Die deutsche Konjunktur brummt. Im ersten Quartal zog das Wachstum laut Statistischem Bundesamt hierzulande stark an. Doch ob die Wirtschaft das Wachstumstempo halten kann, ist längst nicht ausgemacht. Ein wichtiger Indikator, der ZEW-Konjunkturindex, fiel im Mai zum fünften Mal in Folge und sank auf den niedrigsten Stand seit Januar 2013.

Aktionäre des Verpackungsspezialisten Gerresheimer müssen sich indes weniger Sorgen um die Konjunkturzyklen machen. Beim Düsseldorfer Traditionsunternehmen laufen nicht mehr nur Flaschen und Cremetiegel vom Band. Vielmehr liegt der Produktionsschwerpunkt bei Röhren, Spritzen und Applika­toren, die in Reinräumen für die ­ Pharmaindustrie hergestellt werden - dieses Geschäft gilt als weit­gehend krisenfest. Die Sparte Plastic Systems, in der die Medikamentenverpackungen in Form von Insulin-Pens, Inhalatoren und vorfüllbaren Spritzen zusammengefasst sind, ist nicht nur recht konjunkturresistent, sie ist auch der Wachstumstreiber.

Die demografische Entwicklung spielt Gerresheimer in die Hände. In Deutschland erkranken täglich 750  Menschen an Diabetes. Auch in den Schwellenländern, vor allem in Asien, ist die Zivilisationskrankheit Diabetes auf dem Vormarsch. Gerresheimer hat reagiert und einen zweistelligen Millionen-Dollar-Betrag in sein US-Werk in Georgia investiert, um die Produktionskapazitäten auszubauen. Die Investition sollte sich künftig auszahlen. Die Sparte erzielt heute schon Margen von über 20 Prozent.

Im laufenden Geschäftsjahr, das am 30. November endet, will Gerresheimer ein Umsatzwachstum von vier bis sechs Prozent erreichen. Beim Gewinn peilen die Düsseldorfer eine Bandbreite von 250 bis 265 Millionen Euro an. Das sei konservativ geschätzt, sagen die Analysten der Berenberg Bank. Sie halten es für möglich, dass das Unternehmen am 10. Juli, wenn die Zahlen zum zweiten Quartal bekannt gegeben werden, die Prognose erhöht.

Das würde der Aktie einen Schub geben und den seit 2012 bestehenden Aufwärtstrend bekräftigen. Erst im Januar erreichte der MDAX-Wert ein Mehrjahreshoch bei 53 Euro. Gewinnmitnahmen drückten den Kurs kurzzeitig auf 45 Euro. Die Analysten von Berenberg führen ein Kursziel von 57 Euro. Anleger können mit einem Call der DZ Bank Kurszuwächse mit dem Faktor  4 hebeln. Um das eingesetzte Kapital vor einem Totalverlust zu schützen, setzen wir eine Stoppmarke bei einem Aktienkurs von 42,50 Euro.

 Call auf Gerresheimer

Emittent DZ Bank

ISIN DE000DZL5LM2

Laufzeit 19.06.2015

Bezugsverhältnis 0,1

Basispreis 45,00 €

Stoppkurs Aktie 42,50 €

Omega 4,2

Aufgeld in % 8,13

Innerer Wert 0,34 €