Videospielfans, die auch noch Aktien ihrer liebsten Hersteller besitzen, haben es nicht leicht. Viele Aktien rutschen gerade ab, einen Lichtblick gibt es aber. Wann lohnt sich der Einstieg?

Der zweistellige Kursrutsch der Videospielaktie des Unternehmens Electronic Arts (EA) ist nur das jüngste Beispiel für eine an der Börse kriselnde Branche. An der Nasdaq war das Papier am Mittwochabend nachbörslich zwischenzeitlich um fast zwölf Prozent auf rund 126 US-Dollar eingebrochen. Ein Grund dafür war die Veröffentlichung vorläufiger Ergebnisse für das abgelaufene Quartal, die alles andere als gut ausfielen. 

Für das Geschäftsjahr 2025, das Ende März endet, geht EA noch von einem Umsatz von 7,0 bis 7,15 Milliarden US-Dollar aus. Zuvor war das Unternehmen noch von 7,4 bis 7,7 Milliarden US-Dollar ausgegangen. Das schwächelnde Geschäft der Videospiel-Franchises „EA Sports FC“, dem die FIFA-Lizenz entzogen wurde, und „Dragon Age“ trübten die Zukunftsprognosen aber ein. Dragon Age konnte im Quartal den Angaben zufolge nur 1,5 Millionen Spieler erreichen und verfehlte damit die Konzernerwartungen um 50 Prozent. Electronic Arts ist aber nicht die einzige Games-Firma mit Problemen an der Börse.

Electronic Arts (WKN: 878372)

Ubisoft-Aktie hat den zweistelligen Einbruch schon hinter sich

Anfang des Jahres machte auch die Aktie des französischen Publishers Ubisoft, der vor allem für seine Spielereihen „Assassin’s Creed“, „Rayman“ und „Far Cry“ bekannt ist, an der Börse herbe Verluste. So verlor das Papier im Januar bisher um die 18 Prozent. Schon länger belasten das Papier Gewinnwarnungen, Übernahmegerüchte und Verschiebungen von Videospielen. In der Branche gibt es aber durchaus noch attraktive Alternativen für Anleger.

Ubisoft (WKN: 901581)

Ist Take Two jetzt DIE Videospiel-Aktie für Ihr Depot?

Mit Take Two schickt sich in diesem Jahr ein Videospielhersteller an, die Schlagzeilen Fachpresse zu dominieren. Denn 2025 soll der heiß erwartete neue Teil der Reihe „Grand Theft Auto“ (GTA) erscheinen. Experten gehen davon aus, dass GTA VI das meistverkaufte Game aller Zeiten werden könnte. Der letzte Teil, GTA V, verkaufte sich bis zum Jahr 2024 über 200 Millionen Mal. Schon seit 2013 bescherte das langlebige Spiel dem Unternehmen konstant neue Erlöse und wurde für insgesamt drei Konsolengenerationen immer wieder in einer neuen Version veröffentlicht. 

Die Erwartungshaltung an den neuen Teil ist daher riesig, das spiegelt sich auch im Aktienkurs wider. Seit etwa 2023 und mit dem Aufkommen der ersten konkreten Infos zum neuen Ableger befindet sich die Aktie auf dem Weg nach oben und notierte am Donnerstag bei 188 US-Dollar. Laut den Analysten von Oppenheimer geht aber noch mehr. Die Experten hoben ihr Kursziel von 190 auf 215 US-Dollar an und vergaben ein „Outperform-Rating“. Trotz eines potenziell wettbewerbsintensiveren Jahres im PC/Konsolen-Gaming-Bereich bleibt Take-Two relativ gut positioniert. Das Unternehmen profitiere von seiner einzigartigen Markenidentität und der dominanten Stellung in seinen Genres, wodurch es weniger anfällig für den Wettbewerb sei, hieß es von Oppenheimer. 

Zwar ist das positive Momentum schon bis zu einem gewissen Grad in den Kurs eingepreist und neue Anleger kommen vielleicht etwas zu spät, derzeit befindet sich das Papier aber in einer Seitwärtsbewegung, da noch nicht klar ist, ob der Release von GTA VI in diesem Jahr Bestand hat. Ein Kursrutscher könnte so zu einer Kaufgelegenheit werden. Zumal Take Two auch nach dem unmittelaberen Release von GTA V wachsen konnte. Und spätestens zum Erscheinen der nächsten Blockbuster nach GTA VI dürften Anleger dann profitieren. Take Two kann sich also durchaus auch als eine langfristige Anlage eignen.

Take 2 Interactive (WKN: 914508)

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