Der am Freitagabend veröffentlichte Commitments-of-Traders-Report der US-Aufsichtsbehörde Commodity Futures Trading Commission (CFTC) war nach dem massiven Ausverkauf von einer markanten Erholungstendenz gekennzeichnet. So stellte sich zum Beispiel beim allgemeinen Interesse an Gold-Futures in der Woche zum 17. August ein signifikanter Zuwachs ein. Die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) legte innerhalb einer Woche von 477.200 auf 485.500 Futures (+1,7 Prozent) zu. Eine wachsende Zuversicht war vor allem unter großen Terminspekulanten (Non-Commercials) auszumachen, während Kleinspekulanten (Non-Reportables) zum zweiten Mal in Folge skeptischer geworden sind. Bei der kumulierten Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) der spekulativen Marktkräfte war im Berichtszeitraum ein dickes Plus von 195.600 auf 214.000 Kontrakte (+9,4 Prozent) registriert worden.
Große Terminspekulanten fielen dadurch auf, dass sie auf der einen Seite ihr Long-Exposure (plus 7.200 Futures) kräftig aufgestockt und auf der anderen Seite ihre Short-Seite (minus 15.950 Kontrakte) massiv zurückgefahren haben. Ihre Netto-Long-Position hat sich dadurch von 168.400 auf 191.400 Futures (+13,7 Prozent) erhöht, während unter Kleinspekulanten innerhalb einer Woche ein Rückgang von 27.200 auf 22.450 Futures (-17,5 Prozent) zu Buche schlug. Dies stellt den niedrigsten Wert seit März 2020 dar, als der Corona-Crash die Finanzmärkte besonders stark in Atem hielt.
Markante Abflüsse im ETF-Sektor
Obwohl der Goldpreis im August sowohl an den Terminmärkten (Flash-Crash am 9. August) als auch im ETF-Sektor einem massiven Abgabedruck ausgesetzt war, kann man dem Krisenschutz ein hohes Maß an relativer Stärke attestieren. Beim weltgrößten Gold-ETF SPDR Gold Shares gab es bei dessen gehaltener Goldmenge seit Ende Juli einen starken "Aderlass" um fast 27 Tonnen zu beklagen. Seit Ende Dezember stellte sich damit ein Lagerrückgang von 1.170,74 auf 1.004,63 Tonnen (-14,2 Prozent) ein. Dieser Trend war übrigens weltweit ebenfalls zu beobachten. Laut Daten des World Gold Council haben sich nämlich in diesem Jahr die globalen Goldbestände physisch hinterlegter ETFs von 3.762,4 auf 3.623,8 Tonnen (-3,7 Prozent) reduziert. Dies war vor allem auf eine nachlassende Risikoaversion in den USA (minus 163,6 Tonnen) und Großbritannien (minus 21,7 Tonnen) zurückzuführen. Als Länder mit den höchsten Goldzuflüssen erwiesen sich Deutschland (plus 21,3 Tonnen), China (plus 12,9 Tonnen) und Frankreich (plus 12,2 Tonnen).
Kurz vor Erreichen der langfristigen 200-Tage-Linie drehte der Goldpreis in dieser Woche wieder nach unten. Im Juli "kratzte" der Goldpreis bereits zweimal an der langfristigen Durchschnittslinie, scheiterte aber stets an deren nachhaltigem Überwinden. Wichtig zu wissen: So richtig zuverlässig scheint ein solches charttechnisches Kaufsignal derzeit allerdings nicht zu funktionieren, schließlich gab es in den vergangenen drei Jahren bei insgesamt sechs Signalen dieser Art dreimal Preiszuwächse von weniger als 50 Dollar zu beobachten. Um den aktuellen Seitwärtstrend nicht zu gefährden, sollte der Goldpreis auf keinen Fall unter die unterhalb von 1.700 Dollar verlaufende massive Unterstützung fallen. Ein charttechnischer Boden lässt sich zudem im Bereich von 1.780 Dollar ausmachen. Davon ist das gelbe Edelmetall nicht mehr weit entfernt.
Der Blick auf die technischen Indikatoren des Goldpreises liefert gegenwärtig keine klaren Empfehlungen. Auf der Website Tradingview rät nämlich das Pendel - wie in der Woche zuvor - lediglich zu einer "neutralen" Markthaltung. Von den insgesamt 26 Parametern stehen derzeit neun auf "Verkaufen" (Vorwoche: 7), acht auf "Halten" (Vorwoche: 10) und neun auf "Kaufen" (Vorwoche: 9).