Liebe Anlegerinnen und Anleger,
In den vergangenen Tagen wurde immer deutlicher, dass dem DAX nach seiner Rallye von etwa 1.000 Punkten, aber auch den anderen wichtigen Indizes, ganz einfach die Puste ausgeht. Die Region unterhalb von etwa 9.900 Punkten entwickelt sich zu einem starken Widerstand. Weltweit müssen die Börsen ihrer stark überverkauften Lage Tribut zollen. Dies ist meiner Meinung die Ursache für die gegenwärtige Schaukelbörse und nicht die in den Medien genannte Konjunkturschwäche der chinesischen Wirtschaft.
Dort sind zwar die die Exporte auf Basis des US-Dollar so heftig wie seit der Finanzkrise nicht mehr eingebrochen. Dieses Thema aber hat seinen Schrecken bei den Anlegern bereits verbreitet, ist also eingepreist und wird die Kurse auf Dauer nicht mehr unter Druck setzen. Auch deswegen nicht, da erst kürzlich mit dem amerikanischen Arbeitsmarktbericht sehr positive volkswirtschaftliche Daten veröffentlicht wurden. Gute und schlechte Nachrichten hielten sich also in den vergangenen Tagen in etwa die Waage.
Bekanntlich werden in Zeiten einer Baisse Neuigkeiten tendenziell negativ aufgefasst und in einer Hausse eher positiv. Schlechte Nachrichten können aber durchaus die Kurse stützen, da die Investoren vermuten, dass die Geldpolitik expansiv bleibt. Und natürlich umgekehrt. Dies hat natürlich Folgen für andere Anlageklassen, z.B. für die Rohstoffe und vor allem die Edelmetalle.
Auf Seite 2: Bleibt Gold weiter fest?
Bleibt Gold weiter fest?
Seit Jahresbeginn etwa wird der Goldpreis wieder von der Nachfrage gelenkt. Für viele Anleger ist dies alleine ein Zeichen dafür, dass sich die globalen Krisen verstärken, die Risiken zunehmen und unser Finanzsystem vom Kollaps bedroht ist. Relativ selten wird in den Medien allerdings diskutiert, dass der Goldpreis auch deshalb steigen könnte, weil sich die US Wirtschaft besser entwickelt als von der Masse erhofft. Dies wiederum würde den Inflationsdruck erhöhen, unterstützt natürlich auch von der aktuellen Bodenbildung im Ölpreis. Ebenfalls erhöht sich die Nachfrage nach dem gelben Edelmetall in einem wirtschaftlich positiven Umfeld in den Schwellenländern, da dort Gold weniger ein Krisen- sondern eher ein Wohlstandsmetall ist. Diese Faktoren reduzieren die Angst der Investoren vor einer Deflation, die eine der größten Feinde von Gold ist. Oder umgekehrt: die Aussicht auf eine endlich wieder moderat steigende Inflation begünstigt den Goldpreis.
Sehr gut zeigt der gelassene P & F Chart, dass Preise unterhalb von 1.080 bisher deutlich vom Markt abgelehnt wurden. Ganz im Gegenteil bildete sich hier ein falscher Ausbruch nach unten und die Leerverkäufer deckten ihre Positionen wieder ein. Sehr schnell bildeten sich P & F Kaufsignale bei 1.110 und 1.180 US-Dollar. Erst zwischen 1.200 und 1.250 begannen die Bullen auszuatmen und es bildete sich eine Schiebezone im Chart aus. Diese scheint sich nun aber oberhalb von 1.260 nach oben aufzulösen, obwohl sich aktuell im rechten Bereich eine leicht negative 0-Spalte gebildet hat. Nach der starken Rallye ist dies aber noch längst kein Anzeichen für ein Kippen des positiven Trends. Noch sind die Bullen eindeutig am Ball und ich vermute, dass wir demnächst den nächsten Widerstand bei 1.310 testen werden. Das große Ziel für den Goldpreis sehe ich dann beim Widerstand aus dem vergangenen Juli bei 1.340. Umgekehrt wird es gefährlich für die Freunde des gelben Metalls falls der Preis unter die starke Unterstützung bei 1.190 rutschen sollte. Dann muss sogar erneut mit einem Test der Unterstützungszone unterhalb von 1.180 gerechnet werden.
Auf Seite 3: Der innere Markt ist kurzfristig stark überhitzt
Der innere Markt ist kurzfristig stark überhitzt
Die folgende Grafik zeigt Ihnen die Relation der an der New Yorker Börse NYSE gehandelten Aktien, die oberhalb ihrer wichtigen 50- Tage- Linie notieren. Je höher der Prozentsatz der Aktien ist, die oberhalb dieser wichtigen Unterstützung handeln, desto mehr Aktien nehmen an einer positiven Marktbewegung teil. Man spricht von einer großen Marktbeteiligung, da die viele Aktien aus unterschiedlichen Branchen und Sektoren von der Nachfrage gelenkt werden. Unterhalb von 30 % ist der Markt deutlich überverkauft und oberhalb von 70 % überhitzt. In den genannten extremen Zonen finden Sie kurzfristig betrachtet Aussicht von zwei bis vier Wochen eher gute Kauf-bzw. Verkaufsgelegenheiten.
Deutlich zeigt Ihnen die Grafik, dass sich dieser wichtige kurzfristige Risikoindikator ungewöhnlich schnell aus der unteren extremen Zone nach oben hin bewegt hat. Dies alleine ist noch kein Verkaufssignal, aber wir sollten uns nicht wundern, wenn nach einer solchen Rallye die Kurse eine Weile seitwärts tendieren. Im Sinne dieser Philosophie findet man die besten Einstiegsgelegenheiten antizyklisch und in Marktphasen, wenn die Medien und die Analysten sich sehr stark auf eine Seite des Marktes festlegen.
Wie gesagt, heute wird die amerikanische Börse zwar eindeutig von der Nachfrage gelenkt, kurzfristig sollte es aber nicht verwundern, wenn die Kurse noch einige Tage ausatmen würden.
Bitte beachten Sie mein Gratis E-Book, falls Sie sich für die Philosophie des inneren Marktes interessieren.
Nun wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei ihren Investitionen und einen schönen Tag.
Ihr Klaus Buhl
Klaus Buhl, Geschäftsführer der Libra Invest GmbH (www.libra-invest.de), bekennender Anhänger von Point and Figure Charts und der Philosophie des "inneren Marktes".