Der Ausschuss für Finanzdienstleistungen untersucht, wie die Aktien von GameStop und anderen Titeln in schwindelerregende Höhen getrieben werden konnten. Neben Hedgefonds-Managern und Firmenchefs muss auch der YouTuber "Roaring Kitty" aussagen. Gegen Keith Gill, der sich hinter dem Pseudonym verbirgt, läuft eine Klage. Ein Käufer von GameStop-Optionen wirft ihm vor, seine Finanzausbildung verheimlicht und Privatanleger zum Kauf von überteuerten Aktien gebracht zu haben.
Neben Gill müssen sich auch der Chef der Handelsplattform Robinhood, Vlad Tenev, und sein Kollege von der Internet-Plattform Reddit Steve Huffman den kritischen Fragen stellen. Das gilt auch für die Hedgefonds-Chefs Ken Griffin von Citadel und Gabriel Plotkin von Melvin Capital. In vorbereiteten Aussagen, die am Mittwoch veröffentlicht wurden, gaben die Zeugen allgemein zu, dass die GameStop-Saga beispiellos war, es von ihrer Seite aber kein Fehlverhalten gegeben habe.
Analysten rechnen damit, dass im Zentrum die Frage stehen wird, ob Robinhood es Kleinanlegern zu leicht gemacht hat, riskante Transaktionen zu tätigen. Laut Robinhood gibt es unter seinen Kunden nur wenige, die hohe Risiken eingehen. Tenev, Griffin und Plotkin werden wahrscheinlich intensiv zum Thema Leerverkäufe befragt werden. Im Raum stehe auch die Frage, ob Robinhoods Entscheidung, den Kauf der betroffenen Aktien auszusetzen, von Citadel oder Griffin beeinflusst wurde.
Im Januar hatten Kleinanleger mit konzertierten Käufen Hedgefonds zur Auflösung von Wetten auf den Verfall des GameStop-Kurses gezwungen, diese damit sogar teils in die Bredouille gebracht und die Börsen weltweit in Unruhe versetzt hatten. Auch bei Silber und der Krypto-Devise Ripple hatte es im Zuge dessen heftige Kursbewegungen am Markt gegeben.
rtr