Die Düsseldorfer wollen künftig mehr Geld an ihre Aktionäre auszahlen. Von dem auf die Anteilseigner entfallenden Jahresüberschuss sollen künftig 25 bis 35 Prozent als Dividende ausgeschüttet werden. Sondereinflüsse auf das Ergebnis werden dabei herausgerechnet. Für das Geschäftsjahr 2013 peilt der Vorstand eine Ausschüttungsquote von 30 Prozent an. Bisher hatte Henkel 25 Prozent des Jahresüberschusses als Dividende ausgezahlt. Zuletzt hatte das Unternehmen eine der niedrigsten Dividendenrenditen unter den Dax-Konzernen.
EQUINET: DIVIDENDENRENDITE NOCH IMMER NIEDRIG
Die Anhebung der Ausschüttungsquote stütze kurzfristig den Aktienkurs trotz der noch immer niedrigen Dividendenrendite von rund 1,5 Prozent, kommentierte Nadeshda Demidova von Equinet. Sie errechnete für die Düsseldorfer bei einer Ausschüttungsquote von 30 Prozent eine Dividende von rund 1,20 Euro. Das liege rund 15 Prozent über den Erwartungen am Markt. Allerdings bedeute die Erhöhung auch, dass Henkel nicht voll auf Wachstum durch Zukäufe setze - günstige Übernahmekandidaten seien vermutlich schwer zu finden. Die Analystin blieb bei ihrer skeptischen Haltung zur Aktie.
Bei der DZ Bank wiederum zählen Henkel-Papiere weiter zu den Top-10 Empfehlungen. Analyst Herbert Sturm von der DZ Bank bewertete die Entscheidung mit Blick auf die steigende Dividendenrendite positiv. Seiner Berechnung nach dürfte die Ausschüttung an die Anteilseigner von 1,04 auf 1,25 Euro steigen.
BAADER BANK: KASSENBESTAND 2013 ZWISCHEN 700 UND 800 MILLIONEN EURO
Christian Weiz, Experte der Baader Bank, sah den Schritt vor dem Hintergrund des im abgelaufenen Jahr vermutlich angehäuften Kassenbestands von geschätzt bis zu 800 Millionen Euro ebenfalls positiv. Seiner Meinung nach sollte die Dividende je Aktie bei der angepeilten Quote von 30 Prozent zwischen 1,15 und 1,20 Euro landen.
Andere Analysten äußerten sich ebenfalls positiv. Julia Siekmann von der NordLB geht nun für 2013 von einer Dividende von 1,10 Euro je Aktie aus. Vor dem Hintergrund der anhaltend guten Wachstumsperspektiven sieht sie die Aktie weiterhin als ein attraktives Investment an. Und Andrew Wood von Bernstein Research glaubt, dass eine nachhaltig starke operative Entwicklung zusammen mit hohem Gewinnwachstum je Aktie das Papier weiter antreiben wird.
dpa-AFX