Bei einer Erschütterung des Wagens - etwa durch ein Schlagloch - kann der Zündschlüssel aus der Fahrt-Position springen, wie GM erläuterte. Dies könne sich auf Servolenkung, Bremskraft-Verstärker und Airbags auswirken. Die Zündschlösser habe derselbe Ingenieur entwickelt, der bereits nach einem früheren ähnlichen Rückruf von 2,6 Millionen Wagen entlassen wurde. Hier kann der Defekt zur Folge haben, dass sich Motor und elektrische Systeme auch bei hohem Tempo unvermittelt abschalten. Er wird mit mindestens 13 tödlichen Unfällen in Verbindung gebracht.

Besonders brisant ist die Affäre, weil die Probleme im Konzern seit Jahren bekannt waren, GM aber erst im Februar 2014 die Autos zurückrief. Dies hat eine Welle der Empörung ausgelöst sowie Untersuchungen von Behörden und Parlamentariern. In dieser Woche soll GM-Chefin Mary Barra erneut vor dem Kongress Rede und Antwort stehen. Sie will den Abgeordneten berichten, welche Konsequenzen das Unternehmen aus dem Skandal zieht.

Allein wegen Zündschloss-Problemen hat GM in diesem Jahr insgesamt 6,5 Millionen Wagen zurückbestellt. Ingesamt startete der Konzern 44 Rückrufe weltweit, die rund 20 Millionen Autos betrafen. Die Zahl ist höher als der jährliche Fahrzeugabsatz in den USA. Trotzdem erzielte GM auf dem Heimatmarkt im Mai so viele Verkäufe wie seit August 2008 nicht mehr.