Im asiatischen Handel war der Goldpreis wegen massiver Verkäufer chinesischer Anleger binnen Minuten um vier Prozent auf ein Fünf-Jahres-Tief von 1088,05 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm) abgestürzt. Für Investoren aus der Euro-Zone war das Edelmetall mit 1005,03 Euro so billig wie zuletzt vor sechseinhalb Monaten. Nach Reuters-Daten wurden vom richtungsweisenden Gold-Kontrakt der Shanghaier Börse am Montag drei Millionen Stück gehandelt. Der Tagesdurchschnitt lag bisher bei weniger als 30.000 Stück.
Analyst Victor Thianpiriya von der ANZ Bank in Singapur machte Verkäufe spekulativ orientierter Anleger für den aktuellen Kursrutsch verantwortlich. Ein anderer Börsianer fügte hinzu, offenbar hätten Investoren mit aller Macht versucht, den Goldpreis unter die Marke von 1100 Dollar zu drücken. Bis zum Mittag machte das Edelmetall allerdings etwa die Hälfte seiner Verluste wett und notierte nur noch 1,9 Prozent tiefer bei 1112,23 Dollar.
Die Analysten der Citigroup wiesen auf einen weiteren Aspekt hin. Die People's Bank of China (PBoC) hatte am Freitag mitgeteilt, ihre Goldreserven in den vergangen sechs Jahren um etwas mehr als die Hälfte auf 1658 Tonnen aufgestockt zu haben. "Das signalisiert einen jährlichen Zuwachs von rund 100 Tonnen pro Jahr, das ist dramatisch weniger als vom Markt erwartet", betonten die Experten der US-Bank.
Im Sog des Goldes rutschten die Kurse von Silber, Platin und Palladium um bis zu 4,2 Prozent ab. Der Platin-Preisverfall setzte Lonmin, einem der weltgrößten Förderer dieses für Autokatalysatoren benötigten Metalls, besonders hart zu. Lonmin-Titel brachen in London um knapp acht Prozent ein.