Der Ukraine-Krieg hat die Anleger verunsichert. Riskante Investitionen wie Aktien werden massiv aus den Portfolios geworfen. So liegt der DAX am Montagvormittag über drei Prozent im Minus. Immer mehr Investoren suchen dagegen Zuflucht in der "Krisenwährung" Gold. Der Preis des Edelmetalls stieg über die Marke von 2000 US-Dollar. Aufgrund der Schwäche der Gemeinschaftswährung erreichte der Kurs gemessen in Euro am Montagvormittag sein bisheriges Rekordhoch. Aktuell notiert der Kurs bei rund 1850 Euro.

Bereits in den vergangenen Wochen war Gold stark nachgefragt. Beschleunigt hat sich der Kursanstieg im Zuge der russischen Invasion in die Ukraine. Seit Jahresanfang liegt der Goldpreis mittlerweile rund neun Prozent im Plus.

Das glänzende Edelmetall ist bei Investoren insbesondere in unsicheren Zeiten beliebt. So ziehen Investoren in Krisenzeiten Kapital aus riskanteren Werten ab und investieren vermehrt Geld in als sicher geltende Anlagen. Eine Investition in Gold könnte daher in solchen Marktphasen besser abschneiden als andere Anlageklassen.

Einschätzung zu Gold


In schwachen Marktphasen könnte sich eine Investition in Gold bezahlt machen. So dürfte auch das abgezogene Kapital aus riskanteren Anlageklassen den Kurs des Edelmetalls stützen.

Der Siegeszug der Kryptowährungen in den vergangenen Jahren hatte eine Konkurrenz zum Goldmarkt dargestellt. Die Anlage in die Cyber-Devisen ist aber mit sehr großem Risiko behaftet. So trennen sich Investoren bei Unsicherheiten am Markt von den Internet-Währungen. Der Bitcoin liegt am Montagvormittag mit rund 0,20 Prozent leicht im Minus. Seit Jahresbeginn steht aber ein Kursverlust von über 16 Prozent zu Buche. Die defensive Anlage in Gold hat hier deutlich besser abgeschnitten.

Zwar wirft das Edelmetall keine Zinsen ab und eine Zinserhöhung dürfte alternative Anlageklassen attraktiver erscheinen lassen. Daten des World Gold Council WGC zufolge wirkt sich eine Erhöhung der Zinsen aber nicht immer negativ auf den Goldpreis aus. So habe sich Gold infolge einiger untersuchten Zinserhöhungen besser entwickelt als andere Anlageklassen. Ein halbes Jahr nach der jeweiligen Zinserhöhung habe der Goldpreis US-Aktien deutlich outperformed, sich also besser geschlagen.

Wichtige weitere Einflussfaktoren sind die Entwicklung des US-Dollars und die Inflation. Das Edelmetall wird in Dollar gehandelt. Ein starker Dollar dürfte demnach die Nachfrage aus Nicht-Dollar-Regionen bremsen. Im derzeitigen Umfeld setzen Anleger vermehrt auf Währungen wie den Schweizer Franken und den Dollar.

Einige Faktoren sprechen für eine Investition in Gold. Wir empfehlen das Edelmetall daher als defensive Beimischung zum Depot.

lb/dpa-AFX