Noch nicht veröffentlicht sind die Volkswagen (Volkswagen vz)-Daten. Die Aktionäre des Autobauers müssen angesichts drohender Milliardenstrafen im Abgas-Skandal einen Totalausfall fürchten. In diesem Fall läge die Gesamtausschüttung der Dax-Unternehmen um 2,1 Prozent niedriger als im Vorjahr, erklärte EY.
Größter Dividendenzahler ist EY zufolge der Autokonzern Daimler, der die Ausschüttungssumme um ein Drittel auf knapp 3,5 Milliarden Euro erhöht und damit den Versicherungskonzern Allianz (3,3 Milliarden Euro, plus sieben Prozent) auf den zweiten Platz verdrängt. Anteilseigner der Commerzbank und der Lufthansa (Deutsche Lufthansa) bekommen nach Nullrunden erstmals wieder eine Dividende.
Auf das stärkste Plus können sich die Aktionäre von HeidelbergCement und Vonovia freuen: Der Baustoffkonzern erhöht die Ausschüttung demnach um 73 Prozent auf 244 Millionen Euro, das Wohnungsbauunternehmen verdoppelt die Summe sogar von 212 auf 438 Millionen Euro.
Bei der Deutschen Bank gehen die Anteilseigner nach einem Rekordverlust von 6,8 Milliarden Euro dagegen leer aus. Der Energieriese RWE streicht nach roten Zahlen die Dividende für Stammaktionäre komplett, Vorzugsaktionäre erhalten eine Mini-Ausschüttung von 0,13 Euro je Aktie (Vorjahr: 1,0 Euro).
Anteilseigner der Deutschen Bank und von RWE haben damit doppelt Pech. Nach einer Auswertung der DSW-Aktionärsvertreter zählen die beiden Dax-Konzerne zu den größten Kapitalvernichtern an den Börsen - also zu den Unternehmen mit besonders hohen Kursverlusten.
Obwohl der Jahresüberschuss der 29 Dax-Konzerne im vergangenen Geschäftsjahr zusammengerechnet um 10,5 Prozent auf 50,8 Milliarden Euro sank, stieg die Dividende. Grund für den Gewinnrückgang waren allerdings die Milliardenverluste beim Energiekonzern Eon und der Deutschen Bank.
"So wichtig eine kontinuierliche Dividendenpolitik und die Ausschüttung einer attraktiven Dividende an die Aktionäre ist - die Unternehmen sollten gerade angesichts der unsicheren Konjunkturentwicklung vor allem in den Schwellenländern und angesichts absehbarer hoher Investitionen nicht übertreiben", mahnte EY-Experte Martin Steinbach. Zu hohe Ausschüttungen könnten ihre Handlungsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit gefährden./mar/DP/jha