Händler verwiesen auf Aussagen von Fed-Chefin Janet Yellen vom Mittwochabend. Danach sieht die Notenbankerin die nahende Zinserhöhung als positives Zeichen der wirtschaftlichen Stärke der USA. "Der Markt hat diesen Kommentar als Hinweis verstanden, dass die Fed bei ihrem nächsten Treffen Mitte Dezember die Zinsen erhöhen wird", sagte HSBC-Analyst James Steel. Mit der Zinswende in den USA dürften Rendite bringende Anleihen wieder attraktiver als Gold werden.

Händlern zufolge sorgt auch der hohe Dollarkurs für Verkäufe. Denn damit wird die Gold-Anlage für Investoren aus dem Euroraum wechselkursbedingt unattraktiver. Der Euro pendelte am Morgen in Erwartung weiterer EZB-Geldspritzen um 1,0550 Dollar und damit in Reichweite seines Mitte März erreichten Zwölf-Jahres-Tiefs von 1,0456 Dollar. Sollte der Euro weiter in die Knie gehen, werde sich das negativ auf den Goldpreis auswirken, sagte ein Händler in London.

Auch Silber und Platin wurden von den Anlegern verschmäht: Die Feinunze verbilligte sich um bis zu 1,6 Prozent auf 13,79 Euro und kostete damit so wenig wie seit August 2009 nicht mehr. Platin fiel um bis zu 1,4 Prozent auf 819,75 Dollar. Das war der niedrigste Stand seit sieben Jahren.

Reuters