Die hinteren Reihen des Aktienmarkts
sind besonders herausfordernd,
wenn es gilt, an Unternehmensinformationen
in Form von
Analystenstudien zu kommen. Daher erstellen
wir für einen großen Teil der knapp
400 Small Caps unserer Datenbank "Deutsche
Aktien" regelmäßig selbst Ergebnisprognosen.
Dabei helfen unter anderem
Brancheneinschätzungen und zahlreiche
Gespräche mit Unternehmensvorständen.
Das Ergebnis unseres ersten Ausblicks
auf 2016 stimmt zuversichtlich: 23 Gesellschaften
trauen wir zu, ihren Gewinn im
Zeitraum 2014 bis 2016 um durchschnittlich
über 100 Prozent zu steigern - pro Jahr
wohlgemerkt. Bei weiteren 22 Unternehmen
sind immerhin noch Ergebnissprünge
von 50 Prozent und mehr zu erwarten.
Dabei darf freilich nicht vergessen werden,
dass die exorbitant hohen Wachstumsraten
teilweise einer niedrigen Ausgangsbasis
geschuldet sind.
Ein Beispiel ist AAP Implantate. Wegen
Verzögerungen bei Produktzulassungen
und Registrierungen in Lateinamerika
sowie beim Eintritt in den US-Markt kam
es bei dem Medizintechnikunternehmen
2014 zu einem Gewinneinbruch. Wie stark
dieser ausfällt, werden Anleger bei der Bilanzvorlage
am 31. März erfahren. Allerdings
sollte sich die Ausrichtung auf den
boomenden Bereich mit Traumaprodukten
auszahlen. Während AAP für 2015 mit
einem Umsatzwachstum von 20 bis 25 Prozent
in diesem Segment rechnet, sollte spätestens
2016 auch das Ergebnis deutlich
nach oben ziehen.
Bei Tomorrow Focus sorgt die Fokussierung
auf das Onlinereisegeschäft für Gewinnsteigerungsfantasie.
Dazu hat sich der
Internet- und Medienkonzern 2014 von seiner
Technologietochter Cellular getrennt
und das Frankreich-Geschäft geschlossen.
Die Abschreibungen werden das Ergebnis
2014 einmalig belasten, bevor es wieder
steil nach oben gehen dürfte. Tomorrow
Focus profitiert unter anderem davon, dass
immer mehr Nutzer ihre Reisen mobil
buchen.
Nanogate hat mit einer Investitionsoffensive
die Weichen für künftiges Gewinnwachstum
gestellt. "Von unserer Expansion
werden wir mittel- und langfristig
erheblich profitieren, wobei erste Erfolge
bereits in diesem Jahr sichtbar werden",
sagt der Chef des Systemhauses für Hochleistungsoberflächen,
Ralf Zastrau. Dem
im Januar erhaltenen Großauftrag für
Touchpads mit einer multifunktionalen
Beschichtung von einem süddeutschen Automobilkonzern
dürften weitere folgen.
Auf Seite 2: Prognosen deutlich übertroffen
Prognosen deutlich übertroffen
Auch die Lösungen von Paragon sind aus
der Autoindustrie nicht mehr wegzudenken.
Zum Portfolio zählen Produkte in den
Geschäftsbereichen Sensoren, Akustik,
Cockpit, Elektromobilität und Karosseriekinematik.
Der Fokus auf die Premiumhersteller
zahlt sich aus. Vorläufigen Angaben
zufolge hat Paragon ein operatives Ergebnis
zwischen 5,8 und 6,3 Millionen Euro
erzielt. Dem steht eine Prognose von nur vier
Millionen Euro gegenüber. Geht es in
diesem Stil weiter, haben die Ergebnisschätzungen
noch Luft nach oben.
Dem IT-Dienstleister Datagroup ist ein
guter Start ins Geschäftsjahr 2014/15 gelungen:
Bei einem stabilen Umsatz von 38,9
Millionen Euro im ersten Quartal vervielfachte
sich der Gewinn von zwei auf
zehn Cent je Aktie. Dank zahlreicher neuer
großvolumiger Dienstleistungsaufträge
blickt der Konzern optimistisch auf die
folgenden Quartale - eine gute Grundlage
für das prognostizierte Ergebnisplus auf
97 Cent je Aktie 2016.
Auf Seite 3: Fünf gewinnstarke Nebenwerte