von Andreas Büchler




Intradaychart auf Stundenbasis und Analyse

Auf der einen Schulter der Marktteilnehmer sitzt derzeit vermutlich ein kleiner Engel, auf der anderen Seite ein Teufel. Ersterer flüstert ihnen "Gut Ding will Weile haben" ein - die nächsten knapp über 200 Punkte nach oben bis zur Fünfstelligkeit des Index sollten nicht überstürzt werden. Immerhin stößt der Markt bei 9800 Punkten an den oberen Rand eines schon über ein halbes Jahr gültigen, steilen Aufwärtstrendkanals. Dieser bewegt sich mit mehr als zwei Prozent nach oben, und das seit Monaten.

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Dazu kommt: Ein ähnlicher Trendkanal im Tageschart mit Obergrenze bei rund 9830/40 ist bereits mehr als eineinhalb Jahre alt (Seite 2). Auch wenn keiner weiß, wie lange und wie weit es ungestört nach oben gehen kann - irgendwann ist Schluss. Auch der Abstand zur 200-Tage-Linie bleibt mit knapp 14 Prozent am oberen Rand dessen, was in der Vergangenheit stets zu einer Korrektur führte (Seite 5). Der Engel der Vernunft mahnt also zur Vorsicht. Stellen Sie sich einfach vor, es ginge nicht um 10.000 Punkte sondern beispielsweise um 8432 Zähler - wer würde dann noch auf dem jetzigen Niveau kaufen, wenn es nicht die "Magie" der runden Schwelle gäbe?

Der gierige Teufel dagegen würde argumentieren, dass auch in Aufwärtstrends immer noch eine Beschleunigung möglich ist - wäre doch schade, das zu verpassen. Immerhin notieren fünf Sechstel der DAX-Papiere aktuell in einem Aufwärtstrend, was soll da schon groß passieren? Und ein bisschen Spiel haben die Kurse immer, auch wenn sie gemessen an den eingangs erwähnten, objektiven Indikatoren bereits leicht überhitzt sind - das hat auch die Vergangenheit immer wieder bewiesen.

Doch was dann? Selbst wenn der Deutsche Aktienindex sich noch einmal bis über die 10.000 aufbäumt, sind sofort folgende und lange anhaltende Anschlusskäufe sehr unwahrscheinlich. Dazu ist der Markt definitiv zu heiß gelaufen. Profis handeln an der Börse nach Wahrscheinlichkeiten, und spekulieren nicht auf die letzten Meter. Allenfalls mit Teilpositionen, abgesichert durch Stopps an den nächsten Unterstützungen lässt sich noch strategisch sinnvoll auf der Long-Seite agieren.

Dafür bieten sich die im Fünf-Minuten-Chart erkennbaren Kursmarken bei 9700 (sehr schwach weil bereits einmal durchbrochen), 9620/30 und rund 9535/85 Zählern (etwas stärker) an. Darunter hinaus gehende Rückschläge würden vermutlich eine Trendpause einläuten. Ein Sprung über die 9800er-Marke dagegen könnte im Gegenzug einen weiteren Sprint bis zunächst in Richtung 9830/40 und später sogar 9900 starten.

Tageschart

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Im Tageschart ist ein bis in den Sommer des vorletzten Jahres zurück reichender Aufwärtstrend erkennbar, der dem DAX derzeit Luft nach oben bis etwa in den Bereich zwischen 9635 und 9830/40 Punkten lässt. Eintrüben würde sich das positive Bild erst bei Kursen unter 8560 Punkten, dort befindet sich aktuell die 200-Tage-Linie. Sollte es also zu einer größeren Korrektur in einer Dimension von zehn Prozent kommen, wie sie zuletzt im Mai/Juni 2013 zu sehen war, wäre der Markt immer noch positiv zu sehen. Erst eine noch größere Konsolidierung wäre bedenklich, ist aus heutiger Sicht aber noch kaum vorstellbar.

Langfristiger Chart auf Wochenbasis und Analyse

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Bestimmt man im Wochenchart das durchschnittliche Anstiegstempo seit dem Beginn des langfristigen Aufwärtstrends im Jahr 2009 (grün durchgezogene Linie) und die maximalen Abweichungen davon (grün gestrichelt), lassen sich die nächsten Widerstände schätzen. Diese liegen - aus langfristiger Sicht - bei 9650 bis 10.500 Punkten. Eine breite Zone, innerhalb derer ein Blick auf kurzfristigere Charts eine genauere Orientierung bietet. Besonders die weiter entfernte, fünfstellige Kursmarke zeigt das Äußerste, was aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre nun beim DAX möglich sein dürfte.

Kommt es - aus heute noch nicht absehbaren Gründen - zu einem starken Einbruch, wären Kurse um 7500 ein guter Orientierungswert zum Einstieg, hier liegt eine starke horizontale Kaufzone.

Kurzfristiger Intradaychart auf 5-Minuten-Basis

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Charts zur Ergänzung der Analyse - Teil 1:

In diesem Fünf-Minuten-Chart auf Intraday-Basis sehen Sie die täglichen Kursbewegungen noch feiner aufgelöst, als bereits im Stunden-Intradaychart auf Seite 1. Besonders für kurzfristige Trader ist es hilfreich, auch kleinste Unterstützungen und Widerstände zu erkennen.

Kerzenchart auf Tagesbasis mit automatischer Mustererkennung

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Charts zur Ergänzung der Analyse - Teil 2:

In diesem Chart sehen Sie die täglichen Kurse als Candlesticks (Kerzenchart). Bestimmte Konstellationen signalisieren bevorstehende Änderungen im Trend - eine automatische Mustererkennung hilft dabei.

Abstand zur 21, 55 und 200-Tage-Linie in Prozent

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Charts zur Ergänzung der Analyse - Teil 3:

In diesem Chart stellen wir den prozentualen Abstand zu wichtigen gleitenden Durchschnittslinien grafisch dar. Auf einen Blick lassen sich damit zuverlässig kurz-, mittel- und langfristige Überhitzungstendenzen erkennen.

Unterstützungen und Widerstände