Gerresheimer: Mehr Wachstum und höhere Margen
Seit Anfang des Monats ist Centor, der US-Hersteller von Kunststoffverpackungen für verschreibungspflichtige Medikamente, bei Gerresheimer integriert. Die von Anlegern groß gefeierte Übernahme werde sich im laufenden Quartal mit zusätzlichen Erlösen von 30 Millionen Euro bemerkbar machen, sagte Firmenchef Uwe Röhrhoff. Ab 2016 soll Centor den Gewinnanstieg spürbar beschleunigen. Dabei hilft, dass der Verkauf des kapitalintensiven Röhrenglasgeschäfts für 196 Millionen Euro 2015 abgeschlossen wird. Die Prognose fürs Gesamtjahr, ein bis drei Prozent Plus beim Umsatz und 255 bis 265 Millionen Euro bereinigter operativer Gewinn (Ebitda), wurde bestätigt. Ab 2016 soll das jährliche Umsatzplus zwischen vier und sechs Prozent liegen und die operative Marge bis 2018 auf 22 Prozent klettern. Das ist zwei Prozentpunkte höher als vor dem Centor-Zukauf im Juli. Damit bleibt die Aktie aussichtsreich.
KDS
Nemetschek: Wachstumsfaktor Amerika
Die Nummer 1 für Bau- und Architektursoftware in Europa, die Münchner TecDAX-Firma Nemetschek, hat ihre Umsatzprognose für 2015 auf 278 bis 282 Millionen Euro erhöht. Bislang hatten die Münchner 262 bis 269 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die positive Geschäftsentwicklung sei der Internationalisierung und der Ende 2014 übernommenen US-Firma Bluebeam zu verdanken, teilte Nemetschek mit. Die Konzerntochter glänzt mit 40 Prozent Wachstum und expandiert sowohl geografisch als auch in Bereiche außerhalb der Architektur- und Baubranche. Zudem ist sie mit 15 Prozent des Gesamtumsatzes ein wesentlicher Umsatztreiber. Nemetschek-Chef Patrik Heider, der im März 2014 zu dem Münchner Softwareentwickler kam, löst sein Versprechen ein, das US-Geschäft deutlich auszubauen. Trotz der bereits sehr hohen Bewertung erreichte die Aktie während der Woche ein neues Allzeithoch. Kaufen.
KDS
Helma Eigenheimbau: Bauboom sorgt für Kursexplosion
Unserem Toptitel aus dem Nebenwerte-Wikifolio, Helma Eigenheimbau, ist erneut ein Meisterstück gelungen. Nach neun Monaten liegt das Vertriebsergebnis bei 205 Millionen Euro: 56,7 Prozent höher als im Vorjahr. Zudem glänzte der Baudienstleister mit einem Rekordauftragsbestand im dritten Quartal. Der Auftragseingang verdoppelte sich auf 91,9 Millionen Euro. Mit diesem Anstieg beschleunigte sich die bereits starke Wachstumsdynamik aus den Vorquartalen noch einmal. "Der hohe Vertriebserfolg liefert eine massive Unterstützung für das Erreichen der Umsatz- und Ergebnisziele der Gesellschaft", kommentiert Analyst Felix Gode von GBC. Mittelfristig soll der Umsatz bis 2017 auf 340 Millionen Euro steigen - eine Verdopplung im Vergleich zu 2014 -, die operative Marge sogar überproportional zulegen. Wir erhöhen Stopp und Ziel. Der Small Cap bleibt einer unserer Top-Favoriten.
CI
Ubisoft: Spieleaktie startet kräftig durch
Vom 28. Oktober bis 1. November findet die Games Week in Paris statt. Die Messe könnte der nächste Katalysator für die Aktie des Videospieleherstellers Ubisoft sein. Die Anteilscheine haben sich zuletzt gut entwickelt, werden aber immer noch mit einem Abschlag zu Wettbewerbern aus den USA gehandelt. Ubisoft verzeichnete im vergangenen Jahr einen Gewinnsprung. Auch 2015 und 2016 sollten Erlöse und Gewinne zulegen. Dafür sorgen neue Spiele, die bei Nutzern gut ankommen. Zudem gewinnt Ubisoft im Segment der Internetspiele zunehmend an Bedeutung. Hier sind die Margen bei erfolgreichen Spielen attraktiver. Das Unternehmen ist trotz der hohen Investitionen frei von Schulden. Mit einem Börsenwert von 2,3 Millionen Euro wird Ubisoft mit weniger als dem Zehnfachen des Betriebsergebnisses gehandelt. Bei Übernahmen in der Branche wurde schon das Doppelte gezahlt. Wir passen Ziel- und Stoppkurs nach oben an.
LA
Fiat Chrysler: Kursbeschleunigung auf Italienisch
Der Ferrari-Börsengang geht in die finale Runde und sorgt beim Mutterkonzern Fiat Chrysler für einen Kursschub. Allein seit Ende September haussierte der Titel in freudiger Erwartung auf das geplante IPO um 25 Prozent. Nun stehen die Eckdaten fest: Die Sportwagentochter wird zum Preis von 48 bis 52 Dollar angeboten, was auf ein Emissionsvolumen von 900 Millionen Dollar hinausläuft. Fiat möchte mit den Einnahmen die Sanierung im Konzern weiter vorantreiben. Aber nicht nur das Mitte Oktober in New York erwartete Ferrari-Debüt macht die Italiener derzeit zu einem Favoriten, auch der anstehende Marktstart der neuen Kompaktlimousine Tipo im Dezember bringt Schwung in den Konzern. Der Wagen, der in 40 Ländern eingeführt wird, ist angesichts eines optimalen Preis-Leistungs-Verhältnisses der neue Hoffnungsträger für die Wachstumsmärkte. Fiat ist ein Kerninvestment im Autosektor.
CI
Portugal: Hohes Renditeplus zu Bundesanleihen
Portugal lässt seinen Status als Krisenstaat langsam hinter sich. Die Neuverschuldung ist auf die von der EU festgelegte Obergrenze von drei Prozent gesunken, die Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr gewachsen, die Arbeitslosigkeit von 17 Prozent im Jahr 2013 auf zwölf Prozent gefallen. Der Aufschwung kommt also bei den Bürgern an, was sich auch bei der Wahl vor etwas mehr als einer Woche zeigte. Dort wurde das Bündnis aus Sozialdemokraten und Konservativen erneut stärkste Kraft, Passos Coelho wird Premier bleiben - obwohl er eisern spart und hart reformiert. Dass dieser Kurs grundsätzlich beibehalten wird, sollte sich positiv auf Staatsanleihen auswirken. Nun muss Coelho entweder Koalitionspartner finden oder eine Minderheitsregierung etablieren. Für Letzteres gibt es Beispiele. So unterstützten die Konservativen von 2009 bis 2011 die Regierung Sócrates.
Höß