Der Lkw- und Bushersteller Daimler Truck hat im vergangenen Jahr seine Verkaufszahlen gesteigert. Der Absatz weltweit wuchs um mehr als 14 Prozent auf rund 520.300 Fahrzeuge, gab das Unternehmen am vergangenen Donnerstag bekannt. An der Börse rutschte die Aktie nach den Eckdaten dennoch ab. Für Goldman Sachs ein Grund, die Kaufempfehlung für Daimler Truck aufzufrischen.
Der Absatz der Lkw-Marke Mercedes-Benz, die Fahrzeuge in Europa, Lateinamerika, Afrika und dem Nahen Osten vertreibt, stieg laut Daimler Truck um rund 18 Prozent. Mehr als 166.000 Fahrzeuge wurden davon demnach verkauft. Auch die Lkw-Geschäfte in Nordamerika und Asien nahmen zu. Besonders kräftig zog das Bus-Geschäft mit einem Wachstum von 28,3 Prozent an. Hier wurden 24.041 Fahrzeuge verkauft. Weitere Details zum Geschäftsjahr 2022 will der Konzern im März vorstellen.
Alle Segmente mit Plus
Daimler-Truck-Chef Martin Daum sprach am Donnerstag von einem starken Absatzergebnis, was die gute Position am Markt unterstreiche. "Trotz der herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Situation im Jahr 2022 konnten alle unsere Segmente den Absatz von Lkw und Bussen weiter steigern."
Insgesamt lieferte Daimler Truck 2022 knapp 520.300 Lkw und Busse aus, das sind 14,2 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Mit knapp 186.800 verkauften Fahrzeugen ist Nordamerika der größte Markt und schaffte ein Plus von 15,2 Prozent im Gesamtjahr. Daimler Truck ist in den USA, Kanada und Mexiko unter anderem mit der Marke Freightliner vertreten.
Die Marke Mercedes-Benz, die in Europa und Lateinamerika verkauft wird, schaffte ein Plus von 17,7 Prozent auf rund 166.400 Fahrzeuge, in Asien wurden mit knapp 156.000 Stück 8,8 Prozent mehr Lastwagen an die Kunden gebracht. Seine Prognose für das laufende Jahr will Daimler Truck am 10. März vorlegen.
Goldman Sachs erhöht Kursziel
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Daimler Truck am heutigen Dienstag von 42 auf 44 Euro angehoben und die Einstufung auf "Buy" belassen. Nach dem recht schwachen Vorjahr seien die Aktien der europäischen Industrieunternehmen gut ins neue Jahr gestartet, schrieb Analystin Daniela Costa in einem aktuellen Branchenausblick.
Die Konsensschätzungen für die nahe Zukunft erschienen fundiert und hätten auf längere Sicht Luft nach oben, wobei die Aussichten für Luftfahrt- und Rüstungstitel besser seien als für Investitionsgüter-Hersteller. Costa bevorzugt aus operativer Sicht und wegen der Bewertung Safran, Airbus und Volvo.
JPMorgan sagt "Overweight"
Auch die US-Bank JPMorgan ist zuversichtlich für Daimler Truck gestimmt und hat den Dax-Wert mit "Overweight" und einem Kursziel von 48 Euro bestätigt. Die Resultate des Lkw-Herstellers für das vierte Quartal dürften hinter denen des dritten Jahresviertels zurückgeblieben sein, schrieb Analyst Jose Asumendi in einem am Freitag vorliegenden Ausblick. Daimler Truck sollte aber dennoch ein sehr starkes Jahr in puncto Ergebnissteigerung verzeichnet haben.
Die Aktie von Daimler Truck geriet in den vergangenen Tagen im Zuge allgemein schwächerer Kfz-Werte unter Druck.
Das kurzfristige Chartbild für die Daimler-Truck-Aktie hat sich mit dem Unterschreiten der 50-Tage-Linie wieder etwas eingetrübt. Sollte der Dax-Wert nachhaltig unter die Unterstützung bei 28,80 Euro abrutschen, bestände technisches Abwärtspotenzial bis zur 200-Tage-Linie bei gut 27 Euro.
Längerfristig bleibt Daimler Truck aussichtsreich. Neue Höchstkurse oberhalb des bisherigen Allzeithochs bei 35,76 Euro sind wahrscheinlich.
Übrigens: Diese 10 "perfekten" Aktien bringen durchschnittlich 18 Prozent Gewinn pro Jahr.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Daimler Truck