"Gelegentliche Ordnung wechselt sich mit Chaos ab"
· Börse Online RedaktionWann und womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Ich habe die "Bild am Sonntag" und die "Welt am Sonntag" ausgetragen. Damals war ich zwölf, glaube ich.
Wofür haben Sie es ausgegeben?
Für Bücher, ich war eine ziemliche Leseratte.
Was war Ihr erstes Investment?
Als wissenschaftlicher Mitarbeiter habe ich meine vermögenswirksamen Leistungen in einen globalen Aktienfonds investiert.
Was war Ihr bislang bestes Investment?
Privat waren es nachrangige Bankanleihen und Genussscheine - mitten in der Finanzkrise.
Was war Ihr schlechtestes Investment?
Die Beteiligung an einem Hedgefonds, ebenfalls privat.
Was ist Ihr Anlagemotto?
Begegne dem Markt mit gehöriger Demut und einer gesunden Portion Skepsis.
Was ist Ihr Lebenstraum?
Unabhängigkeit erreichen, die eigenen Ideen verwirklichen.
Wer ist Ihr Vorbild?
Stephen Hawking. Ein brillanter Mensch!
Wie erklären Sie Kindern den Finanzmarkt?
Ich versuche, meiner vierjährigen Tochter zu erklären, was Papa macht. Die ersten Konzepte - der Handel mit ihrer Sammlung an bunten Steinen sowie der Nutzen von Geld - sind verstanden. Auch die Themen Sparschwein und Sparbuch waren eigentlich ganz intuitiv. Mit dem Gedankensprung zu Unternehmen und Aktien warte ich aber besser noch eine Weile.
Wo steht der DAX in einem halben Jahr, und warum steht er dort?
Die Chancen, dass er höher steht als heute, sind gut. Denn angesichts niedriger Zinsen führt an Aktien kein Weg vorbei.
Welches Investment würden Sie für Ihre Kinder oder Patenkinder tätigen?
Schon umgesetzt: ein Portfolio aus Aktienfonds von Source For Alpha.
Wovor würden Sie Ihre Freunde in Geldangelegenheiten warnen?
Blind auf irgendwelche Versprechungen zu vertrauen.
Wenn Sie heute 1000 Euro ausgeben müssten, was würden Sie kaufen?
Eine lebenslange Mitgliedschaft bei Eintracht Frankfurt.
Woran erkennt man Ihren Schreibtisch?
Am Aufeinanderprallen von Gegensätzen. Gelegentliche Ordnung wechselt sich mit komplettem Chaos ab, Fachzeitschriften wie "Journal of Finance" mit der Sportpresse wie dem "Kicker".
Was halten Sie für absolute Zeitverschwendung?
Berufsverkehr! Den vermeide ich, wo es nur geht, durch antizyklische und frei gestaltete Arbeitszeiten.
Wofür würden Sie Ihr letztes Geld ausgeben?
Für ein gutes Buch.
Wenn Sie die Zeit hätten, ein Buch zu schreiben, was wäre das Thema?
Ich habe als Jugendlicher einige Storylines für ein eigenes Buch entwickelt, es sollte ein Fantasyroman werden. Heute würde ich mich wohl dem Finanzmarkt widmen, und zwar dem Nutzen der empirischen Kapitalmarktforschung in der Anlagepraxis.