Goldman Sachs warnt davor, dass die Aktienmärkte eine Rezession nicht richtig eingepreist hätten und sie deswegen noch weiter fallen werden. Dabei finden doch grad Rallys an den Märkten statt. Was also ist da los?
Die Aktien- und Kreditmärkte hätten eine Rezession nicht so stark eingepreist wie die Zins- und Devisenhändler, schrieben Kamakshya Trivedi und Dominic Wilson in einer Notiz vom 25. Oktober. Doch eine richtige Rezession hätte ihrer Meinung nach niemand eingepreist. Wenn es also zum Äußersten kommt, dann müssten die Aktien wieder weiter fallen - und einen neuen Tiefpunkt bilden, so Goldman Sachs.
Goldman Sachs warnt vor der Rezession und einem weiteren Crash
„Wenn eine Rezession bevorsteht, bedeutet dies eine weitere Neubewertung, insbesondere wenn die Fed die Zinsen höher drücken muss, um sie zu steuern“, schrieben die Analysten. „Aktien und Kredite wären wahrscheinlich besonders anfällig.“ Denn Kamakshya Trivedi und Dominic Wilson gehen davon aus, dass die Fed die Zinsen bis ins nächste Jahr hinein erhöhen muss - auch wenn das Tempo vermutlich etwas langsamer als aktuell ausfallen wird.
Allerdings sagen die Goldman Sachs-Analysten, dass eine Rezession in den USA nicht unmittelbar bevorstehe. Aber dies könnte auch bedeuten, dass die Fed die Zinsen stärker anheben kann als gedacht - eben weil die US-Wirtschaft so robust sei. Und dies führe zu neuen Problemen.
Der US-Dollar ist zu stark und kann die Aktienmärkte in die Knie zwingen
Die beiden Goldman Sachs-Analysten warnen vor einem zu starken US-Dollar. Denn sie sehen die Wirtschaft nicht in allen Ländern so stark wie in den USA. Die Konsequenz: Andere Zentralbanken müssten ihre Zinserhöhungen eher stoppen, damit die Wirtschaft nicht in die Rezession rutscht. Und das würde den Dollar weiter stärken.
„Jüngste Entwicklungen haben ein wachsendes und unterschätztes Risiko offengelegt, dass sich die Dollarstärke als anhaltender als gedacht erweisen könnte“, sagte Goldman. „Das Risiko besteht darin, dass die globalen Zentralbanken nach einer kurzen Beschleunigung des Tempos erneut Schwierigkeiten haben, mit der Fed Schritt zu halten.“
Und ein starker US-Dollar wird für sinkende Börsen sorgen. Deswegen könnte der Tiefpunkt des Bärenmarktes noch nicht erreicht sein.