahr 2000 anzupeilen.
Geht es nach den Analysten von Morgan Stanley, dann haben zumindest ausgewählte europäische Versicherungsaktien noch Luft nach oben. Fünf Branchenvertretern, die mit einem Übergewichten-Urteil versehen sind, werden in einer aktuellen Monatspublikation zu dem Sektor als besonders aussichtsreich hervorgehoben. Auf den nächsten Seiten erfahren Sie mehr zu diesen Aktien und dem Kurspotenzial, das sie laut Morgan Stanley in sich bergen.
Auf Seite 2: Direct Line
Direct Line-Aktie
Das Kursziel bei Direct Line Insurance Group, der ersten von Morgan Stanley besonders hervorgehobenen europäischen Versicherungsaktie beträgt 4,34 Pfund. Das lässt dem Titel theoretisch ein Aufwärtspotenzial von gut 25 Prozent. Allerdings war die Vorgabe jüngst von 4,65 Pfund gesenkt, die Übergewichten-Empfehlung aber bekräftigt worden.
Der Schritt war dabei als Reaktion auf überarbeitete versicherungsmathematische Tabellen zu sehen. Konkret geht es dabei um die so genannten Ogden-Rate, deren Satz die Regierung kürzlich auf minus 0,75 Prozent von zuvor 2,5 Prozent gesenkt hat, was eine stärkere Anpassung war als erwartet. Für den Auto-Versicherungssektor ist diese staatlich festgelegte Rate die Orientierungskennziffer zur Berechnung von Personenschäden. Direct Line erwartet als Folge davon für 2016 einen negativen Effekt auf das Ergebnis vor Steuern von 215-230 Millionen Pfund. Es darf deswegen auch mit steigenden Versicherungsprämien gerechnet werden, wobei abzuwarten bleibt, wie sich das auf die Geschäfte auswirken wird.
Losgelöst von der Ocden Rate geht Morgan Stanley davon aus, dass sich der von Direct Line geplant stärkere Ausbau des Geschäfts mit dem eigenen Namen zulasten von Aktivitäten mit Partnerfirmen positiv auf die erwirtschaftete Eigenkapitalrendite auswirken wird. Zudem verspricht man sich davon auch eine stärkere Kundenbindung und einer verbesserten Ergebnisqualität. Als Pluspunkt hervorgehoben wird außerdem auch eine neue IT-Infrastruktur.
In Reaktion auf den Ocden Rate-Entscheid hat Morgan Stanley auch die Solvabilitätsquote für das Fiskaljahr wurde von 186 Prozent auf 173 Prozent nach unten angepasst. Die Gewinnschätzungen für 2017 und 2018 wurden zudem um 6,4 Prozent sowie um 3,1 Prozent gesenkt. Das KGV für das kommende Jahr bewegt sich auf der neuen Basis bei rund elf. Dem steht ein für 2017 bis 2020 erwartetes Gewinnwachstum von neun Prozent p.a. gegenüber. Damit stehe das Unternehmen im Branchenvergleich jeweils vergleichsweise gut da, heißt es.
Abzuwarten bleibt, wie es unter den neuen Rahmendaten mit der Dividendenpolitik weitergeht. Morgan Stanley hat die Erwartung einer Sonderausschüttung für 2016 von 0,08 Pfund je Aktie jedenfalls bereits gestrichen. An der Prognose von Sonderdividenden von jeweils 0,07 Pfund je Aktie für die Fiskaljahre 2018 bis 2020 wurde aber nicht gerüttelt. Auf Basis der durchschnittlichen Analystenschätzungen würde für das laufende Geschäftsjahr eine Dividendenrendite von 7,2 Prozent winken.
Charttechnik
Gemessen an dem im Oktober 2013 auf 1,75 Pfund festgezurrten Ausgabepreis hat der Kurs bis Anfang Dezember 2015 bis auf 4,14 Pfund zugelegt. Aus dem in dieser Zeit aufgebauten Aufwärtstrend ist der Titel seitdem aber in einen Seitwärtstrend abgedriftet. Beim bisherigen Jahrestief von 3,36 Pfund war die Notiz sogar nah dran, das Vorjahrestief von 3,33 Pfund zu unterschreiten. Sollte diese Unterstützung nicht verteidigt werden können, würde damit sogar ein neues prozyklisches charttechnisches Verkaufssignal einhergehen.
Portrait
Bei dem 1985 gegründeten Unternehmen handelte es sich damals um die erste Direktversicherung in Großbritannien. Bis heute ist daraus der größte britische Direktanbieter von Autoversicherungen geworden. Den Angaben zufolge wird alle zehn Sekunden eine Versicherungs-Police verkauft und Kunden treten alle 30 Sekunden mit einer Schadenersatzforderung an die Gesellschaft heran. Direct Line entstand als Versicherungsbereich der Royal Bank of Scotland. Im Oktober 2012 erfolgte der Börsengang, die Royal Bank of Scotland ist aber bis heute nennenswert beteiligt. Im September 2014 wurde außerdem das Geschäft in Deutschland und in Italien an die spanische Mapfre verkauft.
Auf Seite 3: AXA
AXA-Aktie
Bei AXA sehen die Analysten von Morgan Stanley das Kursziel bei 26,30 Euro. Nach den jüngsten Kursgewinnen beträgt das Potenzial hier nur noch gut zehn Prozent. Grundsätzlich heißt es mit Blick auf die Übergewichten-Empfehlung, der französische Versicherungskonzern sei mit einem starken Markennamen versehen und zusammen mit einer eingeleiteten Digitalisierungs-Initiative helfe dabei, sich gegen disruptive Wettbewerber zu schützen.
Als besonders attraktiv wird die Bewertung des gemessen am Marktwert zweitgrößten Versicherungskonzern Europas herausgestrichen. So bewegen sich die Dividendenrendite für 2017 bei mehr als fünf Prozent und das geschätzte KGV bei unter elf. Was das Gewinnwachstum von 2017 bis 2020 angeht, wird in diesem Fall allerdings auch nur ein begrenzter Zuwachs von sechs Prozent in Aussicht gestellt.
Positiv hervorgehoben wird auch die breite Aufstellung des Konzerns. Das sei als Vorteil zu werten in einem volatilen volkswirtschaftlichen Umfeld. Auch sei es dem Unternehmen in den vergangenen Jahren erfreulicherweise gelungen, die Bilanz nennenswert zu stärken. Ein Tatbestand, der in der Bewertung noch nicht ausreichend gewürdigt werde, so das Urteil. Darüber hinaus seien auch die Zinsrisiken gesenkt worden.
Das Unternehmen selbst hat im Februar für 2016 dank eines starken Geschäfts mit Lebensversicherungen einen höheren Gewinn gemeldet. Konkret stieg der Nettogewinn um vier Prozent auf 5,83 Milliarden Euro, was in etwa den Erwartungen der Analysten entsprach. Der Umsatz legte um zwei Prozent auf 100,19 Milliarden Euro zu. Die Solvenzquote wurde zum Ende des Jahres mit 197 Prozent angegeben, nach 205 Prozent im Jahr zuvor. Für das Vorjahr soll außerdem eine auf 1,16 von 1,10 Euro erhöhte Dividende gezahlt werden.
Charttechnik
Die AXA-Aktie befand sich in den vergangenen 20 Jahren auf einer Art Achterbahnfahrt befunden. Aktuell bewegt sich die Notiz dabei auf einem bereits im Jahr 1998 gültigen Niveau. Wie andere Finanzwerte hat sich der Titel vom Einbruch im Zuge der Kreditkrise um das Jahr 2008 wieder erholt, von den früheren Höchstkursen ist man aber noch ein Stück weit entfernt. Um charttechnisch neues Aufwärtspotenzial zu erschließen, wäre es ein echtes Aufbruchssignal, wenn das Zwischenhoch aus dem Jahr 2015 bei 25,81 Euro geknackt werden könnte.
Portrait
Die AXA Gruppe zählt zu den weltweit führenden Versicherungsunternehmen und Vermögensmanager mit Tätigkeitsschwerpunkten in Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum. Mit Einnahmen von 100,19 Milliarden Euro (2016) gehört sie im Bereich Versicherung zur Weltspitze; ebenso im Asset Management (verwaltetes Vermögen 2014: 1.36 Billionen Euro). Die rund 161.000 Mitarbeiter und Vermittler der AXA Gruppe betreuen weltweit 103 Millionen Kunden in 59 Ländern. AXA Deutschland repräsentiert die Gruppe in einem der bedeutendsten Märkte der Welt.
Auf Seite 4: Ageas
Ageas-Aktie
Im Falle des belgischen Versicherungskonzerns Ageas beziffert Morgan Stanley das Kursziel auf 41,50 Euro. Das lässt dem im belgischen Leitindex BEL 20 enthaltenen Titel theoretisch 12,3 Prozent Luft nach oben. Die Analysten streichen die starke Bilanz hervor. Dies lasse weitere Kapitalrückführungen an die Aktionäre erwarten.
Auch geht man verglichen mit den Vorjahren von einer geringeren Ergebnisvolatilität aus. Stattdessen rechnet man im Branchenvergleich mit einem überdurchschnittlichen Gewinnwachstum in den kommenden Jahren. Als Ergebnistreiber dürften sich dabei insbesondere die Aktivitäten in Asien erweisen. Beim Gewinn je Aktie wird von 2017 bis 2020 konkret von einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von acht Prozent ausgegangen.
Zur Bewertung heißt es, das geschätzte KGV für 2018 bewege sich bei rund 9,7. Gegenüber dem Branchenschnitt von 10,6 stelle das einen Abschlag dar, der nicht gerechtfertigt sei. Die vergleichsweise guten Gewinnaussichten und die erwarteten Kapitalrückführungen sollten dabei helfen, den skizzierten Bewertungsabschlag zu eliminieren.
Die Dividendenrendite taxiert Morgen Stanley für 2017 auf rund fünf Prozent und für 2018 auf rund 5,3 Prozent. Im Verlauf des ersten Halbjahres wird außerdem von einer erneuten Ankündigung eines Aktienrückkaufprogramms ausgegangen. Die vom Unternehmen für das vierte Quartal 2016 gemeldeten Geschäftszahlen seien unter dem Strich noch nicht so wie erhofft ausgefallen. In Reaktion darauf wurde das Kursziel von 43,90 Euro auf die bereits erwähnten 41,50 Euro gesenkt. Auch die Gewinnschätzungen für 2017 und 2018 wurden um 6,00 Prozent und um 7,50 Prozent gesenkt.
Charttechnik
Nach den typischen Schwierigkeiten, mit denen sich die Branchenvertreter im Zuge der Kreditkrise ab dem Jahr 2009 konfrontiert sahen, geht es mit dem Kurs von Ageas von Ende 2011 bis Ende 2015 wieder deutlich nach oben. Das im Verlauf dieser Aufwärtsbewegung erreichte Hoch von 43,22 Euro hat der Kurs bis heute aber nicht mehr übertreffen können und erst wenn das gelingt, kann die Korrektur als beendet betrachtet werden.
Portrait
Ageas ist ein weltweit tätiger Versicherungskonzern, der in den Bereichen Versicherung, Bankdienstleistungen und Kapitalanlage tätig ist. Die Geschäftstätigkeit fokussiert sich auf Europa und Asien. In Europa gehört Ageas zu den Top-20-Versicherungsanbietern. Europäische Niederlassungen befinden sich in Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg, Portugal und in der Türkei. In Asien ist Ageas in China, Hong Kong, Indien, Malaysia und Thailand präsent. In Belgien, Portugal und Luxemburg gehört Ageas im Bereich Lebensversicherung zu den Marktführern. In China gilt der Versicherungskonzern als zweitgrößter ausländischer Versicherer und besetzt auch an den anderen asiatischen Standorten Führungspositionen.
Ageas vertreibt seine Produkte unter zahlreichen Marken wie Agallis, AKSigorta, eTiQa und UBI Assicurazion. Die Ageas Holding entstand nach der Finanzkrise 2008 aus dem ehemaligen belgisch-niederländischen Finanzkonzern der Fortis Gruppe. Die Umbenennung von Fortis in Ageas erfolgte am 30. April 2010.
Auf Seite 5: Prudential
Prudential-Aktie
Bei Prudential hält Morgan Stanley einen Anstieg bis auf 19,59 Pfund für möglich. Das wäre gleichbedeutend mit neuen Kursrekorden und um dahin zu gelangen, müsste der Wert um knapp 13 Prozent zulegen. Nach einem bereits guten Lauf seit Mitte 2016 Fragen zwar viele Marktteilnehmer, ob der Titel inzwischen nicht weitgehend ausgereizt sei. Die US-Bank hält aber an ihrer Übergewichten-Einstufung für den britischen Versicherer fest.
Zur Begründung für die nach wie vor positive Haltung gegenüber der Aktie verweist man auf den als attraktiv eingestuften Geschäftsmix. Es geben zwar fast in allen Bereichen auch geschäftliche Herausforderungen zu meistern, die Qualität des Franchise-Systems sei aber unverändert hoch.
Zumindest sind die Analysten von Morgan Stanley überzeugt davon, dass es Prudential langfristig mit der Aufstellung des eigenen Konzerns gelingen kann, schneller zu wachsen als andere europäische Konkurrenten. Auch die Bilanz wird als stark eingestuft, weil der Verschuldungsgrad eher niedrig, der Zinsdeckungsgrad hoch und auch die Ausschüttung gut abgedeckt sei. Das KGV für 2018 wird auf rund 13 veranschlagt, die Dividendenrendite für das laufende und das kommende Geschäftsjahr auf 2,6 Prozent und 2,9 Prozent.
Für das abgelaufene Geschäftsjahr hat der britische Finanzdienstleister in dieser Woche über ein starkes Asien-Geschäft berichtet. Dieses habe die Auswirkungen der Marktturbulenzen in den USA und Großbritannien ausglichen. Hieß es. Das Management zeigte sich zuversichtlich, die für 2017 angepeilten Ziele zu erreichen. Für 2016 wurde die Gesamtjahresdividende um 12 Prozent auf 43,5 Pence je Aktie erhöht. Konkret stieg das operative Ergebnis um sieben Prozent auf 4,26 Milliarden britische Pfund. Die konzernweiten Bruttoprämien erhöhten sich auf 38,9 Milliarden von 36,7 Milliarden Pfund.
Charttechnik
Vom starken Kurseinbruch, den auch Prudential von Ende 2007 bis Anfang 2009 erlitten hat, konnte sich die Aktie zügig wieder erholen. Anders als den meisten anderen Versicherungskonzernen gelang es den Briten dabei sogar, auf neue Rekorde vorzustoßen. Im März 2015 war es damit aber vorbei und der Wert schwenkte auf einen Korrekturkurs ein. Nachdem es gelang, 2016 einen doppelten Boden auszubilden, geht es inzwischen wieder aufwärts mit den Kursen und inzwischen scheint sogar eine Wiederaufnahme der Rekordjagd nicht ausgeschlossen zu sein. Bis zu neuen Bestmarken fehlt nach den jüngsten Gewinnen jedenfalls nicht mehr viel.
Portrait
Prudential plc ist eines der führenden Finanzdienstleistungsunternehmen weltweit. Neben einem breiten Spektrum an Versicherungsprodukten und Fonds bietet die Unternehmensgruppe Leistungen als Direktbank an. Dazu gehört neben Internet- und Telefon-Banking auch der Abschluss von Hypotheken. Aktiv ist die 1848 gegründete britische Gruppe in den USA, Asien, Europa und Lateinamerika. Die Assets under Management beliefen sich Ende 2016 auf mehr als eine Billion Dollar.
Auf Seite 6: Münchener Rück
Münchener Rück-Aktie
Bei der Aktien der Münchener Rück hält Morgan Stanley einen Anstieg bis auf 210,00 Euro für gerechtfertigt. Das ist eine Vorgabe, die sich um knapp 18 Prozent über den derzeit gültigen Notierungen bewegt.
Zur Begründung für das Übergewichten-Urteil wird auf eines der qualitativ besten Management-Teams in der Branche verwiesen. Ein wichtiger Pluspunkt sei zudem die starke Bilanz, die nennenswertes Überschusskapital beinhalte. Das versetze den weltgrößten Rückversicherer in die Lage, Kapital an die Aktionäre zurückzuzahlen. Das passiere sowohl in der Form von Aktienrückkäufen als auch in Dividenden.
So rechnet Morgan Stanley in den kommenden Jahren mit dem Rückerwerb eigener Aktien im Volumen von einer Milliarden Euro jährlich. Dank des vorhandenen Kapitalpuffers stehe man insgesamt deutlich besser da als die Konkurrenz, die mit wachsenden Risiken bei den Kapitalreserven konfrontiert sein dürfte. Die Dividendenrendite für 2017 wird auf annähernd fünf Prozent taxiert. Das KGV für das laufende sehen die Analysten bei 11,4, dem steht ein erwartetes Gewinnwachstum von 2017 bis 2020 von zehn Prozent p.a. gegenüber.
Im vierten Quartal und im Gesamtjahr 2016 hat Munich Re allerdings deutlich weniger verdient als im Jahr zuvor. Dem DAX-Konzern machte das schwierige Preisumfeld, die niedrigen Zinsen und die Restrukturierung bei der Tochter Ergo zu schaffen. Zudem war die Schadensbelastung höher als im Vorjahr.
Der Gewinn sank 2016 auf 2,6 Milliarden von 3,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Von Dow Jones Newswires befragte Analysten hatten für 2016 einen Nettogewinn von 2,65 Milliarden Euro prognostiziert und auch laut Morgan Stanley ist das Ergebnis etwas schlechter als erwartet ausgefallen. Auf dem zweiten Blick habe sich letztlich aber alles im Rahmen der Erwartungen bewegt, hieß es im Februar in Reaktion auf das vorgelegte Zahlenwerk. Für 2017 rechnet die Gesellschaft mit dem vierten Gewinnrückgang in Folge auf voraussichtlich 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro.
Charttechnik
Die Aktie von Münchener Rück hat ihre mit Abstand schwerste Zeit von Ende 2000 bis Anfang 2003. Denn damals sackte der Kurs fast wie ein Stein nach unten. Selbst im Zuge der Kreditkrise rund um das Jahr 2008 waren die Kursverwerfungen nicht so schlimm. Von Ende 2011 bis zum ersten Quartal 2014 erholten sich die Notierungen spürbar, doch seitdem hat sich ein Seitwärtstrend breit gemacht. Eindeutige Signale für einen möglichen Ausbruch daraus nach unten oder nach oben liegen momentan noch nicht vor.
Portrait
Münchener Rück ist in allen Versicherungssparten aktiv und mit über 43.000 Mitarbeitern auf allen Kontinenten vertreten. Mit Beitragseinnahmen von rund 28 Milliarden Euro allein aus der Rückversicherung ist sie einer der weltweit führenden Rückversicherer. Besonders wenn Lösungen für komplexe Risiken gefragt sind, ist Munich Re ein gesuchter Risikoträger. Den Großteil ihrer Erstversicherungsaktivitäten bündelt Munich Re in der ERGO. ERGO ist eine der führenden Versicherungsgruppen in Deutschland und Europa. Weltweit ist ERGO in mehr als 30 Ländern vertreten und bietet ein umfassendes Spektrum an Versicherungen, Vorsorge und Serviceleistungen.
Die weltweiten Kapitalanlagen (ohne Kapitalanlagen mit Versicherungsbezug) von Munich Re in Höhe von 215 Mrd. € werden von der MEAG betreut, die ihre Kompetenz auch privaten und institutionellen Anlegern außerhalb der Gruppe anbietet.