Daher seien die Jahresziele, die Gea noch vor zwei Wochen auf einer Investorenkonferenz bestätigt hatte, nicht mehr zu erreichen. Die Anleger reagierten schockiert: Die Aktie brach um über 21 Prozent auf 37,47 Euro ein und führte die Verliererliste im Nebenwerteindex MDax an.

Die Gewinnwarnung sei eine große Überraschung, da das Unternehmen kürzlich betont habe, dass es "nichts Besorgnis erregendes" im dritten Quartal gebe, kritisierte Analyst Hans-Joachim Heimbürger vom Anlageberater Kepler Cheuvreux. "Das ist ein harter Schlag für die Glaubwürdigkeit." Er werde daher seine Einstufung der Aktie überprüfen. Auch Analyst Thorsten Reigber von der DZ Bank kritisierte die kurzfristige Prognosesenkung. Die Tatsache aber, dass Gea die Mittelfrist-Ziele bestätigt hat, könne positiv gewertet werden. "Dies zeigt unseres Erachtens, dass die Gründe für die Gewinnwarnung lediglich vorübergehende Aspekte sind", sagte Reigber.

Gea-Chef Jürg Oleas rechnet 2016 nur noch mit einem operativen Gewinn (Ebitda) von 570 Millionen Euro inklusive zehn Millionen Euro aus einem Zukauf. Zuvor hatte er ohne die Akquisition 645 bis 715 Millionen Euro angepeilt. Beim Umsatz erwartet Oleas einen moderaten Rückgang statt eines moderaten Zuwachses. 2015 erwirtschaftete der Konzern bei einem Umsatz von 4,6 Milliarden ein bereinigtes Ebitda von 621 Millionen Euro.

QUARTALSGEWINN SINKT



Nach ersten Berechnungen stagnierte der Umsatz im dritten Quartal bei 1,1 Milliarden Euro während der Betriebsgewinn auf 113 (Vorjahr: 144) Millionen Euro sank.

Oleas hatte Gea einen Konzernumbau verordnet, dem rund 1500 Stellen zum Opfer fielen. Ab 2017 sollen so jährliche Einsparungen von 125 Millionen Euro gehoben werden.

rtr