Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Das gilt auch beim Kauf von Gold. Während Fans des Edelmetalls in Deutschland eher zu Münzen und Barren greifen, steht in vielen Teilen der Welt Goldschmuck hoch im Kurs - etwa in Indien, in China und im arabischen Raum.
Die Beweggründe für den Kauf als Kapitalanlage dürften aber stets die gleichen sein: Anders als Papiergeld hat Gold einen realen Wert und ist nicht beliebig reproduzierbar. Dank dieser Eigenschaft und seiner Seltenheit hat es sich über die Jahrtausende hinweg als Wertspeicher und Krisenwährung bewährt. Daher ist das Edelmetall bei vielen Finanzprofis wie dem renommierten Vermögensverwalter Bert Flossbach eine feste Größe in ihren Portfolios.
Gerade in letzter Zeit wird über diese Funktion wieder verstärkt gesprochen. Hintergrund ist die aktuell ungewöhnlich hohe Inflation. In Deutschland kosteten Waren und Dienstleistungen im September 4,1 Prozent mehr als vor einem Jahr - der höchste Stand seit knapp 28 Jahren. Jenseits des Atlantiks verteuerten sich die Preise gegenüber September 2020 sogar um 5,4 Prozent. Gold gilt als guter Schutz, wenn der Wert von Papiergeld spürbar abnimmt. Diese Funktion zeigen auch historische Daten zur Performance von Gold in den vergangenen Jahrzehnten.
Angesichts der hohen Teuerungsraten blicken manche Anleger daher etwas verwundert auf die zuletzt schwache Wertentwicklung des Edelmetalls. In den vergangenen drei Monaten gab der Preis um zwei Prozent nach, auf Jahressicht gar um sechs Prozent.
Für diesen Trend gibt es mehrere Gründe. Einer davon ist der starke US-Dollar, der sich seit Monaten mit breiter Brust zeigt und gegenüber vielen Währungen aufgewertet hat. Für Gold sind das schlechte Nachrichten. Denn durch die Stärke der amerikanischen Währung wird das Edelmetall für Anleger aus dem Nicht-Dollar-Raum teurer und die Kaufbereitschaft sinkt.
Besonders belastend sind darüber hinaus die aktuellen Diskussionen über eine straffere Geldpolitik der US-Notenbank. Denn das sogenannte Tapering würde die Anleiherenditen in die Höhe treiben und Zinspapiere damit attraktiver machen. Das Edelmetall hätte im direkten Vergleich das Nachsehen.
An dieser Stelle zeigt sich ein Dilemma für Gold und seine Fans. Eine erhöhte Inflation, die den Edelmetallpreis antreiben könnte, wird wahrscheinlich dafür sorgen, dass die Währungshüter ihre Geldpolitik straffen, um der Teuerung entgegenzuwirken. Das wiederum würde den Goldpreis belasten.
Preissprünge sind möglich
Diese Gemengelage hat in den vergangenen Wochen so manchen Anleger abgeschreckt. Das gilt sowohl für die Seite der längerfristig orientierten Investoren als auch für die der spekulativen. In den letzten Septembertagen und der ersten Oktoberwoche mussten Gold-ETFs, die dem Preis des Edelmetalls folgen, acht Tage in Folge Abflüsse hinnehmen. Um insgesamt 20 Tonnen sanken ihre Bestände in dieser Zeit laut Commerzbank.
Auch bei den Investoren, die am Terminmarkt auf den Goldpreis wetten, herrscht noch keine Euphorie. Zwar ist das Lager der Optimisten in der vergangenen Woche größer geworden, dennoch bewegt sich ihre Zahl auf einem niedrigen Niveau. Von dieser Seite gibt es zurzeit also ebenfalls kein Unterstützung für die Notierungen.
Dementsprechend verhalten fallen die Prognosen der Experten erst einmal für die nähere Zukunft aus. "Damit der Goldpreis wieder nachhaltig auf die Beine kommt, bedarf es unserer Meinung nach nennenswerter Käufe seitens der Finanzinvestoren", sagt Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann. "Diese sind aktuell jedoch nicht in Sicht." Auch mittelfristig erscheint vielen ein deutlich höherer Goldpreis unwahrscheinlich. Die Schweizer Bank J. Safra Sarasin rechnet etwa mit 1.830 Dollar pro Feinunze zum Ende 2022, knapp vier Prozent über dem aktuellen Niveau. Rohstoffanalyst Gabor Vogel von der DZ-Bank prognostiziert 1.750 Dollar, was ungefähr dem derzeitigen Preis entspricht.
"Für 2022 erwarten wir eine solide wirtschaftliche Entwicklung und ein etwas höheres Zinsniveau", sagt er. "Deshalb werden wir vermutlich eine leichte Rotation aus Gold-ETFs raus in ertragreichere Anlageklassen sehen." Diese Abflüsse könnten jedoch zumindest ausgeglichen werden durch eine stärkere Schmucknachfrage infolge der guten Konjunktur. Immerhin sieht der Analyst in den kommenden Wochen Raum für eine kleine Erholung. "Wir denken, das aktuell noch anziehende Inflationsniveau kann für einen kurzfristigen Preisanstieg bei Gold sorgen", sagt er.
Deutlichere Sprünge sind aber nicht auszuschließen. Denn Anlässe für steigende Notierungen sind durchaus vorhanden. Sollten beispielsweise die Erwartungen an die Inflation im kommenden Jahr steigen, dürfte dies dem Edelmetall Rückenwind geben. Wenn dann auch noch die Wirtschaft schwächelt, könnte es zu einem Szenario kommen, das als Stagflation bezeichnet wird: Hohe Teuerungsraten treffen auf eine gebremste Konjunktur. In einem solchen Umfeld würde Gold brillieren.
Ein Risiko für die Finanzmärkte droht zudem aus China: Die Schieflage im Immobiliensektor beschränkt sich nicht auf den Entwickler Evergrande, auch andere Unternehmen - etwa Fantasia und Modern Land - sind betroffen. Zwar sind ausländische Banken in diesem Bereich kaum aktiv, doch eine Krise im Immobiliensektor könnte Chinas Wirtschaftskraft empfindlich beeinträchtigen. Schockwellen, die um den Globus gehen, wären dann möglich. Gold könnte als Stabilisator gefragt sein. Ähnliches gilt für den schwelenden Streit um eine Erhöhung der Schuldenobergrenze in den USA.
Sich gegen derartige Verwerfungen abzusichern, ist der wohl wichtigste Beweggrund für Anleger, Barren und Münzen zu kaufen. Um zu ermitteln, wo sie das am besten tun sollten, prüft das Deutsche Kundeninstitut (DKI) im Auftrag von €uro am Sonntag einmal jährlich Edelmetallhändler, die hierzulande tätig sind. Für den aktuellen Test wurden zehn Anbieter vom DKI unter die Lupe genommen. Diese mussten sich in fünf Kategorien beweisen, rund 300 Kriterien wurden herangezogen, um die besten Adressen zu ermitteln.
In diesem Jahr gibt es einen neuen Gewinner: Philoro Edelmetalle konnte die Testerinnen und Tester am meisten überzeugen. 2019 und 2020 hatte Anlagegold24 den ersten Platz erringen können, dieses Mal reichte es für den Anbieter nur für Platz 3. Den Platz auf dem Siegertreppchen komplettiert das Unternehmen GoldSilberShop.de, das den zweiten Rang erobert.
Um die Abstufung auf den vorderen Plätzen noch feiner auszudifferenzieren, wurde in diesem Jahr erstmals die Note "sehr gut+" vergeben. "Damit soll eine außerordentliche Leistung honoriert werden", erklärt Projektmanagerin Celina Stromski-Dresler vom DKI.
Die neue Note für ein herausragendes Testergebnis erhalten die beiden vordersten Plätze. Mit "sehr gut" beurteilt werden die Ränge 3 bis 5. Danach folgen drei Mal "gut" und zwei Mal "befriedigend".
Dieses Gesamtergebnis kann sich sehen lassen. Kein einziger der getesteten Anbieter ist durchgefallen, nicht einmal die Note "ausreichend" wurde vergeben. Fast alle Unternehmen konnten ihre Punktzahl, aus der sich die Zensur ergibt, im Vergleich zum Vorjahr steigern, manche sogar deutlich. Selbst die beiden Edelmetallhändler mit dem Urteil "befriedigend" stehen einem "gut" näher als einem "ausreichend".
Analysiert wurden fünf Kategorien, die mit unterschiedlicher Gewichtung in das Ergebnis einflossen. In der Rubrik "Konditionen" wurde untersucht, wie fair die Preisgestaltung und die Gebühren sind. Der günstigste Anbieter erhielt die meisten Punkte, der teuerste die wenigsten. Besonders glänzen konnte hier Philoro Edelmetalle. Der Anbieter übertraf die für gewöhnlich vergebene Höchstpunktzahl sogar leicht, weil er einige Bonuskriterien erfüllte, und konnte so einen deutlichen Abstand zum Zweitplatzierten in dieser Kategorie (ESG Edelmetall-Service) herausarbeiten. "Mit dieser außerordentlichen Leistung legte Philoro die Grundlage für den Gesamtsieg", sagt Stromski-Dresler.
Als genauso bedeutsam stuft das DKI die Kategorie "Transparenz & Sicherheit" ein und gewichtet sie ebenfalls mit 30 Prozent. Um hier zu punkten, müssen die Anbieter umfassend über ihre wirtschaftliche Lage Auskunft geben, indem sie beispielsweise über ihr Eigenkapital und ihre Rentabilität informieren. Außerdem wird die Sicherheit des Handels, insbesondere der Versand und der Datenschutz, bewertet. Hier schneiden die Unternehmen Pro Aurum und Philoro Edelmetalle mit Abstand am besten ab. Weil sie mehrere Bonuskriterien erfüllten, übertrafen sie die normale Höchstpunktzahl.
In der Kategorie "Handel", die 20 Prozent zählt, gelang GoldSilberShop.de dieses Kunststück - was zu Platz 1 führte. Hier beurteilten die Testerinnen und Tester des DKI den Leistungs- und Produktumfang der Händler. Je mehr Münzen und Barren aus verschiedenen Edelmetallen angeboten wurden, desto mehr Punkte wurden vergeben. Mit Abstand folgten die Anbieter ESG Edelmetall-Service und Anlagegold24 auf den Plätzen 2 und 3. Zudem wurde der Kundenservice unter die Lupe genommen. Die Tester gaben sich verdeckt als mögliche Kunden aus und stellten Fragen per Telefon oder E-Mail. Je nachdem, wie schnell, kompetent und freundlich geantwortet wurde, wurden die Punkte in dieser Kategorie vergeben. So gut wie nichts auszusetzen gab es am Kundenservice von ESG Edelmetall-Service und Philoro Edelmetalle, die die Plätze 1 und 2 in dieser Rubrik belegten.
Beim Kundenservice machte das DKI die größten Verbesserungen im Vergleich zu früheren Untersuchungen aus. "Es fällt extrem auf, dass sich der Kundenservice konstant verbessert", sagt Stromski-Dresler. "Besonders die schnellen Reaktionszeiten auf Anfragen per Mail stechen hervor."
Als Fünftes wurde die Rubrik "Altgoldankauf" untersucht. Wie in den Vorjahren floss sie allerdings nicht in die Gesamtbewertung ein, weil nicht alle Anbieter in diesem Geschäftsfeld aktiv sind. Bewertet wurden der Umfang des Ankaufs, die Transparenz und die Methodik zur Wertermittlung. Die höchsten Punktzahlen erzielten Pro Aurum und Philoro Edelmetalle.
Der Test zeigt: Für den Kauf von Edelmetallen gibt es eine Reihe guter Adressen in Deutschland . Die Qualität der Anbieter nimmt kontinuierlich zu, dubiose Geschäftspraktiken müssen Anleger bei den geprüften Unternehmen nicht befürchten. Die Lage an den Finanzmärkten ist unübersichtlich und risikoreich genug - da ist es erfreulich, dass sich Anleger beim Golderwerb voll und ganz auf die getesteten Händler verlassen können.
Weitere Edelmetalle
Chancen mit Silber, Platin und Co.
Gold ist mit großem Abstand das beliebteste Edelmetall bei Anlegern. Dennoch lohnt ein Blick auf die Alternativen. Denn eine Reihe von Händlern bietet in ihrem Sortiment auch Silber, Platin und Palladium an. Diese Edelmetalle lassen sich wie Geld ebenfalls physisch erwerben. Mithilfe von sogenannten Exchange Traded Commodities, kurz ETCs, können Anleger aber auch ganz bequem von steigenden Preisen bei den wertvollen Metallen profitieren - oder im Gegenzug auf fallende Notierungen setzen.
Im Gegensatz zu Gold werden Silber, Platin und Palladium häufiger in der Industrie eingesetzt. Ihre Preise richten sich daher stärker nach der konjunkturellen Lage beziehungsweise dem Wohlergehen bestimmter Branchen.
Eine wichtige Rolle bei der Transformation der Wirtschaft in Richtung Klimaneutralität spielt Silber. Der "kleine Bruder von Gold" ist speziell beim Ausbau der Sonnenenergie gefragt. Wegen seiner sehr hohen Leitfähigkeit ist Silber unverzichtbar, wenn es um die Herstellung von Solarpanels geht. Daneben werden für den Aufbau eines globalen 5G- Netzes Komponenten wichtig, die stark auf Silber angewiesen sind.
Die Preise für das Edelmetall sind nach dem Corona-Crash von rund zwölf auf in der Spitze 29 US-Dollar gestiegen. Aktuell notiert die Feinunze bei etwa 23 Dollar. Wer von erneut anziehenden Preisen profitieren will, kann zu einem ETC wie dem Xtrackers Physical Silver (ISIN: DE 000 A1E 0HS 6) greifen.
Verknüpft mit der Autobranche
Stärker mit einem alten Industriezweig verbunden sind Platin und Palladium. Beide kommen in der Autoindustrie zum Einsatz, Platin bei der Herstellung von Dieselkatalysatoren, Palladium bei der Produktion von Benzinkatalysatoren. Die Notierungen der zwei Edelmetalle sind seit den Hochs im Frühjahr wieder deutlich zurückgegangen. Ein wesentlicher Grund ist der Chipmangel in der Automobilindustrie, der zu Fertigungsproblemen und verringerten Stückzahlen führt.
Zuletzt zogen die Preise für Platin und Palladium wieder an, was Marktbeobachter auf die Aktivität von spekulativen Investoren zurückführen. Klar ist: Wer mithilfe etwa des WisdomTree Physical Palladium ETC (DE 000 A0N 62E 5) oder des WisdomTree Physical Platinum ETC (DE 000 A0N 62D 7) auf steigende Preise bei den Weißmetallen setzen will, sollte sich vor größeren Schwankungen nicht fürchten. Im Kursteil von €uro am Sonntag lassen sich die Kurse der genannten ETCs Woche für Woche verfolgen. Auch die beliebtesten Gold-ETCs, Xetra-Gold und Euwax Gold, sind dort aufgeführt.
Für Anleger, die sich mit einem Edelmetall bewusst gegen Verwerfungen im globalen Finanzsystem absichern wollen, empfiehlt es sich generell, bei Gold zu bleiben, weil es am gebräuchlichsten ist.
€URO AM SONNTAG GOLDHÄNDLERTEST
Das Deutsche Kundeninstitut (DKI) hat für €uro am Sonntag zum neunten Mal die Qualität von Edelmetallhändlern getestet. Bewertet wurden zehn Anbieter nach 300 Einzelkriterien, 280 Kundenkontakte fanden statt. Für die Rangliste waren vier Kategorien entscheidend. Eine Zusatzkategorie (Altgoldhandel) wurde beurteilt, ohne in die Gesamtnote einzufließen.
Konditionen (Gewichtung 30 Prozent): Verglichen wurden die Preise beim Verkauf und Ankauf eines Goldbarrens, einer Krügerrand-Goldmünze und einer Silbermünze Maple Leaf mit einem Gewicht von jeweils einer Unze. Zudem wurden Gebühren wie Versandkosten bewertet.
Sicherheit/Transparenz (30 Prozent): Untersucht wurde, wie vertrauenswürdig und sicher der Handel über den Anbieter ist. Teil der Analyse war, wie solide der Edelmetallhändler wirtschaftet und ob er Informationen transparent bereitstellt.
Handel (20 Prozent): Das Deutsche Kundeninstitut bewertete den Leistungs- und Produktumfang. Entscheidend waren vor allem die Sortimentsbreite (Umfang der angebotenen Edelmetalle) und -tiefe (Anzahl der Produkte je Edelmetallart).
Kundenservice (20 Prozent): Beurteilt wurden Kompetenz, Geschwindigkeit und Freundlichkeit des Kundenservice, den die Händler per Telefon, E-Mail und Facebook sowie in ihren Onlineshops bieten.
Altgoldankauf: Das DKI untersuchte, inwiefern Altgold und Altsilber angekauft und welche Methoden genutzt werden, um Wert und Echtheit zu bestimmen.
INVESTOR-INFO
Rechtliches
Steuern und Geldwäsche
Gold-Investments werden unterschiedlich besteuert. Beim Kauf von physischem Gold zum Zweck der Kapitalanlage fällt keine Mehrwertsteuer an. Wer Münzen oder Barren erwirbt, die aus einem anderen Edelmetall bestehen, zahlt dagegen 19 Prozent an den Fiskus. Für Münzen aus dem Nicht-EU- Ausland kann jedoch die günstigere Differenzbesteuerung angewendet werden.
Beim Verkauf von Barren oder Münzen aus Gold oder einem anderen Edelmetall bleiben Gewinne steuerfrei, wenn seit dem Erwerb mehr als ein Jahr vergangen ist (Spekulationsfrist). Diese Regelung gilt auch für Wertpapiere, die dem Goldpreis folgen, mit Gold physisch hinterlegt sind und einen grammgenauen Lieferanspruch verbriefen (z. B. Xetra-Gold oder EUWAX Gold II).
Wer Edelmetalle im Wert von weniger als 2.000 Euro kauft, kann beim Erwerb anonym bleiben. Das funktioniert aber nur beim Einsatz von Bargeld in der Filiale. Ab 2.000 Euro sind die Händler gemäß Geldwäschegesetz verpflichtet, die Identität des Käufers festzustellen. Bis Ende 2019 lag diese Grenze bei 10.000 Euro.
Münzen und Barren
Starker Schutz
Wer sich vor Extremrisiken im Finanzsystem schützen will, kauft Münzen oder Barren aus Gold. Münzen haben den Vorteil, dass sie sich leichter als Zahlungsmittel einsetzen lassen, Barren sind dagegen in der Anschaffung etwas günstiger, weil aufwendige Prägearbeiten entfallen. Bei Münzen sollten Anleger gängige Prägungen wie Krügerrand, Maple Leaf oder Wiener Philharmoniker bevorzugen. Sammlermünzen sind weniger gut für Anlagezwecke geeignet, weil nicht sicher ist, wie hoch der ideelle Wert in Zukunft sein wird. Beim Gewicht gilt: Je schwerer die Münze oder der Barren ist, desto geringer ist beim Erwerb der Aufschlag zum aktuellen Goldpreis.
Sicherheit
Aufbewahrung und Betrug
Wer Edelmetalle zu Hause sicher lagern will, braucht einen soliden Wandtresor. Als Alternative kommt ein Schließfach bei einer Bank oder einem privaten Anbieter in Betracht. Diese kosten allerdings einige Dutzend bis mehrere Hundert Euro pro Jahr. Beim Vergleich der Angebote sollten Anleger auch auf den Versicherungsschutz achten.
Edelmetalle sollten nur bei renommierten Unternehmen gekauft werden. Gerade im Internet sind viele Betrüger unterwegs, die vermeintlich Münzen und Barren anbieten, aber nur abkassieren. Ihre Online-Auftritte ähneln denen seriöser Händler. Die Website gold.de führt eine Schwarze Liste mit 347 Fake-Shops, die Anleger meiden sollten.
Nachhaltigkeit
Umwelt und Emissionen
Unter ökologischen und sozialen Aspekten kann Gold problematisch sein. Bei der Förderung werden giftige Chemikalien eingesetzt, die Arbeitsbedingungen in vielen Minen sind schlecht. Immerhin wirkt sich das Edelmetall positiv auf das Emissionsprofil eines gemischten Anlageportfolios aus. Ein Gold-Anteil von zehn Prozent senkt laut einer Studie des World Gold Council die Emissionsintensität des Depots um sieben Prozent.
Xetra-Gold
Bequeme Streuung
Um sein Vermögen zu diversifizieren oder auf einen steigenden Goldpreis zu wetten, ist der Kauf eines Wertpapiers ausreichend. Bewährt hat sich Xetra-Gold, eine Inhaberschuldverschreibung der Deutschen Börse. Sie entwickelt sich weitgehend parallel zum Goldpreis und ist mit physischem Gold hinterlegt. Gegen Gebühr können Anleger sich das Edelmetall grammgenau liefern lassen. Xetra-Gold wird deshalb steuerlich wie das physische Edelmetall behandelt.
DWS Gold & Precious Metals
Hohes Potenzial
Wer besonders risikobereit ist, kann mithilfe von Minenfonds auf einen steigenden Goldpreis setzen. Diese reagieren oft besonders stark auf Änderungen der Notierungen. In den vergangenen Jahren hat der DWS Invest Gold and Precious Metals im Vergleich zur Konkurrenz eine gute Leistung gezeigt. Das Fondsmanagement sucht weltweit nach Aktien aussichtsreicher Unternehmen aus dem Edelmetallsektor. Hoch gewichtet sind aktuell der US-Konzern Newmont Mining und die kanadischen Unternehmen Franco Nevada und Wheaton Precious Metals.