Alles das gibt auch den Goldaktien Auftrieb. Während viele Aktien zuletzt herbe Verluste hinnehmen mussten, legten Goldaktien gleichzeitig deutlich zu. Den Anteilsscheinen der Goldproduzenten hilft dabei der gestiegene Goldpreis auf die Sprünge, zumal viele Titel nach zuvor enormen Verlusten auch einfach ausgebombt waren. Besonders vorteilhaft gestaltet sich dabei das Umfeld für jene Branchenvertreter aus Ländern, deren Währungen abwerten. Denn laut Royal Bank of Canada trägt der daraus resultierende Effekt zu einer Verbesserung der Gewinnmargen bei. Als zusätzlichen positiven Faktor verweisen die Analysten der RBC Capital Markets zudem auf den tiefen Ölpreis, der einen nicht unwichtigen Kostenfaktor für die Branche darstellt.
Allgemein hält man bei RBC Capital Markets Goldaktien derzeit für besser aufgestellt als Vertreter aus anderen Bereichen des Rohstoffsektors. Begründet wird dieses Urteil damit, dass in Sachen Bilanzbereinigungen, Kosteneinsparungen und dem Verkauf von Aktivitäten, die nicht zum Kerngeschäft gehören, bei den Goldproduzenten schon deutlich mehr passiert sei als bei den sonstigen Rohstoffproduzenten. Auf den nachfolgenden Seiten berichtet Börse Online mehr zu fünf Goldaktien, bei denen RBC Capital Markets noch nennenswertes Kurspotenzial sieht. Die Kursziele liegen dabei um bis zu Prozent über den aktuellen Notierungen.
Auf Seite 2: Goldaktien-Favorit von RBC Capital Markets, Nummer fünf
Goldaktien-Favorit von RBC Capital Markets, Nummer fünf: Teranga Gold Corp. (WKN: A1C86Z, 0,56 Kanada-Dollar, 0,363 Euro, alle Kurs- und Bewertungsangaben beziehen sich auf den Stand vom 24. Februar)
Bei Terenga Gold beträgt das Kursziel von RBC Capital Markets 0,70 Kanada-Dollar. Damit hat der Titel theoretisch 25 Prozent Luft nach oben. Bei dem Unternehmen handelt es sich um einen kanadischen Goldproduzenten, der die Sabodala Goldmine betreibt. Diese befindet sich in Senegal und ist den Angaben der Gesellschaft zufolge die einzige Goldmine in dem westafrikanischen Land. Ausgehend von einen Rekordtief hat der Titel im Februar deutlich zugelegt, der langfristige charttechnische Abwärtstrend ist hier aber nach wie vor intakt.
Ende Januar hat die Gesellschaft neue operative Ergebnisse vorgelegt. Die Goldproduktion belief sich demnach im Dezemberquartal auf 51.292 Feinunzen, was 28 Prozent unter dem im Vorjahresquartal erreichten Wert lag. Auch die Gesamtjahresproduktion sank um 14 Prozent auf 182.282 Unzen Gold. Die Produktionsplanung wurde damit um neun Prozent verfehlt, was vom Unternehmen mit der Entnahme von Goldreserven durch selbstständig arbeitende Goldschürfer und Verzögerungen durch hereinbrechendes Gestein begründet wurde.
Für 2016 lautet die Vorgabe für die Goldproduktion 200.000-215.000 Unzen. RBC Capital Markets plant mit 210.000 Unzen für das laufende Jahr und mit 227.000 Unzen für 2017. Das stellt gegenüber den bisher für diese beiden Jahre jeweils erwarteten 241.000 Unzen eine deutliche Revision nach unten dar.
Die All-In Sustaining Costs werden bei 900-975 Dollar je Feinunze gesehen, nach 965 Dollar im Vorjahr, wobei für 2015 ein Durchschnittswert von unter 975 Dollar angestrebt worden war. RBC Capital Markets kalkuliert derzeit für 2016 mit All-In Sustaining Costs von 1.060 Dollar und für 2017 von 1.113 Dollar.
Die Barmittel beliefen sich zum Ende des Vorjahres auf 44 Millionen Dollar, nachdem im vierten Quartal 23 Millionen Dollar über eine Privatplatzierung eingespielt wurden. Die Schulden betrugen 15 Millionen Dollar.
Beim Gewinn je Aktie geht RBC Capital Markets für 2016 und 2017 von jeweils 0,02 Dollar aus. Zuvor beliefen sich die Prognosen auf 0,05 Dollar und 0,04 Dollar. Der Nettoinventarwert wird auf 0,52 Dollar beziffert. Daraus ergibt sich aktuell ein Verhältnis von Kurs zum Nettoinventarwert von knapp 1,1.
Auf Seite 3: Goldaktien-Favorit von RBC Capital Markets, Nummer vier
Goldaktien-Favorit von RBC Capital Markets, Nummer vier: Sandstorm Gold Ltd. (WKN: A1JX9B, 3,90 Kanada-Dollar, 2,603 Euro)
Einen starken Kursverfall hat in den vergangenen Jahren die Aktie von Sandstorm Gold erlitten. Ausgehend von einem im November 2011 bei 14,49 Kanada-Dollar aufgestellten Rekordhoch ging es bis November 2014 bis auf 2,80 Kanada-Dollar nach unten. Dieses Zwischentief wurde seitdem noch zwei Mal einem ernsten Härtetest unterzogen, doch bisher hat diese Unterstützung gehalten.
Seit dem 22. Januar hat die Notiz sogar einen starken Zwischenspurt hingelegt und wenn es nach RBS Capital Markets geht, dann ist dieser Lauf noch nicht zu Ende. Eine Outperformer-Einschätzung für den Titel ist jedenfalls mit einem Kursziel von 5,00 Kanada-Dollar verbunden. Das liegt um 28,2 Prozent über den aktuell gültigen Notierungen.
Anders als bei den vier anderen Favoriten handelt es sich bei Sandstorm Gold um ein Gold-Streaming- und Royalty-Unternehmen. Gesellschaften dieser Art stellen Goldproduzenten Kapital zum Ausbau der Geschäfte zur Verfügung und erhalten dafür im Gegenzug eine bestimmte Menge des geförderten Goldes. Sandstorm verfügt über 132 solcher Abkommen, wobei sich 19 Minen bereits in der Produktion befinden. Das Management plant das Portfolio weiter auszubauen, wobei der Fokus auf kostengünstige Produzenten liegt.
Nach der Bekanntgabe eines Nettoverlusts von 5,5 Millionen Dollar im dritten Quartal rechnet RBC Capital Markets für das vierte Quartal mit rückläufigen Goldverkäufen. Gleichzeitig wird aber auf eine Anhebung der Produktionsprognose für 2016 gehofft, wobei das aber nur für den Fall gilt, dass es bei True Gold nicht zu Lieferverzögerungen kommen wird. Abgesehen davon glauben die Analysten, dass der Markt vor allem darauf achten wird, was zum Abschluss weiterer Royalty-Streaming-Abkommen geplant wird.
Die All-in sustaining costs werden für 2015 bei 405 Dollar pro Feinunze gesehen und für 2016 bei 406 Dollar. Bei den Goldverkäufen wurden die Prognosen für 2016 von 54.000 auf 51.000 Unzen gesenkt und für 2017 von 56.000 auf 54.000 Tonnen. Die Vorhersagen für den Gewinn je Aktie wurden zuletzt für das laufende Jahr von minus 0,05 Dollar auf minus 0,10 Dollar gesenkt und für 2017 von minus 0,02 Dollar auf minus 0,07 Dollar. Der Nettoinventarwert wird mit 2,08 Dollar angegeben. Das Verhältnis von Kurs zum Nettoinventarwert beläuft sich somit auf 1,875.
Auf Seite 4: Goldaktien-Favorit von RBC Capital Markets, Nummer drei
Goldaktien-Favorit von RBC Capital Markets, Nummer drei: B2Gold Corp. (WKN: A0M889, 1,49 Kanada-Dollar, 0,982 Euro)
Der Kursverlauf vieler Goldaktien ähnelt sich. Nach einem zuvor steilen Anstieg, ging es dann einige Jahre langabwärts, bevor jetzt ernstzunehmende Ansätze unternommen werden, sich aus dem Abwärtsstrudel zu befreien. Einen Kursverlauf nach dem beschriebenen Strickmuster hat auch B2Gold zu bieten. Dahinter steckt ein mittelgroßer Goldproduzent, der sich auf Schwellenländer fokussiert hat. Betriebliche Aktivitäten entfaltet das Unternehmen in Asien, Lateinamerika und in Afrika, wobei sich derzeit vier Minen bereits in der Produktion befinden.
Mitte Januar hat die Gesellschaft erste Daten für das abgelaufene Jahr gemeldet. Den Angaben zufolge wurde 2015 bei der Goldproduktion mit 493.265 Unzen ein neuer Rekord erreicht. Auch der Umsatz stellte mit 553,7 Millionen US-Dollar einen neuen Rekord dar. Zu den Zielen für 2016 hieß es, bei der Produktion wolle man 510.000-550.000 Unzen Gold erreichen und bei den Cash-Betriebskosten werden 560-595 US-Dollar je Feinunze anvisiert. Die Planungen bei den All-in sustaining costs sehen eine Spanne von 895-925Unzen vor.
Laut RBC Capital Markets lag die für das Vorjahr gemeldete Produktion um 7.000 Unzen unter den Vorgaben von B2Gold, die hauseigenen Analysten hätten aber nur mit 480.000 Unzen Gold gerechnet. RBC hat die Prognosen für die Produktion in den Jahren 2016 und 2017 gesenkt. Und zwar von 542.000 auf 525.000 bzw. von 576.000 auf 560.000 Unzen. Die Ergebnisschätzungen wurden dagegen für diese beiden Jahre von 0,00 Dollar auf 0,01 Dollar bzw. von 0,02 Dollar auf 0,04 Dollar angehoben. Bei den All-in sustaining costs wird mit 904 Dollar und 886 Dollar gerechnet. Der Nettoinventarwert wird auf 1,99 Dollar beziffert, woraus sich ein Verhältnis von Kurs zum Nettoinventarwert von 0,75 ergibt.
In Sachen Kapitalausstattung wird davon ausgegangen, dass entsprechend der Angaben des Managements zur Produktionsaufnahme bei der Fekola-Mine zusätzlicher Finanzierungsbedarf besteht. 2016 sollen zum Ausbau von Fekola 233 Millionen Dollar investiert werden und laut RBC könnten 100-200 Millionen Dollar davon extern aufgenommen werden. Dieser potenzielle Belastungsfaktor hänge zwar über den Aktien von B2Gold, der Titel wird aber dennoch als Outperformer eingestuft. Das Kursziel beträgt 2,00 Kanada-Dollar und bewegt sich damit um 34,2 Prozent über den aktuell gültigen Notierungen
Auf Seite 5: Goldaktien-Favorit von RBC Capital Markets, Nummer zwei
Goldaktien-Favorit von RBC Capital Markets, Nummer zwei: Argonaut Gold Inc. (WKN: A1C70D, 1,52 Kanada-Dollar, 1,047 Euro)
Einen besonders tiefen Absturz hat die Aktie von Argonaut Gold hinter sich. Ausgehend von einem im November 2012 aufgestellten Rekordhoch von 10,94 Kanada-Dollar sackte die Notiz bis zum 19. Januar 2016 auf ein Tief von 0,79 Kanada-Dollar ab. Seitdem hat sich der Kurs zwar fast verdoppelt, aber der langfristige charttechnische Abwärtstrend ist deswegen noch immer nicht geknackt.
Diese 2009 gegründete kanadische Gesellschaft ist operativ in Kanada und in Mexiko aktiv. Laut RBC resultieren dabei 84 Prozent des Nettoinventarwertes aus Mexiko. Das sei aktuell als Vorteil zu werten, weil die Operationen in Mexiko von dem schwachen Peso, der seit Jahresbeginn zum Dollar rund neun Prozent verloren hat, profitieren würden.
Nachrichtlich wartete die Gesellschaft im Januar mit einer aktualisierten Vormachbarkeitsstudie zum Magino-Projekt in Ontario auf. Der neuen Berechnung zufolge liegt die Zahl der zu produzierenden Unzen jetzt 70 Prozent höher und die Cash-Kosten um 16 Prozent tiefer. Insgesamt sollen 2,8 Millionen statt 1,7 Millionen Unzen Gold gewonnen werden und die Cash-Kosten sollen 582 Dollar statt 693 Dollar pro Unze betragen. Im Gegenzug stiegen die Kosten für den Bau der Mine um 184 Millionen auf 540 Millionen Dollar. Die Amortisierungsdauer sinkt trotzdem von 4,2 auf 2,6 Jahre. Analysten gehen dennoch davon aus, dass sich das Unternehmen zunächst auf den Ausbau des San Agustin-Projekt in Mexiko konzentrieren wird. RBC hält Argonaut für relativ gut mit Kapital ausgestattet. Die Cashmittel werden auf 46 Millionen Dollar beziffert, bei Schulden von fünf Millionen Dollar.
Eine für 2015 gemeldete Produktion von 139.000 Unzen bewegte sich im Rahmen der anvisierten 135.000-145.000 Unzen. Die Planungen für 2016 sehen eine Produktion von 130.000-140.000 Unzen vor, bei Cash-Kosten von 750-800 Dollar je Feinunze. RBC hat die Produktionsschätzungen für 2016 von 134.000 auf 129.000 Unzen gesenkt und für 2017 von 131.000 auf 129.000. Beim Ergebnis je Aktie wird für 2016 unverändert mit minus 0,06 Dollar gerechnet und für 2017 mit einem Verlust von 0,04 Dollar statt wie bisher mit minus 0,03 Dollar.
Bei den All-In Sustaining Costs wird für 2016 mit 977 Dollar kalkuliert nach 978 Dollar und für 2017 mit 912 Dollar. Der Nettoinventarwert wird mit 2,85 Kanada-Dollar angegeben, so dass sich das Verhältnis von Kurs zum Nettoinventarwert bei 0,53 bewegt. Das Outperformer-Anlageurteil ist mit einem Kursziel von 2,00 Kanada-Dollar versehen. Das liegt um 31,6 Prozent über den momentan gültigen Kursen.
Auf Seite 6: Goldaktien-Favorit von RBC Capital Markets, Nummer eins
Goldaktien-Favorit von RBC Capital Markets, Nummer eins: Dundee Precious Metals Inc. (WKN: A0CAN0, 1,17 Kanada-Dollar, 0,78 Euro)
Ähnlich wie Argonaut war Dundee Precious Metals zwischenzeitlich auf ein Penny-Stock-Dasein degradiert worden. Stellt man den dabei erreichten Tiefkurs von 0,85 Kanada-Dollar dem im Jahr 2006 bei 14,05 Kanada-Dollar aufgestellten Rekordhoch gegenüber, dann ist das ein ausgesprochen tiefer Fall. Passend dazu fällt dem Autor zunächst einmal nur das Sprichwort "Hochmut kommt vor dem Fall" ein, denn ein Top-Manager des Unternehmens hat sich im Jahr 2010, als die Welt für die Goldproduzenten noch in Ordnung schien, auf einer Konferenz bei Fragen sehr herablassend verhalten. Allerdings war das damals in der Branche auch nicht unbedingt ein Einzelfall.
Vom Januar-Tief hat sich die Notiz zuletzt etwas gelöst und zur Wochenmitte konnte sogar die Marke von einem Kanada-Dollar deutlicher überwunden werden. Geht es nach den Analysten von RBC Capital Markets, dann wird die Aktie weiter zulegen können. Das Anlageurteil Outperformer ist hier jedenfalls mit einem Kursziel von 2,50 Kanada-Dollar versehen. Bei Zielerreichung wäre das gleichbedeutend mit einem Anstieg von 113,7 Prozent. Das klingt sehr ehrgeizig, allerdings ist zu bedenken, dass sich der Nettoinventarwert laut RBC auch auf 4,70 Kanada-Dollar beläuft. Das Verhältnis von Kurs zum Nettoinventarwert beträgt somit aktuell nur 0,249.
Die geschäftliche Entwicklung passt indessen zum bisher schwachen Kursverlauf. Für 2015 hat die Gesellschaft einen Nettoverlust von 47,0 Millionen US-Dollar gemeldet, nachdem bereits 2014 ein Nettoverlust von 58,9 Millionen Dollar angefallen war. Die Cash-Kosten beliefen sich im vierten Quartal auf 485 US-Dollar und die All-In-Sustaining-Kosten auf 758 US-Dollar je Feinunze. Für das Geschäftsjahr 2016 wird eine Produktion von 119.000-139.000 Unzen Gold angepeilt, von 35,3-40,5 Millionen Pfund Kupfer, 9,0-14,0 Millionen Pfund Zink und 588.000-708.000 Unzen Silber in Kupfer- und Zinkkonzentraten. Die Cashkosten je verkaufter Unze Gold werden nach Beiproduktgutschriften zwischen 600-835 US-Dollar gesehen und die All-In-Sustaining-Kosten zwischen 940-1.070 US-Dollar je Feinunze.
RBS sagt für die in Bulgarien, Armenien, Serbien und Namibia aktive Dundee Precious Metals für das laufende Jahr eine Goldproduktion von 144.000 Unzen voraus und von 43 Millionen Pfund beim Kupfer. Positive Impulse erhofft man sich für 2016 durch Fortschritte bei der Krumnovgrad-Mine in Bulgarien. Bei den Schätzungen für den Gewinn je Aktie sind die Analysten für 2016 von 0,11 Dollar auf 0,04 Dollar zurückgerudert, während für 2017 die Prognose von 0,25 Dollar auf 0,28 Dollar angehoben wurde. Sollte die Vorhersage für das kommende Jahr stimmen, dann wäre die Bewertung auch auf KGV-Basis sehr niedrig.