Der deutsche Aktienmarkt hatte zuletzt bekanntlich keinen leichten Stand. Schlecht lief es insbesondere auch für die hiesigen Standardwerte. So sank der DAX auf Schlusskursbasis vom 23. Januar bis zum 02. März von 13.560 Punkten auf 11.914 Zähler. Das ist gleichbedeutend mit Notierungen, die bereits im März 2015 erreicht worden waren.
Von einem ungebremsten Bullenmarkt kann folglich hier schon länger nicht mehr die Rede sein. Leider ist zu konstatieren, dass die deutschen Konjunkturdaten einen eher enttäuschenden Jahresstart erwischt haben. So ging es im Januar mit Bauproduktion, Industrieaufträgen, Ausfuhren und Einzelhandelsumsätzen nach unten. So gesehen passt dazu die in diesem Jahr bisher dürftige Performance-Bilanz.
Immerhin reichte es in der Vorwoche zu einem Plus von rund 3,5 Prozent, obwohl die USA Strafzöllen auf Stahl und Aluminium einführten. Dass der deutsche Leitindex das ohne weiteren Schwächeanfall überstanden hat, lässt hoffen, dass sich im Bereich des bisherigen Jahrestiefs von 11.914 Punkten ein Boden herausbilden kann. Damit würde dieser Bereich charttechnisch weiter an Gewicht gewinnen, nachdem die Notierungen hier bereits 2017 Halt fanden.
Das DAX-KGV von rund zwölf steht steigenden Notierungen jedenfalls nicht im Wege. Im Gegenteil: Solange die Unternehmensgewinne steigen, klingt das bewertungstechnisch nach einer vernünftigen Ausgangslage. Zumal es als Kontraindikator auch positiv zu werten ist, dass die jüngste Korrekturbewegung das zuvor vorherrschende Übermaß an Optimismus unter den Anlegern vertrieben hat. Für den DAX und andere Börse spricht zudem, das weltweit weiterhin recht starke Geldmengenwachstum, denn das hat sich in der Vergangenheit oft als förderlich erwiesen.
Was für den DAX gilt, gilt natürlich auch für die 30 in dem Index enthaltenen Einzelwerte. Auch sie sind oft moderat bewertet und habe nach Ansichten zahlreicher Analysten Luft nach oben. Auch die NordLB hat etliche bestehende Kaufempfehlungen für DAX-Vertreter. Wir haben fünf davon herausgepickt, die wir auf den folgenden Seiten etwas näher vorstellen. Die Kursziele bewegen sich dabei um 17 Prozent bis 39 Prozent über den aktuellen Notierungen.
Auf Seite 2: Volkswagen
Volkswagen-Aktie
Bei den mit einem für 2018 geschätzten KGV von unter sechs gehandelten Vorzugsaktien von Volkswagen hat die NordLB kürzlich zwar das Kursziel von 189,00 Euro auf 185,00 Euro gesenkt. Die Kaufempfehlung hat der zuständige Analyst Frank Schwope aber bekräftigt- schließlich liegt auch die jetzt etwas niedrigere Vorgabe noch immer um 16,7 Prozent über den aktuellen Notierungen von 158,58 Euro.
In seiner jüngsten Einschätzung zu dem DAX-Vertreter bezog sich Schwope auf die in diversen Medien kursierenden Spekulationen, wonach es zu einer Umwandlung der Volkswagen Truck & Bus GmbH in eine AG oder eine SE in nächster Zeit kommen könnte. In der Folge solle demnach auch ein Börsengang der Tochter des Volkswagen-Konzerns ein Thema sein.
Zum Verständnis: In der Volkswagen Truck & Bus GmbH hat der Volkswagen-Konzern seine Beteiligungen an MAN (75,7 Prozent der Stammaktien) und Scania zusammengeführt. Darüber hinaus befinden sich noch 24,3 Prozent der MAN-Stammaktien und 100 Prozent der MAN-Vorzugsaktien im Umlauf. MAN und Scania verkauften im Geschäftsjahr 2017 über 200.000 Lkw und Busse und dabei mehr als 25 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet. Ferner hält Volkswagen 16,5 Prozent der Aktien des amerikanischen Lkw-Herstellers Navistar.
Die Umwandlung der Volkswagen Truck & Bus GmbH in eine AG oder SE wird regelmäßig kolportiert und auch ein Börsengang gefordert, wie Schope konstatiert. Momentan gebe es im Automobil-Sektor einen Trend hin zu Holding-Strukturen, was von Daimler und möglicherweise demnächst Continental vorgelebt werde. Derartige Strukturen dienten sicherlich der Übersichtlichkeit im Konzern und der Verkürzung der Entscheidungsprozesse. Zudem entlasteten sie den Konzernvorstand, der insbesondere bei Volkswagen derzeit mit etlichen anderen Themen wie dem Diesel-Skandal, dem vermeintlichen Kartell-Skandal, aber auch mit wichtigen Zukunftsthemen wie Elektromobilität und Autonomes Fahren durchaus ausgelastet sein dürfte.
Die Lkw-Sparte gehöre definitiv nicht zum Kerngeschäft von Volkswagen, Synergien mit den Pkw seien so gut wie nicht vorhanden. Treiber und Profiteur eines Börsenganges dürfte sicherlich auch der Lkw-Chef Renschler sein. Ob aber ein Börsengang auch im Interesse der Volkswagen-Aktionäre wäre, müsse infrage gestellt werden. Zwar seien MAN und Scania unter einem Dach vereint, aber eine Modulstrategie wie im Pkw-Bereich sei bei weitem noch nicht umgesetzt. Dies werde noch einige Jahre dauern, zumal der Modellzyklus im Lkw-Bereich deutlich länger dauere als die üblichen sechs bis neun Jahre im Pkw-Bereich. Zudem notiere die MAN-Stammaktie noch immer klar unter ihrem Hoch von 123,01 Euro aus der Zeit vor der Finanzkrise.
Dass sich eine Volkswagen Truck & Bus AG respektive SE in nächster Zeit zu einem aus Sicht der Volkswagen-Aktionäre angemessenen Preis an die Börse bringen lässt, stellt Schwope infrage. Sinnvoller aus Aktionärssicht wäre aus seiner Sicht die Implementierung einer Modulstrategie auch mit einheitlichen Motoren bei MAN und Scania (und Navistar), um möglichst viele Synergien zu heben. Ein Börsengang eines schlanken und ertragreichen Truck & Bus-Konzerns könnte dann in fünf bis zehn Jahren wesentlich lukrativer sein. Ein Börsengang der Truck & Bus-Sparte in den nächsten Monaten nur um vermeintliche Erfolge vorzuweisen, würde allzu viele Werte verschenken, da Volkswagen zu hohe Abschläge in Kauf nehmen müsste.
Charttechnik
Die Vorzugsaktien von Volkswagen kosten derzeit nur etwas mehr als im Zwischenhoch aus dem Jahr 2011. So gesehen dürften Langfristanleger mit diesem Wert nicht allzu glücklich sein. Jüngst war es dem Titel aber gelungen, auf den höchsten Stand seit Juli 2015 vorzudringen. Das Chartbild sah zu diesem Zeitpunkt recht viel versprechend aus. Doch diese verbesserte Ausgangslage hat der Wert mit den zuletzt erlittenen Einbußen zumindest zunächst wieder verspielt. Immerhin hat aber der seit dem vierten Quartal 2015 aufgebaute Aufwärtstrend noch bestand und solange das so bleibt, besteht Hoffnung auf eine mittelfristige Kursverbesserung.
Profil
Die Volkswagen AG ist der größte Automobilhersteller in Europa und einer der führenden weltweit. Volkswagen konzentriert seine Tätigkeit auf das Automobilgeschäft und bietet entlang der gesamten Wertschöpfungskette einschließlich der Segmente Finanzdienstleistungen und Finanzierung ein breites und vollständiges Dienstleistungsspektrum an. Der Konzern ist in die Bereiche Automobile und Finanzdienstleistungen strukturiert. Es gehören die Marken Volkswagen, Audi, SEAT, Skoda, Bentley, Bugatti, Lamborghini, Porsche, Ducati, Volkswagen Nutzfahrzeuge, Scania und MAN zum Portfolio.
Dabei hat jede Marke ihren eigenen Charakter und operiert selbständig am Markt. Das Angebot reicht von verbrauchsarmen Kleinwagen wie dem VW Up! bis zu Luxusautos. Im Bereich Nutzfahrzeuge reicht die Produktpalette von Pick-ups bis zu Bussen und Schwertransportern. In weiteren Segmenten produziert Volkswagen Großdieselmotoren, Turbolader, Turbomaschinen und Kompressoren sowie chemische Reaktoren. Auch Spezialgetriebe für Fahrzeuge und Windräder sowie Gleitlager und Kupplungen gehören zum Sortiment.
Auf Seite 3: Siemens
Siemens-Aktie
Bei Siemens dreht sich momentan fast alles um den bevorstehenden Börsengang der Healthineers-Sparte. Auch die NordLB hat sich jüngst zu diesem Thema in einer aktuellen Einschätzung geäußert und dabei aufgrund einer gesunkenen Bewertung das Anlagevotum für diesen DAX-Vertreter von "Halten" auf "Kaufen" hochgestuft. Das unveränderte Kursziel von 125,00 Euro verspricht bei einer aktuellen Notiz von 106,80 Euro einen Anstieg von rund 17 Prozent.
Im Zuge der Bekanntgabe von weiteren Details zum geplanten IPO der Siemens Healthineers AG, hält der zuständige Analyst Wolfgang Donie fest, dass das Industrie-Konglomerat insgesamt 150 Millionen Aktien (davon 130.434.783 Basisaktien und 19.565.217 Greenshoe-Aktien) nennwertlose Namensaktien aus dem eigenen Bestand anbietet. Bei vollständiger Ausübung der Greenshoe-Option liege der Streubesitz nach dem Börsengang bei 15 Prozent und der Bruttoerlös abhängig vom finalen Angebotspreis zwischen 3,90 Milliarden und 4,65 Milliarden Euro.
Die Preisspanne sei auf 26-31 Euro je Aktie festgelegt worden und die Erstnotiz der Aktie für den 16. März 2018 im Regulierten Markt (Prime Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse vorgesehen. Der Angebotszeitraum endet voraussichtlich am 15. März. Die Unternehmensbewertung von 26 Milliarden bis 31 Milliarden Euro liege unter den Analystenschätzungen von 32 Milliarden bis 40 Milliarden Euro. Das dürfte der aktuellen volatilen Marktsituation geschuldet sein, wobei für Siemens der Weg offen stehe, nach einer erfolgreichen Erstplatzierung weitere Anteile zu veräußern. Für die Aktien der Siemens Healthineers AG gibt Donie aktuell keine Empfehlung ab.
Mit Blick auf die von dem Unternehmen zuletzt vorgelegten Geschäftszahlen zeigte sich Donie beeindruckt von dem für das erte Quartal im Geschäftsjahr 2017/18 ausgewiesenen Auftragseingang, der um 14 Prozent auf 22,5 Milliarden Euro zugelegt hat. Die bekannten Probleme im Konzernverbund, insbesondere in den Bereichen Power and Gas, seien adressiert. Darüber hinaus befinde sich der Konzern klar auf Wachstumskurs. Zunehmen dürften aber die Währungsbelastungen. Auf Basis des für 2017/18 geschätzten Gewinns je Aktie von 7,45 Euro ergibt sich ein KGV von 14,3.
Charttechnik
Die Aktie von Siemens notiert derzeit unter ihren Stand aus dem Jahr 2000. Das ist leider eine Bilanz, welche die These in Frage stellt, dass Aktien langfristig die verglichen mit anderen Investmentklassen überlegene Anlageform darstellen. Im Vorjahr sah es angesichts von da noch neu markierten Rekorden zwar so aus, als könnte es endlich zu einer Neubewertung kommen, doch zuletzt ist der Wert wieder in den alten Trott zurückgefallen. Kurz- und mittelfristig gibt es intakte Abwärtstrends zu kontaktieren, die erst gebrochen werden müssen, damit sich dieses Dax-Mitglied eine bessere Chartnote verdient.
Profil
Die Siemens AG ist ein weltweit führendes Unternehmen der Elektronik und Elektrotechnik. Der Konzern bedient mit seinen Produkten Kunden aus der Industrie-, Energie- und Gesundheitsbranche. Weltweit entwickelt und vertreibt das Unternehmen Produkte und Dienstleistungen für das Produktions- und Transportwesen, für Gebäudetechnik und Energieverteiler, die Gas- und Ölindustrie, die städtische Infrastruktur, Krankenhäuser und medizinische Forschungslabore. Siemens ist führender Produzent in der Energie- und Automatisierungstechnik, der Prozessleittechnik für Kraftwerke sowie der Labordiagnostik und klinischen Informationstechnik.
Mit der US-amerikanischen Tochter Dresser-Rand ist Siemens außerdem als Ölindustrieausrüster tätig. Die medizinischen Systeme des Unternehmens werden in einer Vielzahl von Teilgebieten wie der Kardiologie, Onkologie und Neurologie eingesetzt. Die Produkte von Siemens finden weltweit bei Großunternehmen wie Privathaushalten Anwendung und sind in beinahe allen elektrotechnischen Industriezweigen anzutreffen. 2015 zog sich das Unternehmen aus der Haushaltsgerätesparte zurück und verkaufte seinen 50-prozentigen Anteil am Joint-Venture BSH an Bosch. Derzeit plant das Unternehmen den Börsengang seines Medizintechnikgeschäfts.
Auf Seite 4: ThyssenKrupp
ThyssenKrupp-Aktie
Im Rahmen einer Kaufempfehlung hat die NordLB das Kursziel für ThyssenKrupp auf 30,00 Euro (aktueller Kurs: 21,53 Euro) taxiert. Das heißt, man setzt auf einen Kursanstieg von 39,3 Prozent bei dem deutschen Industriekonzern mit Schwerpunkt in der Stahl-Verarbeitung.
Laut dem zuständigen Analysten Holger Fechner präsentierte dieses DAX-Mitglied bei der Vorlage der jüngsten Geschäftszahlen erwartungsgemäß weitere Fortschritte beim operativen Ergebnis. Die Prognose für das Geschäftsjahr 2017/18 sei bestätigt worden. Konkret sei ohne das verkaufte und entkonsolidierte Segment Steel Americas im ersten Quartal 2017/18 bei einer nur leichten Umsatzsteigerung von einem Prozent auf 9,817 Milliarden Euro das bereinigte EBIT kräftig um 52,6 Prozent auf 444 Millionen Euro gestiegen. Damit habe man das beste bereinigte Ergebnis in einem ersten Quartal seit Beginn des Konzernumbaus präsentiert.
Was die Aussichten für das laufende Gesamtjahr angeht, strebe der Konzern beim bereinigten EBIT eine deutliche Steigerung auf 1,8 bis 2,0 Milliarden Euro an (2016/17 fortgeführte Aktivitäten: 1,722 Milliarden Euro). Das solle einen deutlich positiven Jahresüberschuss über dem Vorjahreswert ermöglichen. Im zweiten Quartal solle dabei das bereinigte EBIT bei einer nur rückläufigen Entwicklung im Segment Elevator weiter auf 500 Millionen Euro steigen, während im dritten Quartal alle Bereiche eine positive Tendenz im Vergleich zum Vorjahresquartal aufweisen sollen.
Insgesamt hat nach dem Urteil von Fechner im abgelaufenen Quartal dank der Erholung der Stahlpreise und der Erfolge der Einsparprogramme weiter Verbesserungen beim bereinigten EBIT erzielt und die Konsenserwartung erfüllt. Auf Basis des Transformationsprozesses und des laufenden Effizienzprogramms sollten erneut operative Verbesserungen auch im Geschäftsjahr 2017/18 erreicht werden, was vom guten Auftragsverlauf unterstützt werde. Unverändert solle das Industriegeschäft gestärkt werden. Mit dem angestrebten Stahl-Joint Venture mit Tata Steel, bei dem weitere Fortschritte erzielt wurden, könnte ThyssenKrupp Schulden reduzieren und die Eigenkapitalquote stärken.
Den Gewinn je Aktie taxiert die NordLB bei ThyssenKrupp für das laufende Geschäftsjahr auf 1,57 Euro und für das kommende Geschäftsjahr auf 1,84 Euro. Daraus ergibt sich für 2018/19 ein geschätztes KGV von 11,7. Die Dividende je Anteilsschein veranschlagt man für die beiden genannten Geschäftsjahre jeweils auf 0,20 Euro je Anteilsschein. Zum aktuellen Kurs wäre das gleichbedeutend mit einer Rendite von 0,93 Prozent.
Charttechnik
Die Kursentwicklung bei ThyssenKrupp war in den vergangenen beiden Jahrzehnen von einem ständigen Auf und Ab geprägt. Die aktuellen Notierungen entsprechen einem bereits 1998 erreichten Niveau. Trader mögen daran ihre Freue haben, Langfrist-Anleger aber weniger. Kurzfristig negativ zu werten ist, dass es zuletzt trotz mehrfach unternommener Anläufe nicht gelungen ist, Notierungen von über 27,00 Euro zu erreichen. Dadurch hat sich i in diesem Beriech eine hartnäckige Widerstandszone gebildet. Diese ist nach den zuletzt heftigen Verlusten aber ohnehin aus dem Blickwinkel geraten und aktuell geht es erst einmal darum, im Zuge eines bestehenden kurzfristigen Abwärtstrends nicht noch mehr an Boden zu verlieren.
Profil
Die ThyssenKrupp AG ist ein weltweit tätiger Industriekonzern mit den Schwerpunkten Stahl, Industriegüter und Dienstleistungen. Die Gesellschaft besetzt in ihren Kernbereichen Steel, Stainless, Elevator, Technologies und Services überwiegend Top-3-Positionen in den relevanten Märkten. Das Produkt- und Leistungsspektrum reicht dabei von Flachstahl über den Handel mit Werk- und Rohstoffen bis hin zu Personenbeförderungsanlagen.
Ergänzt wird das Angebot durch die Herstellung von hochwertigen Komponenten, die in den verschiedensten Fahrzeugen und Maschinen zum Einsatz kommen. Die ThyssenKrupp AG ist in über 80 Ländern mit eigenen Gesellschaften, Niederlassungen und Büros vertreten. Im September 2017 gab ThyssenKrupp die geplante Fusion seiner Stahlsparta mit dem indischen Konkurrenten Tata bekannt.
Auf Seite 5: Fresenius Medical Care
Fresenius Medical Care-Aktie
102,00 Euro. So lautet das von der NordLB für die Aktien von Fresenius Medical Care (FMC) vergebene Kursziel. Im Zuge einer am 28. Februar bekräftigten Kaufempfehlung wurde diese Vorgabe von bisher 95,00 Euro erhöht. Damit ergibt sich aktuell bei einem Kurs von 84,89 Euro ein Aufwärtspotenzial von gut 20 Prozent.
Mit Blick auf die Geschäftszahlen für das abgelaufene Quartal stellte der zuständige Analyt Holger Fechner zufrieden fest, dass es dem Dialyse-Unternehmen gelungen sei, für das Geschäftsjahr 2017 abermals Rekordergebnisse zu präsentieren. Zudem habe der Vorstand für 2018 weiteres starkes Gewinnwachstum prognostiziert.
Laut dem Vorstandsvorsitzenden Rice Powell sei der Konzern "bestens dafür gerüstet, unser profitables Wachstum im Kerngeschäft Dialyse und im Bereich Versorgungsmanagement fortzusetzen". Im laufenden Geschäftsjahr werde ohne Effekte aus der Übernahme NxStage, aber unter Berücksichtigung der erstmaligen Anwendung von IFRS 15, währungsbereinigt ein Umsatzwachstum von rund acht Prozent sowie ein Anstieg beim Konzernergebnis um 13 Prozent bis 15 Prozent erwartet. Positiv wirkten sich dabei wiederkehrende Effekte aus der Steuerreform in den USA in Höhe von 140 Millionen bis 160 Millionen Euro aus. Die mittelfristigen Ziele bis 2020 (ohne Effekte IFRS 15 und US-Steuerreform) seien bestätigt worden.
Abermals - nun zum 21. Mal in Folge - sei eine Dividendenerhöhung vorgeschlagen worden. Damit ist der Wert auf dem besten Weg zu einem Dividendenaristokraten zu avancieren - ein Titel, den man sich bei 25 Dividendenerhöhungen verdient. Unverändert sprechen aus Sicht von Fechner die Perspektiven für den Dialysekonzern. Der Vorstand strebe weiteres Wachstum an und dabei würden die mittelfristigen Geschäftsziele bis zum Jahr 2020 eine jährliche durchschnittliche Steigerung beim Umsatz von rund zehn Prozent vorsehen sowie im hohen einstelligen Prozent-Bereich beim Konzernergebnis. Das weltweite Effizienzprogramm II solle bis zum Jahr 2020 zu nachhaltigen Effizienzgewinnen von jährlich 100 bis 200 Millionen Euro führen.
Denn Gewinn je Aktie schätzt die NordLB für 2018 auf 4,55 Euro nach zuletzt 4,17 Euro und für 2019 auf 4,96 Euro. Daraus ergeben sich geschätzte KGVs von 18,7 und 17,1. In Sachen Ausschüttungen setzt man für das laufende und das kommende Geschäftsjahr auf Zahlungen von 1,13 Euro und 1,20 Euro, verglichen mit 1,06 Euro für 2017. Das wäre für 2018 und 2019 gleichbedeutend mit Dividendenrenditen von 1,33 bzw. 1,41 Prozent.
Charttechnik
Das letzte Rekordhoch bei FMC stammt zwar vom 31. Januar 2018, fällt seit geraumer Zeit aber deutlich geringer aus als noch von September 2002 bis März 2015. Denn während sich damals die Notierungen vervielfachten, hat sich seitdem letztlich nicht mehr allzu viel getan. Durch den zuletzt erlittenen Rückschlag ist der Kurs wieder in den mittelfristigen Seitwärtstrend zurückgefallen. Das Rekordhoch ist aber nur rund zehn Prozent und bei einer Rückeroberung dieses Niveaus würde sich die charttechnische Ausgangslage klar verbessern.
Profil
Die Fresenius Medical Care AG & Co. KGaA ist ein weltweit führender Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für die Dialysetechnik, einer Behandlung von chronischem Nierenversagen. Angeboten werden Dialysegeräte, das damit verbundene Einweg-Zubehör, Dialysemedikamente sowie Labordienstleistungen und Produkte entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Dialyse.
Das Unternehmen unterstützt dabei die beiden hauptsächlichen Behandlungsverfahren, die Hämodialyse und die Peritonealdialyse. Bei der Hämodialyse wird das Blut mit Hilfe eines Dialysators gereinigt. Bei der Peritonealdialyse wird hingegen das Bauchfell als filternde Membran genutzt. Die Gesellschaft ist mit Produktionsstätten auf allen Kontinenten vertreten und betreut weltweit Patienten in rund 3.500 eigenen Dialysekliniken.
Auf Seite 6: Deutsche Telekom
Deutsche Telekom-Aktie
Bei der Aktie der Deutschen Telekom beträgt das Kursziel der NordLB derzeit 18,00 Euro. Diese Vorgabe senkte der zuständige Analyst Wolfgang Donie am 27. Februar, er hielt aber aufgrund eines als günstig eingestuften Bewertungsniveau an einer klaren Kaufen-Empfehlung für den DAX-Vertreter fest. Aufgrund der zuletzt erlittenen verspricht das aktuelle Kursziel bei einer derzeitigen Notiz von 13.25 Euro noch immer einen Anstieg von immerhin 35,8 Prozent.
Die Deutsche Telekom erzielte im Geschäftsjahr 2017 ein Umsatzplus von 2,5 Prozent auf 74,9 Milliarden Euro, wobei Wechselkurseffekte die Entwicklung um 0,6 Milliarden Euro und Konsolidierungseffekte um 0,1 Milliarden Euro bremsten. Das bereinigte EBITDA erreichte 22,2 Milliarden Euro. Währungs- und konsoldierungsbereinigt lag der Wert laut Donie im kommunizierten Zielkorridor von 22,4 Milliarden bis 22,5 Milliarden Euro. Das EBIT stieg aufgrund von Sondereffekten um 0,2 Milliarden auf 9,4 Milliarden Euro. Erwartet worden sei ein Rückgang.
Für die Jahre 2018 und 2019 erwarte das Management ein anhaltendes profitables Wachstum. Ab 2019 sollen alle operativen Segmente zum Umsatzwachstum beitragen. Das bereinigte EBITDA soll 2018 23,2 Milliarden Euro erreichen und 2019 weiter steigen. EBITDA und EBIT nach IFRS sollen dagegen nach positiven Sondereffekten in 2017 in 2018 zurückgehen und sich 2019 verbessern. Die Investitionen sollen sich in 2018 auf rund 12,5 Milliarden Euro belaufen. Ein massiver Ausbau der Netzinfrastruktur in Deutschland, den USA und Europa sei geplant.
Beim Gewinn je Aktie kalkuliert die NordLB für 2018 mit 0,89 Euro und für 2019 mit 1,06 Euro nach 0,74 Euro im Vorjahr. Daraus ergibt sich für sich für das übernächste Jahr ein geschätztes KGV von 12,5. Bei der Dividende rechnen die Analysten für 2018 mit einer Zahlung von 0,73 Euro nach vorgeschlagenen 0,65 Euro für 2017. Für 2019 sollen dann laut Donie 0,84 Euro fließen. Das wäre gleichbedeutend mit Renditen von 5,5 Prozent und 6,3 Prozent.
Donie räumt ein, dass er sich vom Ausblick, insbesondere bei den geplanten IFRS-Ergebniskennzahlen, etwas mehr erwartet hatte. Zudem müsse sich zeigen, ob sich die geplanten hohen Investitionen der nächsten Jahre in Deutschland in Rendite niederschlagen. Die Bewertung spreche aber weiter eindeutig für den Titel,
Charttechnik
Es ist allgemein bekannt, dass die Aktie der Deutschen Telekom seit dem Börsengang im Jahr 1996 auf keinen grünen Zweig gekommen ist. Ausgehend von einem tiefen Niveau aus war es der Aktie in den Vorjahren aber gelungen, das Chartbild zu verbessern. Mit 18,05 Euro reichte es dabei im Mai 2017 zu einem Zwischenhoch. Doch seitdem schlug der Titel leider wieder den Rückwärtsgang ein und ein erst am 02. März bei 12,99 Euro aufgestelltes neues Zwischentief untermauert den mittelfristigen Abwärtstrend als intakt.
Profil
Die Deutsche Telekom AG ist ein weltweit führendes Dienstleistungs-Unternehmen der Telekommunikations- und Informationstechnologie-Branche. Der Konzern bietet seinen Kunden die gesamte Palette der Telekommunikations- und IT-Branche aus einer Hand, was Festnetztelefonie, Breitbandinternet, Mobilfunk, TV oder komplexen ICT-Lösungen für Geschäftskunden umfasst. Die Gesellschaft ist international ausgerichtet und in rund 50 Ländern vertreten. Der wachsenden Konvergenz der Technologien trägt die Gesellschaft mit einem zunehmend integrierten Produktportfolio Rechnung, das den Zugriff auf persönliche Daten wie Musik, Videos oder auch Adressen über alle Endgeräte hinweg ermöglicht.
Kunden werden sowohl Netzzugänge wie auch Kommunikations- und Mehrwertdienste über Festnetz und Mobilfunk zur Verfügung gestellt. Das Stammgeschäft machen dabei klassische Anschlüsse aus. Die Gesellschaft ist auch in der Erschließung des Smart Grid Marktes, mit IT-Services sowie mit Internet- und Netzwerkdiensten tätig. Des Weiteren betreibt T-Systems, die Großkundensparte des Unternehmens, das Geschäft mit netzzentrierten ICT-Lösungen. Für einen Transaktionswert von 300 Millionen Euro verkauft die Deutsche Telekom 2015 das Internetportal T-Online sowie den Digitalvermarkter Interactive Media an die Werbefirma Ströer.