In einer Analyse des Marktes fassen die Analysten von Berenberg zusammen: Die Amerikaner haben mehr als sonst auf die hohe Kante gelegt, Hochzeiten werden nachgeholt, und besonders wichtig ist China, das für rund 15 Prozent der weltweiten Diamantennachfrage steht. Zwei chinesische Firmen bauen ihr Schmuckimperium aus. Bis zu rund 500 neue Geschäfte sind geplant. Alle brauchen eine Erstausstattung mit Schmuck und Edelsteinen.
Mehrwert durch Konsolidierung
Die Diamantenbranche findet zurück in die Spur. In den ersten Monaten setzten die Minen bereits deutliche Preiserhöhungen für Rohdiamanten durch, nach dem harten Jahr mehr als ermutigend. Viele Förderstätten waren wegen der Pandemie lange geschlossen oder gingen in den Wartungsmodus über. Schätzungsweise wurden 2020 bis zu 20 Prozent weniger Diamanten gefördert als im Jahr davor.
Bis auf wenige nahmen alle die Förderung wieder auf, doch das Vor-Corona-Niveau von 130 Millionen Karat wird in diesem Jahr noch nicht wieder erreicht werden. Auch das unterstützt die Preise für Rohdiamanten, vor allem für große Steine von guter Qualität. Aus Investmentsicht bietet der Diamantenmarkt gute Chancen. Zwei Minen dominieren den Markt. Die russische Alrosa liegt bei der jährlichen Fördermenge vorn, während De Beers gemessen am Umsatz der weltweit größte Diamantenproduzent ist. Direkt investierbar sind beide nicht. Wenn Anleger das Länderrisiko tragen wollen, könnten sie die russische Alrosa-Aktie in Moskau ordern. De Beers gehört zu Anglo American. Bei der Bewertung des Minengiganten spielt die Diamantentochter wegen der Preisrally an den Märkten keine große Rolle. Der Anteil am Konzerngewinn macht nur sechs Prozent aus.
Bleibt eine Hand voll kleiner Minen. Einige Analysten erwarten eine Konsolidierung der Branche - der Favorit hier ist Gem Diamonds. Die Briten haben eine starke Bilanz und zahlen wieder eine Dividende. Der Fokus liegt auf großen Steinen. Damit trifft Gem Diamonds die Nachfrage der Amerikaner, denn nur ein großer, funkelnder Diamant mit viel Karat verspricht einen erfolgreichen Antrag.