Der weltgrößte Uhrenhersteller Swatch hat im vergangenen Jahr trotz des starken Frankens soviel umgesetzt wie noch nie. Der Bruttoumsatz stieg um 4,6 Prozent auf den neuen Rekordwert von 9,2 Milliarden Franken. Auch im neuen Jahr will Swatch weiter wachsen, teilte der Konzern am Donnerstag mit. Der Start ins neue Jahr sei vielversprechend ausgefallen - allerdings auf Basis von Lokalwährungen. Die Anleger konnte der Uhrenhersteller nicht so recht überzeugen. Im Schweizer Leitindex rutschten die Aktien um gut vier Prozent ab.
Nicht mithalten mit dem Wachstum konnte der Gewinn. Dieser sank auch wegen des Wegfalls von Sonderfaktoren um gut ein Viertel auf 1,42 Milliarden Franken. Im Vorjahr hatte Swatch vom US-Schmuckkonzern Tiffany eine Schadenersatzzahlung von über 400 Millionen Franken erhalten. Ein Brand in einem Werk kostete das Unternehmen rund 200 Millionen Franken Umsatz.
Der Anstieg des Franken trifft den Uhrenhersteller mit seinem hohen Produktionsanteil in der Schweiz besonders hart. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte Mitte Januar die Euro-Untergrenze von 1,20 Franken aufgehoben. Dieser unerwartete Schritt wertete den Franken massiv auf.
Die negativen Effekte durch den Anstieg der Schweizer Franken konnte der Konzern, der neben günstigen Plastikuhren auch Luxusmodelle von Omega, Breguet und Glashütte im Angebot hat, teilweise abfedern. So dämpften zum einen in Fremdwährungen anfallende Marketinginvestitionen und Vertriebskosten die Auswirkungen. Zum anderen profitierte Swatch davon, dass die Kosten von Töchtern wie des Juweliers Harry Winston in den USA oder der Ladenkette Rivoli im Nahen Osten ebenfalls in Lokalwährungen erfasst werden. Zudem reagieren einige Marken des Konzerns mit Preiserhöhungen zwischen fünf bis sieben Prozent, was die schlechte Währungssituation ebenfalls teilweise ausgleiche. Swatch will nun unter anderem mit höheren Investitionen in den Wachstumsmärkten USA, Japan und China den negativen Währungseinfluss besser in den Griff bekommen.
Reuters