Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel erschien am 14.03.2019 in Heftausgabe 11/2019

Die Bekanntgabe kam einem Paukenschlag gleich: Durch einen Aktientausch wollte Barrick Gold den direkten Konkurrenten Newmont Mining übernehmen. Zum Zeitpunkt des Angebots lag die Offerte bei einem Volumen von 17,8 Milliarden US-Dollar.
Nach zähen Verhandlungen kam die Übernahme allerdings nicht zustande. Das Management von Newmont Mining wies die Offerte mit der Begründung zurück, dass der noch laufende Kauf von Goldcorp mehr Vorteile für die Aktionäre bringen würde. Bereits im Januar 2019 informierte Newmont Mining den Markt über die Pläne zur Übernahme des kanadischen Mitbewerbers Goldcorp, mit der die bisherige Nummer 2 des Sektors zum Branchenprimus aufsteigen würde.

Ein Zusammenschluss von Barrick Gold und Newmont Mining, den größten Produzenten der Welt, hätte einen Branchengiganten mit einer Marktkapitalisierung von rund 42 Milliarden US-Dollar geformt. Auf Zahlenebene wäre mit einem Umsatz von mehr als 15 Milliarden US-Dollar sowie einem Ebitda in Höhe von sieben Milliarden US-Dollar zu rechnen gewesen.
Die beiden Unternehmen einigten sich jedoch auf ein Gemeinschaftsunternehmen für ihre Betriebe in Nevada, an dem Barrick Gold 61,5 Prozent und Newmont 38,5 Prozent halten sollen. Dass die Unternehmen nun letztlich doch zusammenarbeiten wollen, hat vor allem Kostengründe. Barrick Gold rechnet in der Region Nevada mit Synergien von bis zu sieben Milliarden US-Dollar.
Bereits 2014 hatten die beiden Goldschürfer über einen Zusammenschluss verhandelt, da sich aufgrund der geografischen Nähe der wichtigsten Minen beider Unternehmen unbestritten hohe Synergieeffekte realisieren ließen.

Im September vergangenen Jahres meldete Barrick Gold die Übernahme von Randgold, einem auf Goldschürfen in Afrika spezialisierten Bergbauunternehmen aus Jersey. Kostenpunkt: 5,4 Milliarden US-Dollar. Und nach zuletzt einigen schwierigen Jahren, in denen das Unternehmen angesichts der großen Schuldenlast nicht um Teilverkäufe von Projekten und Joint Ventures herumkam, hatte Barrick-Vorstandschef Mark Bristow schon vor Monaten keinen Zweifel an der künftigen Marschrichtung gelassen. "Wir brauchen definitiv mehr Assets in Kanada", konkretisierte Bristow die Wachstumspläne seiner Gesellschaft. Besonders Vorkommen der höchsten Kategorie mit einer Jahresproduktion von rund 500 000 Unzen, im Fachjargon Tier-1-Assets genannt, sowie Vorkommen mit einer Produktion von etwa 300 000 Unzen pro Jahr, Tier-2-Assets, stehen demnach ganz oben auf der Einkaufsliste von Barrick Gold.



Auf Seite 2: Höchste Zeit





Höchste Zeit



Auch wenn die Fusion der beiden Goldriesen erst einmal vom Tisch ist, grassiert in der Branche weiter das Übernahmefieber. Bei Branchenkennern wie Sean Boyd löst das wenig Verwunderung aus. Der Chef von Agnico Eagle Mines erwartet eine solche Konsolidierungsbewegung bereits seit mindestens zwei Jahren. Weltweit würden sich zu viele Unternehmen um zu wenige qualitativ hochwertige Vorkommen streiten, sagte Boyd unlängst in einem Interview mit Bloomberg TV.

Bei vielen dieser Überlegungen steht dabei die Kosteneffizienz im Vordergrund. Weil der Goldpreis seit Jahren deutlich unter seinem Höchststand von rund 1800 US-Dollar notiert, mussten viele Goldproduzenten ihre Produktion kräftig zurückfahren und auch die Zahl der Mitarbeiter verringern. Nun sollen durch den Zukauf hochprofitabler Minen und den gleichzeitigen Verkauf schwächerer Assets mit hohen Kosten die Minenportfolios optimiert und im besten Fall auch noch Synergieeffekte genutzt werden.

Produktion sinkt weiter



Es gibt allerdings noch einen weitaus triftigeren Grund, weshalb in den kommenden Monaten und Jahren mit weiteren großen Deals zu rechnen ist. Gerade die Top­Goldproduzenten sehen sich in den kommenden Jahren einer sinkenden Produktion bei ihren bestehenden Assets gegenüber. Die Laufzeiten einiger großer Minen neigen sich inzwischen schon dem Ende entgegen.
Bei Newmont Mining etwa wird die Jahresproduktion ohne Zukäufe von Projekten einer Auswertung der National Bank of Canada zufolge bis zum Jahr 2025 um zehn Prozent sinken. Noch dramatischer zeigt sich die Situation bei Newcrest Mining. Das australische Goldunternehmen hat acht Bergwerke, die sich in Australien und im pazifischen Raum befinden.
Nach heutigem Stand wird Newcrest im Jahr 2025 rund 38 Prozent weniger Unzen mit dem bestehenden Portfolio fördern. Bei AngloGold brechen im gleichen Zeitraum rund 44 Prozent der heutigen Produktion weg, und Kinross Gold würde bis 2025 sage und schreibe 54 Prozent der momentanen Goldproduktion verlieren. Lediglich bei zwei der zehn größten Goldunternehmen der Welt spricht die aktuelle Pipeline für einen Anstieg der Goldförderung, zwei weitere dürften auch ohne Übernahmen ihr heutiges Produktionsprofil zumindest beibehalten.

Auf Seite 3: Peak erreicht





Peak erreicht



Viele Branchenbeobachter sehen daher den Höhepunkt der globalen Goldförderung - Peak Gold - möglicherweise schon 2019, spätestens jedoch in den kommenden beiden Jahren erreicht. Zumal die Zeit der großen Goldfunde längst vorüber scheint. Neue Weltklassevorkommen werden immer seltener gefunden, auch weil die Branche ihre Explorationsbudgets seit 2012 um rund zwei Drittel zusammengestrichen hat. Wurden in den 90er-Jahren durchschnittlich noch knapp acht Lagerstätten mit mehr als fünf Millionen Unzen Gold pro Jahr entdeckt, waren es im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts gerade einmal noch zweieinhalb. Zwischen 2010 und 2017 verringerte sich die Zahl der großen Neuentdeckungen auf lediglich noch eineinhalb pro Jahr, während im vergangenen Jahr nicht ein einziges hinzukam.

Mit jeder vollzogenen Übernahme wächst deshalb der Druck auf die Unternehmen, ebenfalls aktiv zu werden und sich eines der momentan noch verfügbaren Filetstücke zu sichern.
Der Chef von Liberty Gold, Cal Everett, ist sich sicher: "Besonders interessant für die Goldmajors sind dabei Projekte in Nordamerika mit einer Minenlauzeit von mindestens zehn Jahren und einer Jahresproduktion von wenigstens 100 000 Unzen". Bevor Everett sich vor drei Jahren auf den Chefsessel bei Liberty Gold setzte, war der Geologe im Rahmen seiner Tätigkeit bei einer Beratungsfirma in Vancouver an zahlreichen Übernahmen und Zusammenschlüssen innerhalb des Rohstoffsektors beteiligt und verfügt auch heute noch über einen tiefen Einblick in die M & A-Aktivitäten der Branche.

Sowohl aufgrund der anhaltenden Wachstumsschwäche als auch wegen der sinkenden Produktionszahlen wird sich das Fusionskarussell im Goldminensektor sicherlich weiterdrehen. BÖRSE ONLINE stellt nachfolgend sechs Goldunternehmen vor, die aufgrund ihrer geografischen Lage, Produktionskapazitäten und Kostenstruktur innerhalb des Sektors als heiße Übernahmekandidaten gehandelt werden.

Auf Seite 4: Edelmetalle legen Verschnaufpause ein





Edelmetalle legen Verschnaufpause ein



Nach einem rund dreimonatigen Anstieg und dem Erreichen eines Zehnmonatshochs bei 1347 US-Dollar ist der Goldpreis zuletzt in eine Korrekturbewegung übergegangen. War das Edelmetall Ende des vergangenen Jahres und in den ersten Wochen 2019 noch als sicherer Hafen gesucht, ist die Risikobereitschaft unter den Marktteilnehmern inzwischen wohl wieder deutlich angestiegen.
Aufgrund der sich abzeichnenden Lösung im Handelskonflikt zwischen den USA und China und teilweise robusten Konjunkturdaten ist die Stimmung unter den Investoren zuletzt spürbar besser, dem Sicherheitsaspekt kommt demnach nicht mehr so viel Bedeutung zu.

Ähnlich wie der Goldpreis hat sich auch der Preis für Silber in den zurückliegenden Wochen entwickelt und den seit Ende des letzten Jahres gültigen Aufwärtstrend verlassen. Die Gold­Silber­Ratio liegt aktuell bei 85,55. Eine solch hohe Zahl bedeutet, dass, bezogen auf den historischen Durchschnitt, Silber im Vergleich zu Gold aktuell günstig ist.
Auch Platin scheiterte nach einem Zwischenspurt im Februar am charttechnischen Widerstand bei 870 US-Dollar. Nur bei Palladium scheint kein Ende der steilen Rally in Sicht. Siebenmal in Folge konnte der Palladiumpreis auf Monatssicht mittlerweile zulegen und ein neues Allzeithoch bei 1570 US-Dollar markieren. Zahlreiche Analystenhäuser warnen aber aktuell vor einer größeren Korrekturbewegung.



Auf Seite 5: Weitere Entwicklung





Weitere Entwicklung



Den Blick auf die mittelfristigen Aussichten gerichtet, dürfte unter den Edelmetallen vor allem der Goldpreis über Potenzial verfügen. Hier sprechen gleich mehrere Faktoren für einen Anstieg. So sieht der kanadische Broker Canaccord unter anderem die sinkende Minenproduktion als künftigen Preistreiber. Ein Goldpreis von weniger als 1350 US-Dollar würde den Experten zufolge nicht ausreichen, um wegfallende Produktionen mit neuen Projekten auszugleichen. Eine entscheidende Rolle nehmen aber auch die Notenbanken ein. Die US-Notenbank Federal Reserve bekräftigte zuletzt, dass man angesichts der wachsenden Konjunktursorgen in der Zins- und Liquiditätspolitik sehr vorsichtig agieren werde. Steigende Zinsen gelten als natürlicher Feind des Goldpreises.

Auf der anderen Seite hat die Nachfrage der Zentralbanken rund um den Globus kräftig zugenommen. Die offiziellen Goldbestände legten dem World Gold Council zufolge im vergangenen Jahr um 651,5 Tonnen zu. Damit sind die Zukäufe der Notenbanken nicht nur um 74 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen, sondern lagen auch auf dem höchsten Niveau der vergangenen Jahrzehnte.
Während die Notenbanken das gesamte Jahr 2018 über auf der Käuferseite standen, setzen seit dem Schlussquartal auch Investoren über leicht handelbare Gold-ETFs und -ETCs wieder vermehrt auf einen steigenden Goldpreis - zu Recht, wie Goldman Sachs meint: Die US-Investmentbank hat ihre Goldpreisprognose für die kommenden drei Monate auf 1350 US-Dollar, für die nächsten sechs Monate auf 1400 US-Dollar und auf Sicht von einem Jahr auf 1450 US-Dollar angehoben.



Auf Seite 6: Alamos Gold-Spannende Projekte mit kleinem Malus





Alamos Gold-Spannende Projekte mit kleinem Malus



Der Erfolg kann sich sehen lassen: Als Mitgründer von Alamos Gold hat John McCluskey in seiner Funktion als Präsident sowie als Vorstandschef das Unternehmen aus Kanada in den zurückliegenden 16 Jahren zu einem etablierten Goldproduzenten aufgebaut. Der Börsenwert liegt bei umgerechnet etwa 1,7 Milliarden Euro - auch dank einiger geschickter Übernahmen. Die Basis von Alamos bildet ein Portfolio mit vier produzierenden Minen in Nordamerika. Diese werden im laufenden Jahr rund eine halbe Million Unzen zu Gesamtkosten im Bereich von 950 US-Dollar je Unze aus dem Boden holen. Dazu kommen bei Alamos einige Projekte, die noch nicht produzieren: Das Lynn-Lake-Goldprojekt in Kanada, das Esperanza-Goldprojekt in Mexiko sowie zwei türkische Vorhaben im Entwicklungsstadium. Alamos weist zahlreiche Merkmale eines Übernahmekandidaten auf: Das Unternehmen ist schuldenfrei und sitzt auf mehr als 200 Millionen US-Dollar Barreserven. Dazu kommen Gesamtressourcen von 9,7 Millionen Unzen Gold bei einer verbleibenden Minenlaufzeit von mehr als zwölf Jahren. Allerdings könnte die geografische Diversifikation potenziellen Käufern ein Dorn im Auge sein - zumindest die türkischen Projekte dürften im Zuge einer Übernahme schnell ins Schaufenster gestellt werden.



Auf Seite 7: Seabridge Gold-Großer Erfolg lockt Interessenten





Seabridge Gold-Großer Erfolg lockt Interessenten



Noch ist Seabridge Gold selbst mit einer Übernahmestrategie in Nordamerika unterwegs. Gleich vier interessante Projekte sind mittlerweile komplett im Besitz des Unternehmens aus Toronto, das über eine der weltweit größten Ressourcenbasen verfügt. Allein beim Kerr-Sulphurets-Mitchell-(KSM-)Projekt in der kanadischen Provinz British Columbia sitzt man auf 38,8 Millionen Unzen Gold, 10,2 Milliarden Pfund Kupfer und 183 Millionen Unzen Silber - eines der größten Goldprojekte der Welt. Weitere sechseinhalb Millionen Unzen Gold wurden beim Courageous- Lake-Vorkommen, eine der weltweit größten Minen, bislang nachgewiesen. Mit insgesamt 45 Millionen Unzen Gold zählt Seabridge Gold gemessen an den Reserven damit zu den zehn größten Goldunternehmen der Welt. Der Erfolgskurs der vergangenen Jahre lässt sich auch am Aktienkurs ablesen: Mit einem Anstieg von mehr als 2700 Prozent zwischen Januar 2000 und Februar 2019 konnte sich der Titel um ein Vielfaches besser entwickeln als der Sektor. Ende Februar 2019 erreichte der Aktienkurs sogar ein neues Hoch auf Einjahressicht. Potenzielle Kaufinteressenten könnten sich mit einer Übernahme ihre Pipeline auf Jahre hinaus auffüllen, der Zeitpunkt scheint günstig: Gemessen an den Goldreserven wird Seabridge Gold derzeit nur mit 20 US-Dollar je Unze Gold bewertet - ein Bruchteil im Vergleich zur Peergroup.



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Detour Gold-Gewaltige Reserven, aber hohe Kosten



Detour Gold aus Toronto gehört zu den von Analysehäusern am häufigsten genannten Übernahmekandidaten. Im Jahr 2007 hatte das Unternehmen die Detour- Lake-Mine im Nordosten von Ontario erworben, in der zuvor Placer Dome zwischen 1983 und 1999 bereits 1,6 Millionen Unzen Gold gefördert hatte. Vor sechs Jahren nahm Detour Gold dann nach einer Machbarkeitsstudie den kommerziellen Goldabbau dort wieder auf und konnte seither die Jahresproduktion von 232 287 Unzen auf 621 128 Unzen Gold fast verdreifachen. In Sachen Größe und Standort dürfte Detour für die Big Player der Branche wie etwa Barrick Gold überaus interessant sein. Käufer würden sich mit dem Unternehmen nicht nur eine der größten Goldproduktionen Kanadas sichern, sondern auch eine gewaltige Reserve von rund 16 Millionen Unzen Gold, die eine Minenlaufzeit von weiteren 23 Jahren erwarten lässt. Das einzige Manko: Mit operativen Cashkosten von mehr als 800 US-Dollar je Unze und Gesamtkosten von rund 1200 US-Dollar je Unze wirft die Mine auf dem aktuellen Goldpreisniveau von etwa 1280 US-Dollar kaum Profit ab. Detour Gold dürfte deshalb vor allem dann in den Übernahmefokus geraten, wenn das Management die Kosten in den Griff bekommt und diese künftig deutlich senken kann, oder aber wenn der Goldpreis weiter zulegt.



Auf Seite 9: TMAC Resources-Weltklasse-Vorkommen im Norden Kanadas





TMAC Resources-Weltklasse-Vorkommen im Norden Kanadas



Zur noch jungen Garde der Produzenten gehört TMAC Resources aus Toronto. Das Unternehmen hat vor rund zwei Jahren die kommerzielle Produktion in der Doris- Mine im kanadischen Territorium Nunavut aufgenommen. Mit Madrid und Boston soll in den Jahren 2020 und 2022 zudem bei zwei weiteren Minen in unmittelbarer Nähe des Doris-Projekts der Startschuss zur Produktion fallen. Alle drei Minen gehören zum Hope-Bay-Areal, das Experten aufgrund der bislang schon großen nachgewiesenen Ressource von 6,6 Millionen Unzen Gold und der hohen Mineralisierungen von durchschnittlich 8,1 Gramm Gold pro Tonne als Weltklassevorkommen bezeichnen. Das Gebiet erstreckt sich über 1100 Quadratkilometer. Nachdem die Doris-Mine inzwischen nahe an ihrer Produktionsgrenze arbeitet, sollte TMAC Resources in diesem Jahr erstmals die Gewinnzone erreichen können. Den Blick in die Zukunft gerichtet lässt Hope Bay schon heute eine auf 20 Jahre ausgelegte Produktion von mehr als 400 000 Unzen Gold pro Jahr und Gesamtproduktionskosten von rund 540 US-Dollar je Unze erwarten. Angesichts des für 2019 freigegebenen Explorationsbudgets könnten die Ressourcenkalkulation und damit auch die Attraktivität des Unternehmens im Jahresverlauf noch weiter steigen. Das sollte auch den Aktienkurs anschieben, der seit seinem Hoch im Februar 2017 bei 13,59 stark korrigiert hat.



Auf Seite 10: Pretium Resources-Warten auf den neuen Minenplan





Pretium Resources-Warten auf den neuen Minenplan



Auf den ersten Blick konnte sich das Ergebnis von Pretium Resources im ersten vollen Produktionsjahr durchaus sehen lassen. Das Rohstoffunternehmen aus Vancouver meldete für das zurückliegende Geschäftsjahr bei Umsätzen von 455 Millionen US-Dollar einen Nettogewinn in Höhe von 36,6 Millionen US-Dollar. Erst im Juli 2017 hatte die Gesellschaft den kommerziellen Abbau beim 8,1-Millionen-Unzen-Goldprojekt Brucejack in British Columbia aufgenommen. Für einen Dämpfer sorgte allerdings der Ausblick auf das laufende Jahr, für das man die Produktion von 390 000 bis 420 000 Unzen Gold zu Gesamtkosten zwischen 775 und 875 US-Dollar in Aussicht stellte. Frühere Machbarkeitsstudien gingen bei der Brucejack-Mine in den ersten acht Jahren dank einer Mineralisierung von über 16 Gramm Gold je Tonne jährlich von mehr als 500 000 Unzen Gold zu Kosten von nur 446 US-Dollar je Unze aus. Für April kündigte das Management eine neue Reservenkalkulation sowie einen überarbeiteten Minenplan an, der die langfristigen Produktionsziele konkretisieren wird. Im Januar 2019 brach der Aktienkurs von 7,80 Euro auf unter sechs Euro ein, konnte sich bis dato aber wieder auf fast 7,50 erholen. Die Produktionskapazität und die Kostenstruktur dürften über kurz oder lang Begehrlichkeiten in der Branche wecken. Rücksetzer zum Einstieg nutzen.



Auf Seite 11: Wesdome Gold Mines-Der (fast) perfekte Übernahmekandidat





Wesdome Gold Mines-Der (fast) perfekte Übernahmekandidat



Es waren richtig überzeugende Zahlen, die das Bergbau-, Explorations- und Entwicklungsunternehmen Wesdome Gold Mines für 2018 präsentierte: Bei rekordhohen Umsätzen konnte der Nettogewinn im Vergleich zum Vorjahr um 120 Prozent gesteigert werden. Allein die Goldproduktion der Eagle-River-Mine und beim Tagebauprojekt Mishi legte um 22 Prozent auf mehr als 70 000 Unzen zu. Bei Gesamtkosten von rund 1000 US-Dollar je Unze peilt das in Toronto beheimatete Unternehmen in diesem Jahr eine Produktion von bis zu 80 000 Unzen Gold an. Den Fokus legt das im Jahr 2017 neu installierte Management derzeit vor allem auf die Wiederinbetriebnahme der ehemaligen Kiena-Mine in der Provinz Québec. Zu dieser gehört ein 930 Meter tiefer Schacht sowie eine Verarbeitungsmühle, die eine Kapazität von 2000 Tonnen pro Tag aufweist. Die Perspektiven auf eine Gesamtproduktion von mehr als 200 000 Unzen Gold pro Jahr in einer der bekanntesten Goldregionen Kanadas sind verlockend. Allerdings hat dies der Markt wohl zunehmend "eingepreist": In den vergangenen zwölf Monaten ist der Aktienkurs um weit mehr als 100 Prozent gestiegen. Dadurch ist zudem auch die Übernahmefantasie ein Stück weit verloren gegangen - gemessen am Cashflow und Buchwert wird die Aktie derzeit nämlich schon rund doppelt so hoch bewertet wie die Konkurrenz.



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