Die Frist dafür war wegen des Haushaltsstreits in den USA, der weite Teile der Verwaltung Anfang des Jahres lahm gelegt hatte, um vier Wochen verlängert worden. Sie lief am Freitag aus.
Die FTC hatte die bereits im Oktober verhängten Auflagen an zwei Stellen noch verschärft: Zum einen legte sie fest, wie viel geistiges Eigentum Linde an die Käufer abgeben muss. Zum anderen hat sie sich ein Mitspracherecht für den Fall ausbedungen, dass das Gemeinschaftsunternehmen des deutschen Konkurrenten Messer mit dem Finanzinvestor CVC verkauft wird oder CVC die Mehrheit übernimmt. Messer und CVC kaufen große Teile der US-Standorte von Linde. Fünf Produktionsstätten für Synthesegas gehen für 413 Millionen Dollar an die US-Tochter Matheson Tri-Gas der japanischen Taiyo Nippon Sanso, wie der neue Eigentümer mitteilte.
Linde nimmt mit dem Verkauf des US-Geschäfts nach früheren Angaben insgesamt 3,75 Milliarden Dollar ein. An Taiyo Nippon Sanso geht für fünf Milliarden Euro auch das Europa-Geschäft von Praxair.
VORFAHRT FÜR INVESTOREN
Am Freitagnachmittag will der von ehemaligen Praxair-Managern dominierte neue Linde-Vorstand um Steve Angel erstmals Geschäftszahlen für den fusionierten Konzern für das Jahr 2018 vorlegen. Sie sollen in einer Telefonkonferenz für Investoren vorgestellt werden, Journalisten dürfen keine Fragen stellen. Eine Bilanzpressekonferenz, wie sie in Deutschland üblich ist, ist nicht geplant - ein Novum für ein Unternehmen im Leitindex Dax. Die Führung der Linde plc ist amerikanisch geprägt und hat sich ganz den Interessen der Aktionäre verschrieben. In der Öffentlichkeit war Praxair in den USA keine große Aufmerksamkeit gewohnt. In Deutschland gehört die neue Linde mit einem Börsenwert von 84 Milliarden Euro aber zu den Schwergewichten im Dax.
rtr