Das Betriebsergebnis von Samsung fiel 2019 nach vorläufigen Zahlen um 53 Prozent auf 28 Billionen Won (21,2 Milliarden Euro) und erreichte den tiefsten Stand seit vier Jahren, wie Samsung am Mittwoch mitteilte. Das sei der stärkste Rückgang seit einem Jahrzehnt. Im vierten Quartal schrumpfte der operative Gewinn um 34 Prozent auf umgerechnet 5,4 Milliarden Euro. Laut einer Umfrage des Datenanbieters Refinitiv hatten Analysten aber mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet. Die Aktien legten um 1,8 Prozent zu.
Vor allem im Smartphone-Geschäft lief es in den vergangenen drei Monaten besser als erwartet, wie eine mit den Ergebnissen vertraute Person zur Nachrichtenagentur Reuters sagte. Analyst Tom Kang vom Marktforschungsinstitut Counterpoint erläuterte, die Nachfrage nach Samsung-Handys habe vor allem in Südasien, Europa und Lateinamerika zugenommen. Außerdem profitierte der Konzern vom US-Handelsverbot mit dem chinesischen Rivalen Huawei . Wegen der Sanktionen aus Washington haben neue Huawei-Smartphones keinen Zugriff mehr auf beliebte Google-Apps wie Gmail, Youtube oder Google Maps. Deshalb greifen viele Kunden sowohl auf dem Heimatmarkt als auch in Europa lieber zu Samsung-Handys.
Den Großteil der Gewinne erzielen die Südkoreaner aber mit dem Verkauf von Speicherchips. Die ganze Branche kämpft mit sinkenden Preisen für diese Produkte. Außerdem haben Unternehmen wegen der schwächelnden Weltkonjunktur und der Unsicherheiten wegen des Handelskonflikts zwischen den USA und China Ausgaben für Rechenzentren zusammengestrichen.
Samsung hat bereits seit 2018 mit rückläufigen Gewinnen zu kämpfen. Doch die Zeichen stehen nach Einschätzung von Experten auf Erholung. Die Preise hätten sich stabilisiert und im zweiten Quartal könnte es sogar wieder Preiserhöhungen geben, sagte Analyst Park Sung-soon vom Brokerhaus Cape Investment & Securities. Der US-Samsung-Rivale Micron Technology signalisierte im vergangenen Monat, die Speicherchip-Branche werde sich im Laufe des Jahres erholen.
rtr