Laut Börsianern setzten viele
Anleger darauf, dass die US-Notenbank Fed im März bereits die
US-Konjunktur weniger optimistisch als zuletzt beurteilte. "Ich
denke, die US-Konjunktur ist noch nicht für eine Zinserhöhung
bereit", sagte ein Händler. Und das werde auch aus dem am Abend
anstehenden Protokoll der Sitzung der US-Notenbank hervorgehen.
Laut Commerzbank erhoffen sich die Marktteilnehmer von der
Mitschrift vor allem Aufschluss darüber, wie viel Dollar-Stärke
die US-Wirtschaft verkrafte. Schon nach der März-Sitzung habe
Fed-Chefin Janet Yellen vor den negativen Folgen des starken
Dollar für die Inflation und den Export der USA gewarnt. "Sollte
dies heute Abend nochmals deutlich werden, könnte der US-Dollar
abwerten und Gold entsprechend zulegen."
Bislang wird von vielen Börsianern für den Sommer ein Ende
der Nullzinspolitik in den USA erwartet. Schwache Daten vom
Arbeitsmarkt Ende voriger Woche hatten die Zweifel an diesem
Zeitplan aber erhöht. Der Chef der New Yorker Fed, William
Dudley - er hat grundsätzlich im Offenmarktausschuss (FOMC) ein
Stimmrecht - hatte am Montag erklärt, der Zeitpunkt der
Zinserhöhung sei noch unklar. Sein Kollege Narayana Kocherlakota
von der Fed in Minneapolis hatte am Dienstag ergänzt, es sei
möglich, dass die Fed sich bis zur zweiten Hälfte 2016 mit der
Zinswende Zeit lasse. Der Präsident der Notenbank
von Minneapolis ist im FOMC allerdings erst 2017 wieder
stimmberechtigt.
Reuters