Schon seit dem Frühjahr 2015 gilt Syngenta als ein Objekt der Begierde. Zunächst holte sich der US-Saatgutriese Monsanto bei dem Agrarchemiekonzern eine Abfuhr. Dagegen scheint die im Februar vorgetragene Offerte von ChemChina zu fruchten. Bis Ende des Jahres soll die umgerechnet knapp 42 Milliarden Euro schwere Übernahme in trockenen Tüchern sein. Anleger können sich freuen: Seit die ersten Gerüchte aufkamen, legte die Syngenta-Aktie gegen einen schwachen Markttrend um annähernd 30 Prozent zu.

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Damit schob der Schweizer Bluechip den Société Générale M&A Index an. Auf Sicht von einem Jahr steht für den Börsengradmesser, in dem Syngenta seit Oktober 2015 enthalten ist, ein Plus von rund 18 Prozent zu Buche. Damit hängt er den europäischen Aktienmarkt um Längen ab. Eine stattliche Outperformance kann sich die Société Générale bei ihrem M&A-Index seit jeher auf die Fahnen schreiben. Ende November 2005 fing ein Expertenteam der französischen Großbank damit an, systematisch nach Übernahmekandidaten zu suchen. Gleichzeitig wurde ein Tracker-Zertifikat auf den M&A-Index emittiert. Knapp elf Jahre später notiert das Produkt 132 Prozent über dem Ausgabepreis. Von der Finanzkrise jäh ausgebremst, zeigt der marktbreite Stoxx Europe 600 Index für diesen Zeitraum ein kleines Minus.

Zuletzt hat der M&A-Index ein Allzeithoch erreicht und ist aus einer etwa seit April 2015 laufenden Seitwärtsbewegung nach oben ausgebrochen. Dabei scheint der globale M&A-Boom abzuflauen: Laut Zahlen des Beratungsunternehmens Dealogic wurden im ersten Halbjahr weltweit Fusionen und Übernahmen mit einem Volumen von 1,7 Billionen US-Dollar angekündigt - ein Rückgang von 18 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.

Die chinesische Offerte für Syngenta wurde im abgelaufenen Semester nur noch vom Buhlen des Chemie- und Pharmakonzerns Bayer um Monsanto übertroffen. Bis jetzt konnten die Leverkusener die US-Amerikaner nicht von dem 64 Milliarden Dollar schweren Angebot überzeugen. Für den Société Générale M&A Index spielt der Ausgang des transatlantischen Werbens keine Rolle, Monsanto ist nicht in der Auswahl vertreten. Vielmehr konzentrieren sich die Verantwortlichen auf europäische Unternehmen. Deutschland steuert aktuell fünf Aktien bei. Im vergangenen Herbst kürten die Franzosen beispielsweise Thyssenkrupp zum Übernahmekandidaten. Tatsächlich machten vor wenigen Wochen Gerüchte die Runde, wonach der Essener Konzern mit dem Konkurrenten Salzgitter über einen Zusammenschluss des Stahlgeschäfts spricht. Börsianer horchten auf, der DAX-Titel markierte nur einen Tag später ein 52-Wochen-Hoch.