Gerry Weber: Aufgehübscht für das Comeback des Jahres

Das vergangene Jahr ist für die Aktionäre von Gerry Weber mehr als enttäuschend verlaufen. Während die Börsen von Hoch zu Hoch eilten, hat die Modeaktie rund 15,5 Prozent an Wert verloren. Doch im Dezember setzte der Titel zu einem fulminanten Comeback an - mit dem Ergebnis, dass die Aktie 2014 bisher zu den fünf besten MDAXWerten zählt. Die jüngsten Geschäftszahlen untermauern diesen jüngsten Aufwärtstrend. Mit einem Umsatzplus von 14 Prozent im Filialgeschäft und einem Erlöswachstum von insgesamt drei Prozent ist die Gesellschaft auf dem besten Weg, ihre Jahresziele zu erreichen. Gerry Weber will den Umsatz von 852 auf mindestens 900 Millionen Euro hieven und vor Zinsen und Steuern (Ebit) mindestens 120 Millionen Euro verdienen. Sollte der Konzern - wie von Analysten vermutet - konservativ geplant haben, gibt es noch reichlich Spielraum für weitere positive Überraschungen. CS

Schaltbau: Freie Fahrt in deutlich höhere Kursregionen

Schaltbau, ein Spezialist für Verkehrstechniksysteme und -komponenten, bietet langfristiges Wachstumspotenzial und das zu einer günstigen Bewertung. Das Unternehmen setzt auf Marge statt auf Masse. Ein verbesserter Produktmix soll dieses Konzept stützen. Daher achtet Schaltbau beim Zukauf von Firmen auch auf schnelle Integration und Profitabilität. Die Geschäftsentwicklung im Jahr 2013 dokumentiert den Erfolg des Konzepts: Bei einem Umsatzplus von 7,7 Prozent auf 390,7 Millionen Euro verbesserte sich die operative Marge gegenüber dem Vorjahr von 8,1 auf 9,2 Prozent. Zugleich belief sich der Auftragseingang Ende 2013 auf 390,7 Millionen Euro. Und während die Nettoverschuldung auf 41,7 Millionen Euro weiter heruntergefahren wurde, verfünffachte sich der operative Cashflow auf 36,5 Millionen Euro. Die endgültigen Zahlen wird Schaltbau am 24. April vorlegen. Langfristanleger steigen jetzt ein. SRI

Zehnder: Qualitätsfirma mit Langfristpotenzial

Nach langen Boomphasen ist es schwierig, an der Börse noch Qualität zu attraktiven Kursen zu finden. Aber nicht unmöglich: Da sich der Schweizer Heizungs- und Lüftungsspezialist Zehnder Group 2013 unter Wert geschlagen und einen verhaltenen Ausblick abgeliefert hat, entwickelte sich die Aktie im Vergleich zum breiten Markt schwach. Das Unternehmen profitiert mittelfristig jedoch von schärferen Bestimmungen zur Energieeffizienz. Gleichzeitig wurden in den vergangenen Jahren die Kosten erheblich gesenkt. Zudem ist die Bilanz von Zehnder über jeden Zweifel erhaben. Die Schweizer haben ein Nettoguthaben auf der Bank, während ihre Konkurrenten vergleichsweise hohe Schulden aufweisen. Das Potenzial: Im Moment wird das Unternehmen mit dem 0,6-Fachen seines Jahresumsatzes bewertet. Im Jahr 2010 betrug der Multiplikator mehr als eins. Die Differenz ist eine Kurschance von 50 Prozent. LA

FTSE 100: London Calling: Rücksetzer als Chance

Zugegeben: Der Chart des britischen Leitindex sieht nicht gerade einladend aus. Jedoch könnte sich die Korrektur beim FTSE 100 als Chance entpuppen, sobald die Krim-Krise an Schrecken verliert. Schließlich erlebt Großbritannien gerade einen kräftigen Aufschwung. Laut einer aktuellen Umfrage rechnen Analysten damit, dass die Wirtschaft bis September 2015 im Schnitt pro Quartal um 0,6 Prozent wächst. Damit trauen die Experten der Insel nicht nur das höchste Wachstum aller G7-Staaten zu, die Wirtschaftsleistung dürfte darüber hinaus bereits Mitte des Jahres das Vorkrisenniveau erreichen. Bedenken, wonach die Bank of England (BoE) vor diesem Hintergrund relativ rasch die Zinsen erhöhen könnte, halten wir für übertrieben. BoEChef Mark Carney wird nicht müde zu betonen, dass dazu keine Eile besteht. Ein weiteres Argument für britische Aktien ist die unter dem langjährigen Mittel liegende Bewertung. WH