Als eine der ersten Internetaktien scheint Pinterest aus dem Tal der Tränen zu kommen. Eine Kaufempfehlung von Goldman Sachs sorgt mächtig für Auftrieb. Von Jens Castner
Pinterest galt zu Jahresanfang als der Geheimtipp unter den Tech-Werten. Vor allem der bekannte Börsendienst „The Motley Fool“ stufte das Papier als Top-Investment für das Jahr 2022 ein. Doch im Zuge der allgemeinen Tech-Schwäche halbierte sich der Kurs zwischen Januar und Mai. Auch, weil die Zahlen im ersten Halbjahr die Erwartungen klar verfehlten. Im zweiten Quartal etwa stieg zwar der Umsatz von 613 auf 666 Millionen Euro, doch der Gewinn je Aktie ging von 25 auf 11 Cent zurück. Analysten hatten im Schnitt wenigstens mit 18 Cent gerechnet.
Doch seit der Jahresmitte regt sich wieder was im Aktienkurs. Aktuell notiert das Papier in New York knapp unter 26 US-Dollar und damit nahezu auf Sechs-Monats-Hoch. Der Ausbruch aus dem Abwärtstrend ist damit geschafft. Den jüngsten Kursschub dürfte eine Studie von Goldman Sachs ausgelöst haben. Analyst Eric Sheridan stufte Pinterest von „Neutral“ auf „Kaufen“ hoch und nannte ein Kursziel von 31 US-Dollar. Trotz des derzeit rückläufigen Online-Werbemarkts glaube er, dass sich das Geschäftsmodell langfristig zu einer Erfolgsstory entwickeln werde, so der Experte.
Pinterest ist ein Internetdienst mit Schwerpunkt auf Foto-Hosting. Über die Plattform können Benutzer Bilder hochladen, diese in Kategorien und bestimmte Themen einteilen und mit anderen Benutzern teilen. Auf diese Weise haben User die Möglichkeit, Interessantes, Inspirierendes oder Nützliches auf ihrer virtuellen Pinnwand zu speichern und mit Kommentaren zu versehen oder auf Pinnwänden anderer Nutzer zu entdecken. Derzeit nutzen weltweit über 250 Millionen Menschen monatlich Pinterest, um in über 175 Milliarden Inhalten aus diversen Themengebieten wie Kochen, Reisen, Feiern, Mode, Inneneinrichtung, Garten, Sport und vielem mehr zu suchen.
Einschätzung der Redaktion zur Pinterest-Aktie
Der Abwärtstrend ist gebrochen, die Aktie notiert wieder über der 200-Tage-Linie. Dank des positiven Momentums erscheint das Kursziel von 31 Dollar (31,65 Euro) nicht aus der Luft gegriffen. Die in New York notierte Aktie ist in Deutschland nur außerbörslich über Sociéte Générale handelbar und sollte bei Interesse besser direkt in den USA geordert werden.