Pro Aktie erwirtschaftete die Bank, deren Ergebnisse auch als Barometer für den Zustand der gesamten US-Wirtschaft gesehen werden, einen Gewinn von 3,74 Dollar. Damit wurden die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen.
"JP Morgan hat starke Resultate vorgelegt, da die Wirtschaft weiterhin ein gutes Wachstum aufweist - trotz der dämpfenden Effekte der Delta-Variante und der Lieferketten-Probleme", erklärte Konzernchef Jamie Dimon. Robuste Geschäfte mit Fusionen und Übernahmen machten eine Abschwächung im Handel wett. Auch das Verbraucherkredit-Geschäft habe sich kräftig entwickelt, erklärte die Bank. Kreditkarten-Ausgaben legten der JP Morgan zufolge zu. Zudem zahlten Kunden Kredite langsamer zurück, wodurch höhere Zinseinnahmen erzielt wurden. Zu dem Gewinnanstieg im Quartal trug auch bei, dass weitere Reserven von 2,1 Milliarden Dollar aufgelöst wurden. Das Geldhaus hatte 2020 auf dem Höhepunkt der Corona-Pandemie seine Risikovorsorge für faule Kredite aufgestockt.
US-Banken wie JP Morgan profitierten zuletzt von einer regelrechten Welle an Übernahmen und Fusionen. Boomende Aktienmärkte sorgten dafür, dass die Börsenwerte großer US-Konzerne in die Höhe schnellten. Das erlaubte ihnen, Aktien zur Finanzierung von Zukäufen einzusetzen und große Investmentbanken zur Beratung hinzuzuziehen. JP Morgan verbuchte im dritten Quartal Einnahmen im Investmentbanking von drei Milliarden Dollar - ein Plus von 45 Prozent binnen Jahresfrist. Laut dem Datenanbieter Refinitiv konnte die Bank im Quartal ihre Position als weltweite Nummer zwei im M&A-Beratungsgeschäft nach Goldman Sachs behaupten.
In der Vermögensverwaltung nahmen die Nettoeinnahmen um 21 Prozent zu. Höhere Gebühren in der Sparte, die für Investoren und große Institutionen tätig ist, standen hinter dem Zuwachs im Quartal. Dagegen sanken die Einnahmen in der Sparte Märkte und Wertpapier-Dienstleistungen um vier Prozent auf 7,5 Milliarden Dollar.
Wie sich die anderen großen US-Banken im Sommerquartal geschlagen haben dürfte am Donnerstag klarwerden. Dann legen die Bank of America, Citigroup, Wells Fargo und auch Morgan Stanley ihre Quartalsberichte vor. Das Bild abrunden wird am Freitag die Investmentbank Goldman Sachs, die dann ihr Zahlenwerk veröffentlichen soll.
rtr