Der Verpackungsspezialist Gerresheimer hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (Ende November) von robusten Pharmamärkten profitiert und Umsatz und Gewinn gesteigert. "2016 war ein erfolgreiches Jahr für uns", sagte Konzernchef Uwe Röhrhoff am Mittwoch laut Mitteilung. Die Dividende soll kräftig um 20 Cent auf 1,05 Euro je Aktie steigen.
Den Ausblick hob der MDAX-Konzern leicht an. 2018 dürfte eine operative Marge (bereinigte Ebitda-Marge) von "rund 23" Prozent erreicht werden. Nach dem Verkauf des Laborglasgeschäfts hatten die Düsseldorfer den Zielwert bereits auf "über 22 Prozent" erhöht. Seinerzeit hieß es zur Begründung, dass die verbliebenen Geschäfte einträglicher seien als der verkaufte Bereich. 2016 verbesserte sich diese Kennzahl um 1,9 Prozentpunkte auf 22,4 Prozent.
Im laufenden Geschäftsjahr dürfte der Umsatz auf rund 1,43 Milliarden Euro klettern. Er könnte aber auch um 25 Millionen höher oder niedriger ausfallen, erklärte der Konzern. Umsatzzuwächse bei Inhalatoren, Kunststoffverpackungen für Medikamente, Injektionsfläschchen und Kosmetikglas sorgten im abgelaufenen Geschäftsjahr für einen Zuwachs um 7,2 Prozent auf rund 1,38 Milliarden Euro. Dazu trug auch die Übernahme des US-Kunststoffspezialisten Centor bei. Bis Ende 2018 dürfte der Umsatz im Schnitt jährlich aus eigener Kraft weiterhin um 4 bis 5 Prozent zulegen.
Beim Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr machte sich auch der Verkauf des Laborglasgeschäfts positiv bemerkbar. Unter dem Strich blieben 121,6 Millionen Euro hängen und damit 16,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte um 17,2 Prozent auf 307,8 Millionen Euro zu. Im laufenden Geschäftsjahr peilt Gerresheimer hier rund 320 Millionen Euro an. Dabei sei eine Abweichung um jeweils 10 Millionen nach oben oder unten möglich.
Gerresheimer sei bereit für die Herausforderungen der nächsten Jahre, betonte Röhrhoff. 2016 habe sich der Konzern weiter auf das Kerngeschäft konzentriert. Nun will er die Entwicklungsleistungen und Produktangebote für die Biotech- und Spezialpharmaindustrie kontinuierlich ausbauen. Das Investitionsvolumen dürfte insgesamt bei rund 8 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen liegen.
Am Finanzmarkt konnte der Konzern nicht wirklich punkten. Im frühen Handel standen die Aktien mit Abschlägen von gut 2 Prozent unter Druck. Händler verwiesen auf etwas höhere Erwartungen beim operativen Ergebnis. Insgesamt könnten die Anleger nach dem guten Lauf der Papiere nun aber erst einmal Kasse machen. Die Gerresheimer-Papiere haben sich seit ihrem Zwischentief im November um mehr als 16 Prozent erholt und bewegen sich nahe ihres Rekordhochs.
Das Unternehmen aus Düsseldorf stellt mit rund 10 000 Mitarbeitern vor allem pharmazeutische Verpackungen her wie vorfüllbare Spritzen und Ampullen. Aber auch Tiegel und Fläschchen für die Kosmetikindustrie sind im Programm./jha/men/stb