Am Montag wurden mit Novo Nordisk und Viking Therapeutics gleich zwei vielversprechende Pharma-Aktien von einer Medizin-Aktie überrumpelt. Müssen Anleger jetzt die Lager wechseln?
Die Schlagzeilen in der Pharma-Branche machen aktuell vor allem Unternehmen wie Novo Nordisk oder Eli Lilly, die sich einen spannenden Kampf um die besten Medikamente zur Gewichtsreduktion liefern – derzeit und in naher Zukunft das Hype-Thema in dem Sektor.
Hinzu kommen vielversprechende Newcomer wie Viking Therapeutics, die sich mit ihrem eigenen Konkurrenzprodukt VK2735 in einer fortgeschrittenen Entwicklungsphase befinden. Am Montag mussten die Papiere von den besagten Novo Nordisk und Viking aber einen Rückschlag an den Börsen verkraften. Um bis zu sieben Prozent ging es für die Titel innerhalb eines Tages bergab. Grund war ein geschickter Schachzug einer bekannten Medizin-Aktie.
Hims & Hers Healthcare nutzt Super Bowl und Lücke im Gesetz
Das Telemedizin-Unternehmen Hims & Hers hatte zum gerade stattgefunden Super Bowl extrem viel Geld in die Hand genommen, um einen Werbespot während des prestigeträchtigen Sportereignisses zu schalten. In der einminütige Werbung bewarb Hims & Hers geschickt und mit hochmodernem Design Medikamente zur Gewichtsreduktion. Das beunruhigte wohl Anleger „klassischer“ Aktien wie Novo Nordisk, die jetzt ungeahnte Konkurrenz auf dem Markt der Adipositas-Medikamente befürchten.
Aber Moment: Wie oben angesprochen ist Hims & Hers ein Telemedizin-Unternehmen und verkauft im Wesentlichen nur Medikamente, entwickelt sie aber nicht selbst. In Amerika nutzt der Konzern aber eine Lücke im Gesetz, um Semaglutid, das Molekül, das in Novos Wirkstoff Wegovy steckt, als Präparat zu verkaufen.
Wie sollten Anleger bei den Pharma-Aktien reagieren?
Von dem Werbespot sollten sich Anleger bei ihren Investitionsentscheidungen nicht irritieren lassen. Die medizinischen Fortschritte bei der Entwicklung der Adipositas-Medikamente und die damit verbundenen Kursbewegungen werden weiter bei Novo Nordisk, Eli Lilly und weiteren kleineren Biotechs stattfinden. Ein Panikverkauf wäre also die falsche Reaktion.
Zwar musste die Branche zuletzt einige Rücksetzer verkraften, die zweite Generation der Wirkstoffe zur Gewichtsreduktion steht aber schon in den Startlöchern und bis zum Jahr 2030 soll der Markt für die Medikamente noch gehörig wachsen. Dranbleiben lautet also die Devise.
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