Laut der am Donnerstag bei einem Bundesbezirksgericht in Virginia eingereichten Klageschrift soll ein Siemens-Mitarbeiter vertrauliche Informationen von General Electric erlangt haben, die Siemens angeblich für seine Angebote nutzte. Dadurch habe der Rivale Milliarden-Aufträge an Land ziehen können.
Ein Sprecher von Siemens Energy sagte am Freitag, noch sei die Klage nicht zugestellt worden. Sobald die Klageschrift vorliege, werde der Konzern sie "mit der gebotenen Sorgfalt" prüfen. Dabei bestätigte der Sprecher einen Fall aus dem Jahr 2019, bei dem wettbewerbsrelevante Daten zwischen Siemens Energy und einem potenziellen Kunden ausgetauscht worden seien. Siemens Energy habe den Fall damals durch die eigene Compliance-Abteilung und mithilfe einer externen Kanzlei aufgedeckt und seine Erkenntnisse sowohl gegenüber dem Kunden als auch den Wettbewerbern offengelegt, hieß es weiter.
Als Reaktion habe Siemens Energy unter anderem Disziplinarmaßnahmen gegenüber betroffenen Mitarbeitern vorgenommen, bis hin zur Trennung vom Unternehmen. Die vertraulichen Informationen seien zudem aus allen internen Systemen gelöscht worden, einschließlich Datenbanken und Preismodellen. Integrität sei "die Grundlage unserer Geschäftsprinzipien" und dürfe "unter keinen Umständen" in Frage gestellt werden, erklärte Siemens Energy.
Die Aktie verlor kurz nach dem Handelsstart rund vier Prozent. Allerdings war das Papier in jüngster Zeit stark gelaufen.
dpa-AFX