KI ist das Trendthema an den Börsen, aber niemand weiß so recht wie viel mehr Gewinn dies Unternehmen und Anlegern wirklich bringt. Die Investmentbank Goldman Sachs hat dies jetzt in einer Studie herausgefunden.
KI soll Unternehmen langfristig dazu bringen, höhere Gewinne zu erzielen, besser zu skalieren und damit auch die Aktienkurse deutlich zu steigern. Allerdings ist nicht klar, wann es passiert und wie viel Mehrrendite für Anleger wirklich drin ist.
Die Analysten von Goldman Sachs haben nun in einer neuen Studie versucht diese Frage aufzuarbeiten und sind zu folgenden Ergebnissen gekommen:
Goldman Sachs mit neuer KI-Studie
Zunächst einmal wurde deutlich, dass die Frage nach dem “wann” scheinbar unmöglich zu beantworten ist. Konkret hieß es:
„Der Zeitpunkt und die Fähigkeit der S&P 500-Unternehmen, mit KI zusätzliche Gewinne zu erzielen, ist jedoch ungewiss und wird daher von den Anlegern in naher Zukunft wahrscheinlich nicht vollständig eingepreist”
Deswegen erwartet Goldman Sachs eine Einpreisung auf Raten mit entsprechender Abdiskontierung, wie man es auch bei heutigen Technologieunternehmen sieht, die ihre Gewinne erst in der Zukunft machen.
„Der ungewisse Zeitpunkt für die breite Einführung der KI-Technologie bedeutet, dass sich Portfoliomanager auch mit dem angemessenen Abzinsungssatz auseinandersetzen müssen, der auf die potenzielle Ertragssteigerung angewendet werden soll“, war außerdem in der Studie zu lesen.
So viel Überrendite könnte KI wirklich für Anleger bringen
Trotz der vielen Unsicherheiten geht Goldman Sachs aber trotzdem davon aus, dass mit KI ein Mehrgewinn möglich sein sollte. Goldmans Marktstratege Ryan Hammond schätzt deswegen eine Produktivitätssteigerung in den kommenden Jahren von 1,5 Prozent p.a. aus.
Für Anleger, die in den S&P500 anlegen, soll dabei auch Einiges hängen bleiben, so Hammond. Allerdings gab er sich bei seiner Renditeprognose von 5 bis 14 Prozent p.a. recht wage.
Ist KI schon in einer Blase?
Sehr deutlich war Goldman Sachs allerdings gegenüber der jetzigen Bewertung von KI. Hierzu gab es im Fazit einen Rückblick auf die Dotcom-Blase in den frühen 2000ern. In der Studie war zu lesen:
„Auf Aktienebene ist die absolute Bewertung großer potenzieller Nutznießer wie Nvidia (KGV von 49x) vergleichbar mit einigen Nutznießern des Dot-Com-Booms (Microsoft 60x und Intel 40x), aber noch nicht das extremste Beispiel (Cisco 125x).“
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