Goldanleger werden gern in die Ecke der Verschwörungstheoretiker oder Apokalyptiker gestellt. Doch muss man wirklich gleich so ins Extreme gehen? Ist es nicht durchaus angebracht, sich ein paar Gedanken darüber zu machen, was gerade an den Finanzmärkten geschieht? Während die US-Notenbank versucht, die Inflation zu bekämpfen, scheint sie die US-Wirtschaft dabei aus den Augen zu verlieren. Die Renditen der US-Staatsanleihen steigen quasi täglich, zu Wochenbeginn notierten die Zehnjährigen bereits bei 2,75 Prozent. Für die USA sind das keine guten Nachrichten, wird doch die Finanzierung zusehends teurer. Der über 30-jährige Bullenmarkt der Anleihen gerät ins Wanken. Keine wirklich guten Nachrichten. Gleichzeitig signalisiert der GDP Now Index der Atlanta Fed nur ein mageres Wachstum des Bruttoinlandprodukts von 1,1 Prozent im ersten Quartal. Stagflationäre Tendenzen sind nicht mehr von der Hand zu weisen.
2.000-Dollar-Marke im Fokus
Es ist kein Zufall, dass Gold in den vergangenen Wochen mit dem US-Dollar und den Renditen der US-Staatsanleihen gestiegen ist. Anleger diversifizieren ihr Portfolio mehr und mehr in Richtung Edelmetalle. Das Swing-low, das der Goldpreis am 29. März knapp unter der Marke von 1.890 Dollar markiert hat, könnte sich nun tatsächlich als Tiefpunkt der Korrektur beim Goldpreis herausstellen. Zuletzt konnten die Bullen den Bereich um 1.920 Dollar zurückerobern und verteidigen. Nun rutscht aus technischer Sicht der Widerstand bei 1.965 Dollar in den Blick der Anleger. Zwar konnte die erste Attacke der Bullen am Montag mit hohem Volumen am Terminmarkt abgewehrt werden. Doch der Goldpreis bleibt auch am Dienstag in Schlagdistanz zu diesem wichtigen letzten Widerstand vor einem erneuten Sprung Richtung 2.000 Dollar.
Dieser 2.000-Dollar-Marke kommt letztlich entscheidende Bedeutung zu. Zweimal schon konnte sie überwunden werden: einmal im August 2020, dann wieder vor wenigen Wochen im März. Beide Male kam sofort Verkaufsdruck auf, und die 2.000 Dollar mussten binnen weniger Handelstage preisgegeben werden. Gelingt es den Bullen, die 2.000-Dollar-Marke nachhaltig zu überwinden, dann wäre dies ein starkes Zeichen. Nicht nur für die nächsten Wochen, sondern vermutlich auch die kommenden Monate und Jahre.
Der Goldpreis sieht technisch gut aus. Diese technisch gute Verfassung wird durch das fundamentale Umfeld gestützt. Die Inflation ist hoch, die US-Wirtschaft droht vermutlich Ende 2023 in eine Rezession zu rutschen. Das lässt Investoren in Gold investieren. Anleger haben die Möglichkeit, mit Goldminenaktien wie Barrick Gold (WKN: 870 450) von dieser Entwicklung zu profitieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Mehrheitsinhaber der alleinigen Gesellschafterin der Finanzen Verlag GmbH, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Barrick Gold.