Währungsspekulationen, besonders Carry Trades auf den japanischen Yen, haben die Börse zuletzt unter Druck gesetzt. Doch ein Ende dieser Transaktionen ist bisher nicht in Sicht, wobei das Risiko eines Zusammenbruchs weiter wächst. Müssen sich Investoren jetzt Sorgen machen?
Anfang August geriet die Börse unter Druck, als spekulative Anleger ihre Positionen in Carry-Trades auf den japanischen Yen auflösten mussten und Assets auf den Markt warfen. Dabei hatten sich Investoren in Japan niedrig verschuldet, um in US-Dollar hohe Zinsen zu kassieren (Zinsdifferenzgeschäft).
Doch laut Aussagen vieler Experten läuft dieser Trade im Hintergrund weiter, wobei der japanische Yen nicht das einzige Problem sein soll.
Gefährlicher Trade am Aktienmarkt
Denn immer häufiger warnten Analysten zuletzt, dass ein großer Carry-Trade nicht nur mit japanischen Yen, sondern ebenfalls mit Schweizer Franken geschieht. Denn mit 1,25 Prozent ist es hier ebenfalls möglich, sich niedrig zu verschulden.
Allerdings besteht gleichzeitig das Risiko einer Aufwertung der Währung – Ein Effekt, den man beim Schweizer Franken in den vergangenen Jahren durch die robuste Wirtschaft und die Sicherheit aufgrund der Notenbank-Politik sehr klar beobachten konnte.
Gerade im Umfeld sinkender Zinsen besteht das Risiko der Aufwertung von Währungen wie dem Yen oder Franken gegenüber dem US-Dollar, da niedrigere Zinsen und gleichzeitig eine hohe Staatsverschuldung die amerikanische Leitwährung unattraktiver machen. In einem solchen Szenario warnen manche Experten vor der massiven Liquidation von Assets und Kursstürzen.
Sorgt diese Spekulation für den nächsten Einbruch?
Angesichts dieses Risikos sind einige Anleger verängstigt und fragen sich: Sorgt diese Spekulation für den nächsten Einbruch an den Börsen? Speziell da bereits eine kleine Bewegung in den Währungsmärkten Anfang August zu einer kleinen Panik an den Märkten geführt hat.
Prinzipiell besteht natürlich das Risiko eines Einbruchs, wenngleich die Wahrscheinlichkeit dafür momentan noch überschaubar erscheint. So gingen sowohl Goldman Sachs als auch die Bank of America in kürzlich veröffentlichten Studien nicht von einem Absturz der Märkte, angesichts des aktuellen Verhaltens der Notenbanken aus.
Trotzdem sind speziell kurzfristige Schwankungen durch die Carry-Trades nicht auszuschließen, weswegen sich Anleger auf Volatilität gefasst machen, diese dann aber zu Nachkäufen nutzen sollten, statt in Panik zu verfallen.
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