Weil an dem Plan aktivistische Investoren mitschrieben, könnten kurstreibende Veränderungen ins Haus stehen. Co-Autoren waren der US-Hedgefonds Oaktree Capital sowie der Investor Glenn Welling mit seinem Fonds Engaged Capital.

Zuvor war SunOpta bereits im Mai dieses Jahres von Jason H. Karps Tourbillon Capital angegriffen worden, die 9,9 Prozent der Aktien halten. Der Hedgefonds forderte damals, "unverzüglich eine unabhängige Investmentbank mit der Beratung über wertsteigernde Maßnahmen zu beauftragen - inklusive eines Unternehmensverkaufs". Grund: Der Aktienkurs des Konzerns war in etwas über einem Jahr um fast 70 Prozent auf umgerechnet 3,39 Euro gefallen.

Auslöser des Kurssturzes war der Kauf von Sunrise im Sommer 2015. Die Akquisition des US-Anbieters von Tiefkühlobst war die teuerste Übernahme der Firmengeschichte und sollte die Marktführerschaft bei Eigenmarken für herkömmliches und Biotiefkühlobst bringen. Doch Sunrise war teuer. Der Kaufpreis von rund 444 Millionen US-Dollar wurde mit Millionenschulden und neu ausgegebenen Aktien finanziert. Als Folge ließen höhere Zinsen und die Integration die Kosten steigen. Der Mix führte in den ersten sechs Monaten 2016 zu einem Verlust von 14,4 Millionen Dollar, während der Umsatz um über ein Viertel auf 700,5 Millionen Dollar stieg.

Der Trend ist nicht immer dein Freund



Aber der Zukauf ist nicht das einzige Problem. Bio und gentechnisch unveränderte Lebensmittel liegen zwar im Trend, dennoch wachsen die Kanadier langsamer als der Markt, gleichzeitig schrumpfen die Margen.

Als Reaktion auf die erste Attacke holte SunOpta Berater ins Haus und sprach mit großen Aktionären, darunter auch Glenn Welling. Der Manager stieg Mitte September mit 7,5 Prozent ein, und wie man von ihm weiß, sucht er gern das Gespräch mit der Führungsriege seiner Investments. Dieser Ansatz brachte seinem 353 Millionen Dollar schweren Fonds in diesem Jahr bisher eine Rendite von 18 Prozent. Nun arbeitet SunOpta mit dem aktivistischen Investor zusammen. Dieser will, so definiert Welling seine Rolle bei seinen Engagements, dafür sorgen, dass "endlich der Abzug gezogen wird".

Was der Guru bei SunOpta anvisiert, reicht laut einem Insider von strategischer Partnerschaft über Veränderungen im Vorstand bis zu einem späteren Verkauf. Auf Letzteres zielt Welling angeblich aber erst, wenn die hausgemachten Probleme gelöst sind. Kann er SunOptas Profitabilität steigern, dürfte das den Verkaufspreis deutlich erhöhen.