Der börsennotierte Fußballclub Borussia Dortmund (BVB) will nach Verlusten durch die Corona-Beschränkungen spätestens 2023/24 wieder in die Gewinnzone zurückkehren. "Wir wollen dann auch wieder eine Dividende zahlen", sagte Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Freitag bei der Vorlage der Bilanz für das Geschäftsjahr 2021/2022. Operativ (Ebitda) konnte der Konzern sein Ergebnis zwar auf 80,8 Millionen Euro von zuvor 39 Millionen verbessern. Unter dem Strich blieb jedoch ein Fehlbetrag von 35,1 Millionen Euro nach einem Verlust von 72,8 Millionen Euro vor Jahresfrist. Den Umsatz verbesserte der börsennotierte Verein auf 351,6 von 334,2 Millionen Euro.
Wegen der Corona-Beschränkungen sei das Stadion nur zu 40 Prozent ausgelastet gewesen, sagte Watzke. 60 Prozent der Tickets hätten nicht verkauft werden dürfen. Neben den Einbußen im Spielbetrieb seien auch die Einnahmen aus der TV-Vermarktung rückläufig gewesen. Eine Prognose für das neue Geschäftsjahr traute sich Watzke nach nun drei verlustreichen Jahren nicht zu. Er hoffe aber, dass es nicht wieder zu solchen Beschränkungen durch Corona kommen werde wie zuletzt.
Der Manager wies Spekulationen zurück, wonach Weltfußballer Cristiano Ronaldo nach Dortmund wechseln könnte. Das sei zwar eine charmante Idee und er liebe diesen Spieler. "Es gibt aber keinen Kontakt und deshalb auch keinen Transfer."
Die BVB-Aktie lag Freitag Mittag in einem negativen Marktumfeld zwei Prozent im Plus. Innerhalb der vergangenen vier Wochen hatte sie 21 Prozent zugelegt.
Einschätzung der Redaktion:
Der BVB hat sich als Nummer 2 in Deutschland etabliert. Dank hochkarätiger Neuzugänge könnte der Klub auch nach dem Abgang von Starspieler Erling Haaland in dieser Saison um den Titel in der Bundesliga kämpfen. In der finanziell lukrativen Champions League werden die Gruppen erst noch ausgelost. Nach einem Millionenverlust im vergangenen Jahr hängt vieles davon ab, ob es im Herbst neue Corona-Restriktionen geben wird. Auf dem aktuellem Niveau könnte die gebeutelte BVB-Aktie für Optimisten eine Spekulation wert sein. Denn Dortmund hat einen starken Kader und durchaus Chancen, mittelfristig wieder in die schwarzen Zahlen zu kommen.
ehr mit Material von Reuters