Treiber der Preisrally war der Konflikt zwischen den USA und dem Iran. Als die Töne aus beiden Lagern leiser wurden, fiel der Goldpreis etwas zurück. Von einer Entwarnung kann aber nicht die Rede sein. Zu viele Brandherde könnten im Laufe des Jahres für Verunsicherung sorgen und den Goldpreis weiter in die Höhe treiben.

Die Lage im Nahen Osten bleibt angespannt. Saudi-Arabien und der Iran kämpfen um die religiöse Vorherrschaft. Die jüngsten Massenproteste im Irak und im Iran deuteten zudem auf eine wachsende Unzufriedenheit in der Bevölkerung hin.

Nur aufgeschoben


Das unterzeichnete Phase-1-Abkommen zwischen den USA und China hat für einen Waffenstillstand im Handelskrieg gesorgt. Donald Trump wird zumindest in den kommenden Monaten alles dafür tun, seine Chancen auf eine zweite Amtszeit als Präsident nicht zu gefährden. Laut Internationalem Währungsfonds würde eine weitere Eskalation die US-Wirtschaft 0,8 Prozentpunkte Wachstum kosten. Im Präsidentschaftswahljahr wäre das politischer Selbstmord.

Das Stillhalten mit China bringt aber möglicherweise wieder andere Ziele in den Fokus. So könnte etwa ein Streit mit der EU wieder hochkochen und spätestens nach der Wahl ein Handelskonflikt an Schärfe gewinnen.

Eine große Rolle spielt die Geldpolitik. Ein Ende der Nullzinsen ist nicht in Sicht. Der Nachteil der zinslosen Goldanlage ist schon lange passé. Die Zentralbanken sind auch treibende Kraft bei der Goldnachfrage. Bis September 2019 beliefen sich die Ankäufe laut dem World Gold Council auf knapp 550 Tonnen. Vor allem die Zentralbanken von Russland, China, Indien und der Türkei streben höhere Gold­anteile in ihren Reserven an.

Private Anleger können über den physisch hinterlegten ETC Xetra-Gold (WKN: A0S 9GB) investieren. Mutige setzten mit Derivaten auf das Edelmetall. Der Discount-Call bietet die Chance auf eine zweistellige Seitwärtsrendite. Mit dem Call setzen Anleger gehebelt auf einen steigenden Goldpreis. Sollte sich das Metall bis Ende des Jahres auf 1800 Dollar verteuern, würde sich der Call bei unverändertem Wechselkurs verdoppeln. Ein starker Dollar bringt in Euro eine bessere Wert­entwicklung des Calls.